Betongüteklassen

Die Betongüteklassen stufen Beton in Qualitätsgruppen ein. Sie helfen, den Beton auszuwählen, der am besten zu einem Bauvorhaben passt. Die sechs Klassen und ihre Einteilung sind durch die DIN 1045-2 und DIN EN 206-1 festgelegt. Die Betongüteklassen heißen Expositions-, Feuchtigkeits-, Konsistenz-, Festigkeits- und Rohdichteklasse. In der zusätzlichen letzten Klasse ist der Beton nach seinem Grad der Körnung eingeteilt.

Die Expositionsklasse

Bei dieser Betongüteklasse geht es um die erwarteten Umwelteinflüsse. Sie zeigt an, welchen Bedingungen der Beton ausgesetzt ist. Die Klassen bestehen aus Buchstaben. Hinter jeder Buchstabenkombination folgt eine Zahl von 1-3 oder 1-4. Diese zeigt die Intensität der Einflüsse vertiefender an. Die Buchstaben-Klassen lauten:

X0: Es sind keine besonderen Schäden zu erwarten.
XC: Bei diesem Beton sind Schäden durch Karbonatisierung wahrscheinlich.
XD: Schäden durch Chloride außer Meerwasser treten auf.
XS: Der Beton ist vor allem Meerwasser ausgesetzt.
XF: Frostbildung strapaziert das Material.
XA: Es entstehen Schäden durch Chemikalien.
XM: Das Material ist hohem mechanischem Verschleiß ausgesetzt.

Die Feuchtigkeitsklasse

Die Feuchtigkeitsklasse gibt an, wie stark der Beton Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Diese Betongüteklasse ist in vier Stufen unterteilt:
W0 bedeutet, der Beton ist keiner oder nur geringer Feuchtigkeit ausgesetzt.
WF: Er ist häufig Feuchtigkeit ausgesetzt.
WA: Zusätzlich zur Feuchtigkeitsklasse WF ist der Beton durch starke Alkalizufuhr strapaziert. Dies ist zum Beispiel bei der Einwirkung von Meerwasser der Fall.
WS: Der Beton erfüllt die Bedingungen der Feuchtigkeitsklasse WA. Zusätzlich hält er aber auch einer starken Belastung durch Bewegung stand. Ein Beispiel hierfür liefert Beton stark befahrener Autobahnbrücken, die über Wasser führen.

Die Konsistenzklasse

Diese Betongüteklasse gibt grundsätzlich an, wie gut sich der noch weiche Beton bearbeiten lässt. Sie besteht aus zwei Unterklassen. Diese sind jeweils durch zusätzliche Zahlen ergänzt, um Abstufungen anzuzeigen:
Das Ausbreitmaß ist mit F abgekürzt. Es gibt an, wie fließfähig der Beton ist.
Währenddessen steht ein C für das Verdichtungsmaß. Es zeigt an, wie dicht und steif das Material ist.

Die Festigkeitsklasse

Eine weitere Betongüteklasse ergibt sich aus der Stabilität des Betons gegenüber Druckeinwirkung. Die Festigkeitsklasse ergibt sich aus einer Buchstaben- und Ziffernkombination. Ein Beispiel bietet C55/67:
Das C steht dabei für Normal- bzw. Schwerbeton. Alternativ steht an dieser Stelle LC für Leichtbeton.
Die erste Zahl gibt die Druckfestigkeit eines Zylinders aus diesem Beton an.
Die zweite Zahl steht für einen Betonwürfel. In diesem Beispiel beträgt die Druckfestigkeit dieses Körpers 55 N/mm².

Die Rohdichteklasse

Bei dieser Betongüteklasse geschieht die Einteilung in Klassen durch die Dichte des Betons. Grob unterscheiden die Klassen in Leicht-, Normal- und Schwerbeton. Diese Kategorien unterteilen sich aber noch in untere Stufen mit Zahlenkombinationen. Leichtbeton ist bspw. nicht immer gleich dicht. Deshalb ist die zusätzliche Zahl nötig, um Unterschiede zu verdeutlichen.

Der Grad der Gesteinskörnung

Die Abkürzung D steht für diese Betongüteklasse. Sie zeigt an, wie grob- bzw. feinkörnig das Material ist. So unterscheidet sie zum Beispiel in Sand- oder Kiesbeton.