Smart Home: Nützliche Helfer
1. Smart Boxes – Fähigkeiten und Nutzen
Aber was genau können diese kleinen Helfer? Wann lohnt sich so etwas für Sie? Sind das richtige Planungs- und Haushaltshelfer wie die Werbung erzählt, oder doch nur teure Spielereien? Und können die Ihnen im Urlaub sagen, ob Sie den Herd ausgemacht haben?
Interessieren Sie sich für Smart Home mit Smart Boxes, finden Sie sich heutzutage in einem Angebots–Dschungel wieder, der immer auf den Kundenstamm beschränkt ist. Sind Sie kein Amazon-Kunde können Sie Alexa nicht einmal starten; ohne iPhone keine Siri; ohne Android-Gerät bleibt auch der Google-Home-Kegel stumm; kein Windows, keine Cortana – und ohne Smartphone geht sowieso nichts mehr.
Unbezahlbar oder schwer zu bekommen sind die kleinen Boxen nicht mehr. Laut einer Studie von statista.com besitzt jeder dritte Deutsche zwischen 25 und 34 Jahren smartes Zubehör. Laut Prognosen werden sich die Haushalte mit Smart Home-Einrichtung in den nächsten 4 Jahren sogar verdoppeln.
Verschiedene Hersteller bemühen sich darum, das Leben der Kunden immer bequemer zu machen. Smarte USB-Sticks wie der Fire TV oder Google Chromecast verbinden den smarten Fernseher mit Filmdatenbanken oder geben Zugang zu Streaming-Diensten. Nutzt man diese nur zum Fernsehen, lassen sich die meisten Vorteile auch ohne USB-Zwischenstelle, nur mit einem smarten Fernseher und einem Internetkabel genießen. Allerdings müssen Sie dann weiterhin die Fernbedienung oder sogar eine Funk-Computertastatur bemühen, um das Programm zu wechseln, statt der eingebauten Sprachsteuerung in den zugehörigen smarten Fernbedienungen. Je nach TV-Modell und Smart Home Box lässt sich der Flimmerkasten auch über die kleinen Assistenten per Sprachbefehl steuern. Das zeigt sich allerdings noch etwas kompliziert und auch hier gilt: Nicht alle Hersteller sind kompatibel!
2. Vernetzung der Smart Boxes
Wenn Sie sich einen intelligenten Lautsprecher wie Google Home oder Amazon Echo in die eigenen vier Wände holen wollen, sei Ihnen gesagt, dass die kleinen Boxen mit mehreren Mikrophonen versehen sind, um Sie so gut wie möglich zu verstehen. Diese kleinen Mikrophone sind rund um die Uhr eingeschaltet und hören mit, um das Aktivierungswort dann auch zu verstehen und richtig reagieren zu können. Es ist allerdings nicht klar, wie lange und wo diese rund um die Uhr aufgezeichneten Gespräche gespeichert werden, und was mit diesen geschieht. Teilweise wird die Information, nach der der Nutzer gefragt hat, an Dritte weitergeleitet, um Werbung zu personalisieren. Haben Sie das Gefühl, eine kleine Blechbüchse könnte Sie ‚aushorchen‘, raten wir Ihnen an dieser Stelle von einer Smart Box erstmal ab.
3. Sprachassistenten – Nützliche und andere Fähigkeiten
Die smarten kleinen Boxen sind mit sogenannten “Skills” oder „Actions“ zu bestücken, die wie kleine Apps funktionieren. Eines davon befähigt den elektronischen Sprecher zum Beispiel dazu, die Tagesschau vorzuspielen, ein anderes liest das Wetter vor. Die Kontakte lassen sich synchronisieren und per Befehl anrufen, ohne das Smartphone in der Hand zu halten. Neben nützlichen Fähigkeiten wie Tagesplanern oder Einkaufslisten gibt es dann auch noch die witzigen. Die Box kann Witze vortragen oder die „Selbstzerstörung“ starten. Die Witze scheitern leider oft an der eintönigen Aussprache ohne Betonung, die dann der Pointe den Spaß nimmt.
Die Einkaufsliste auf dem Handy des Ehemanns lässt sich über die Box per Sprachbefehl erweitern, während er auf dem Weg zum Supermarkt ist. Ob dieser diese Funktion tatsächlich immer gut findet, können wir natürlich nicht beantworten.
Auch die täglichen Termine lassen sich erfragen. Im Sinne der Tagesplanung lassen sich die Smart Home Assistenten gut in den Alltag integrieren. Der einzige Nachteil ist, dass Sie die dazugehörigen Apps verwenden müssen. Die Fähigkeiten werden meist auf eine bestimmte App zugeschnitten. Hier müssen Sie entweder eine andere App nutzen, auf die Fähigkeit verzichten oder eine passende Fähigkeit programmieren. Das klingt kompliziert, ohne Grundkenntnisse in der passenden Programmier-Sprache kommen Sie hier aber tatsächlich nicht weit. Amazon und Google bieten allerdings einen Baukasten an, der für Programmier-Neulinge genauso nutzbar ist.
Mit den richtigen Skills, Apps und Herstellern können die kleinen Boxen zur Kommandozentrale ausgebaut werden. WLAN-fähige Lampen können per Sprachbefehl die Farbe ändern und mit dem richtigen Musik-Streaming-Account können Sie die passende Musik dazu abspielen. Je nach Hersteller lässt sich die heimische Anlage verbinden und das ganze Haus wird beschallt. Die eingebauten Boxen sind je nach Größe der smarten Box verhältnismäßig gut. Bei kleinen Räumen kann eine große Box die Stereoanlage ersetzen. Mehrere dieser Boxen des gleichen Systems in einem Haus verteilt, lassen sich als zusammengehörige ‚Gruppe‘ benennen und im ganzen Haus die gleiche Musik abspielen.
4. Der Einkaufsassistent in unserem Smart Home
Mit einem Amazon-Prime-Account und einer Alexa lassen sich sogar Bestellungen tätigen. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn die Box ist nicht auf eine einzige Stimme eingestellt. Per Aktivierungswort kann jeder die Boxen benutzen. In WGs oder mit Kindern kann da schon das ein oder andere ‚zufällig‘ bestellte Paket dabei sein – bezahlt von Ihrem Account. Zum Glück lässt sich die Funktion aber in den Geräteeinstellungen deaktivieren. Neben der schlauen Box gibt es weitere Kauf-Hilfen, die Amazon vor einer Weile speziell entwickelte. So können Sie sogenannte „Dash Buttons“ im Haus verteilen, die auf Knopfdruck über den verlinkten Amazon-Account z.B. Waschmittel nachbestellen oder Hundefutter. Das genaue Produkt wird bei der Installation der Buttons einprogrammiert. Amazon hat sogar ein eigenes Türschloss-System mit verknüpfter Kamera auf den Markt gebracht, um die Ware bis hinter die Haustür liefern zu können.
Seit Kurzem gibt es die smarten Boxen auch mit Kamera und Bildschirm. Sie lassen sich mit anderen Kameras im Haus, z.B. Babyphones, koppeln und ermöglichen Video-Telefonie zwischen registrierten Benutzern. Amazon ist hier Vorreiter. Google und Apple sind weniger verkaufs-orientiert, werden aber sicher bald vergleichbare Produkte auf den Markt bringen.
Wie werden solche Kauf-Hilfen und smarten Assistenten unser Leben verändern? Sind wir bald alle „abhängig“ von den digitalen Helfern oder können wir sie sinnvoll in unser Leben einbauen?
Diese Fragen werden uns in den nächsten Jahren sicher mehr beschäftigen, als wir es uns heute vorstellen können oder wollen.
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