1. Aufgaben eines Bauunternehmens
Bauunternehmen sind allgemein in der Bauwirtschaft tätig. Dort wiederum sind sie vorwiegend im Hoch- und Tiefbau beschäftigt. Daher werden Bauunternehmen unter anderem für den Bau von Schulen und Verwaltungsgebäuden beauftragt. Zusätzlich sind sie auch für den Straßen- oder Brückenbau zuständig.
Ein Bauunternehmen baut aber nicht nur neue Gebäude. Die Kompetenzen reichen noch deutlich weiter. Ein Bauunternehmen bessert vielfach vorhandene Gebäude aus oder setzt diese wieder instand. Außerdem reißen Bauunternehmen auch bestehende Häuser wieder ab. Der Rückbau von unschönen oder baufälligen Bauwerke wird von Bauunternehmen erledigt. Auf diesen freigewordenen Flächen entstehen dann wieder neue, moderne Einrichtungen. Dafür ist ebenfalls ein Bauunternehmen zuständig. Die Planung dieser Gebäude übernehmen Bauunternehmen dagegen nicht. In der Regel entfällt diese Aufgabe auf fachlich geschulte Architekten.
In jedem Fall umfasst die Fertigstellung eines Wohnprojektes mehrere Schritte. Zunächst keimt die Idee in einem auf. Diese wird in Form von Bauzeichnungen und Modellen umgesetzt. An dieser Stelle kommt der Architekt ins Spiel. Die konkrete Umsetzung dieser Pläne entfällt schließlich auf das Bauunternehmen.
2. Arten von Bauunternehmen
Bauunternehmen lassen sich in verschiedene Klassen mit unterschiedlichem Leistungsangebot unterteilen. Nachfolgend finden Sie einen kleinen Überblick.
Das Generalunternehmen
Generalunternehmen unterstützen Sie bei jeglichen Bauphasen. Zusätzliche Handwerker und weitere externe Mitarbeiter benötigen Sie daher nicht. Außerdem haben Sie als Bauherr für diverse Fragen, Wünsche und Anregungen nur einen Ansprechpartner.
Für die Planung bietet sich ein separater Architekt dennoch an. Den Service der Planung bieten diese Bauunternehmen nicht an. Auch der Innenausbau ist in manchen Fällen nicht inbegriffen. Häufig beauftragen Generalunternehmen dafür Handwerksfirmen als Subunternehmen. Ansonsten dient diese Art von Bauunternehmen als Rundum-Paket.
Das Fachunternehmen
Fachunternehmen spezialisieren sich auf bestimmte Leistungen. Diese Bauunternehmen sind für nur ein Gewerk zuständig. Darunter fallen beispielsweise Maler, Elektriker oder Installateure. Diese Bauunternehmen gehen daher gezielter auf Ihre individuellen Wünsche ein.
Der Totalunternehmer
Diese Bauunternehmen übernehmen noch mehr Aufgaben als die Generalunternehmen. Sie erbringen neben der Errichtung des Bauwerkes auch Planungsaufgaben. Die konkreten Aufgaben, die diese Bauunternehmen übernehmen, schwanken aber leicht. In jedem Fall kümmern sie sich um Planungsaufgaben, die sonst von Architekten übernommen werden. Der Totalunternehmer trägt somit die Verantwortung für die Planung und die Ausführung des Baus.
Beim Hausbau lassen sich grundsätzlich fünf unterschiedliche Phasen unterscheiden:
- Grundlegung.
- Bauprogramm.
- Konstruktion.
- Bauausführung.
- Nutzung.
Das Generalunternehmen übernimmt in jedem Fall die komplette Aufgabe der Bauausführung. Gelegentlich ist diese Art von Bauunternehmen auch für die Konstruktion verantwortlich. Darunter fallen Aspekte wie die Wahl des Bausystems oder die Auswahl notwendigen Materials. Das Fachunternehmen wiederum ist nur für spezielle Aufgaben innerhalb der Bauausführung verantwortlich.
Ein Totalunternehmer kümmert sich dagegen sowohl um die Konstruktion und die Bauausführung. Zusätzlich ist er eben auch für das Bauprogramm verantwortlich. Darunter fällt der Teil der Planung und der Gesamtkonzeption des Gebäudes.
Das überregionale und regionale Bauunternehmen
Überregionale Bauunternehmen locken zwar mit erschwinglichen Preisen, stellen aber Subunternehmen an. Diese erbringen in der Regel für wenig Geld Teilleistungen. Es besteht dabei die Möglichkeit, dass Mängel entstehen. Häufig ist auch eine generell schlechte Qualität die Folge. Investieren Sie bei Ihrem Bauunternehmen lieber etwas mehr Geld. Ansonsten stehen vielleicht teure Reparaturen an und Sie plagen sich mit zusätzlichen Ausgaben herum.
Regionale Bauunternehmen beziehen Baumaterialien direkt aus der Umgebung. Dadurch werden Materialien in der Regel pünktlich auf die Baustelle geliefert. Außerdem arbeiten regionale Bauunternehmen mit einem festen Stamm an Handwerksfirmen zusammen. Die langjährige Zusammenarbeit hat sich bewährt. Davon profitieren Sie später in der guten Qualität.
3. Kosten für ein Bauunternehmen
Ein eigenes Haus zu bauen bringt viele Ausgaben mit sich. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die Kosten beim Hausbau und verschiedener Bauunternehmen.
Das Generalunternehmen
Sie haben bereits ein Grundstück gefunden oder stehen kurz vor dem Kauf? In diesem Fall wenden Sie sich gerne an ein Generalunternehmen. Beachten Sie aber, dass diese Art von Bauunternehmen durchaus kostspielig ist. Zusätzlich zum Generalunternehmer benötigen Sie einen Architekten, der Ihre Wohnimmobilie plant. Außerdem kommen folgende weitere Kosten auf sie zu:
Diese liegt zwischen 3,5 % und 6 %. Sie sind verpflichtet, diese zusätzlich zu zahlen.
- Notar- und Anwaltskosten, Provision für Makler und Bodengutachterkosten.
Wenn Sie sich für ein Generalunternehmen entscheiden, haben Sie zwei Ansprechpartner. Zum einen den Architekten und zum anderen den Vertragspartner des Bauunternehmens. Dieser kümmert sich dann aber auch um alle Angelegenheiten. Somit werden Sie persönlich zwar entlastet, Ihr Geldbeutel jedoch nicht. Ein Generalunternehmen ist ungefähr 10 % bis 15 % teurer, als einzelne Bauunternehmen zu beauftragen. Diese Mehrkosten werden als GU-Zuschlag bezeichnet. GU steht in diesem Fall für Generalunternehmer.
Der Bauträger
Für eine günstigere Variante entscheiden Sie sich für den Bauträger. Er stellt ebenso eine sinnvolle Möglichkeit dar. Diese Art von Bauunternehmen kümmert sich um das Grundstück und das Haus. Das Grundstück, die Planung und die Umsetzung liegen also in einer Hand. Sie als Bauherr zahlen einen Komplettpreis. Während der gesamten Bauphase bleibt das Bauunternehmen Besitzer des Gebäudes. Erst mit der Fertigstellung geht es in Ihren Besitz über.
Wenn Sie individuelle Wünsche haben, ist der Bauträger weniger eine Option für Sie. Bauträger bauen hauptsächlich standardisierte Häuser, beispielsweise in Neubausiedlungen. Egal, für welches Bauunternehmen Sie sich entscheiden, beachten Sie die Leistungsbeschreibungen in Ihrem Vertrag. Seien Sie bei kurzgehaltenen Verträgen grundsätzlich skeptisch. Je mehr Sie schriftlich festhallten, desto klarer gestaltet sich Ihre Kostenübersicht. So vermeiden Sie die Gefahr für zusätzliche Kosten.
Konzipieren Sie daher einen möglichst umfassenden Vertrag und lassen Sie alle Bauleistungen detailliert ausarbeiten. Wenn Sie sich für ein Bauunternehmen entscheiden, überstürzen Sie nichts. Ziehen Sie gegebenenfalls die Hilfe eines Bauanwalts in Betracht, der den Vertrag begutachtet. Dadurch bleibt Ihnen die Gefahr einer Kostenfalle erspart.
Achten Sie auch auf den Unterschied zwischen „bezugsfertig“ und „schlüsselfertig“. Steht in Ihrem Vertrag „bezugsfertig“, steht dies für einen abgeschlossenen Innenausbau. Sie benötigen für Ihr neues Zuhause nur noch Möbel und weiteres Zubehör. Bezieht sich Ihr Vertragsverhältnis auf eine „schlüsselfertige“ Immobilie, ist der Innenausbau noch nicht abgeschlossen.
Lassen Sie sich zudem nicht von einem Schnäppchenpreis irritieren. Größere Bauunternehmen bieten Häuser oft sehr günstig an. Darunter leidet häufig die Qualität, da billigere Materialien verwendet werden. So entstehen Mängel, die nach kurzer Zeit teure Zusatzkosten erzeugen. Aus Ihrem Traum vom Eigenheim entsteht sehr schnell ein Albtraum.
4. Das Bauunternehmen hilft bei der Auswahl des Hause
Wenn Sie ein Haus bauen, ziehen Sie am besten ein Bauunternehmen zu Rate. Es stellt Ihnen ein bezugsfertiges Haus auf Ihr erworbenes Grundstück. Egal welches Haus Sie bevorzugen, Ihr Bauunternehmen erfüllt Ihnen den Traum vom Eigenheim. Beachten Sie je nach Art des Hauses die verschiedenen Vor – und Nachteile.
Das Fertighaus
Ein Fertighaus wird (zum Teil) vorgefertigt zum Grundstück transportiert und dort endgültig zusammengebaut. Viele Menschen entscheiden sich für das Fertighaus, da es viele Vorteile bietet:
- Musterhausbesichtigungen.
Bei Fertighäusern haben Sie die Möglichkeit, das Haus im Vorhinein zu begutachten. Dabei sehen Sie, wie ihr Haus in fertigem Zustand aussieht.
- Kurze Bauzeit.
- Feste Preise und Termine.
Der Preis eines Fertighauses ist meist niedriger als der eines Massivhauses. Die einzelnen Bauteile werden industriell hergestellt. Dadurch sind Bauphasen besser zu planen, weswegen Termine gut einhaltbar sind.
Fertighäuser aus Holz haben eine gute Öko-Bilanz. In der Regel ist das Gebäude äußerst energieeffizient.
- Robust und unempfindlich.
Fertighäuser sind sehr unempfindlich bezüglich des Untergrundes, auf dem Sie gebaut werden. Sie lassen sich auch auf felsigen oder feuchten Untergrund errichten.
Allerdings haben Fertighäuser auch ihre Nachteile:
Fertighäuser bieten nur einen sehr geringen Schutz vor Schall. Das Haus schützt Sie nur bedingt vor Geräuschen von der Straße oder draußen im Allgemeinen. Ebenso dringen Geräusche innerhalb des Hauses leicht nach außen.
Fertighäuser sind standardisierte Häuser. Daher sind Sie in Ihren Gestaltungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Das Massivhaus
Das klassische Massivhaus stellt ebenso eine sinnvolle Möglichkeit für Ihr Eigenheim dar. Massivhäuser sind Gebäude aus Mauerwerk und Beton oder auch Stahlbeton. Diese werden grundsätzlich vor Ort auf der Baustelle von Grund auf erstellt. Mittlerweile gibt es aber auch fertige Massivhäuser.
Bei einem Massivhaus profitieren Sie von folgenden Vorteilen:
- Reichlich Platz für Individualität.
Bei einem Massivhaus stehen Ihnen unterschiedlichste Gestaltungsmöglichkeiten offen. Planen Sie Ihr Haus völlig individuell nach Ihren Vorstellungen.
Durch die dicken und massiven Wände bleibt im Sommer die warme Luft größtenteils draußen. Im Winter wiederum halten Sie mit einem Massivhaus die kalte Luft draußen. Aufgrund der massiven Wände genießen Sie zusätzlich einen besseren Schallschutz.
Ein Massivhaus ist deutlich stabiler als ein Fertighaus. Bei einem Rohrbruch zum Beispiel ist der Reparaturaufwand geringer als bei einem Fertighaus. Ebenso übersteht es starke Stürme erheblich besser.
Der Wert eines Massivhauses bleibt auf längere Zeit hoch. Falls Sie Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten, erzielen Sie einen vergleichsweise hohen Erlös. Das Gebäude behält länger seinen Wert als ein Fertighaus beispielsweise.
Ein massives Mauerwerk kann Wasserdampf besser speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Beim Massivhaus findet quasi ein Atmungsprozess statt.
Jedoch hat ein Massivhaus auch mit einigen Nachteilen zu kämpfen:
Für ein Massivhaus ist eine lange Bauzeit einzuplanen. Anders als beim Fertighaus wird alles vor Ort errichtet. Es stehen keine vorgefertigten Strukturen zur Verfügung.
Ein Massivhaus verschlingt hohe Baukosten. Das Gemäuer beispielsweise ist sehr zeitintensiv. Allein der Zeitaufwand spiegelt sich später in den Kosten wider. Dazu wird das Haus individuell vor Ort errichtet. Es stehen keine vorgefertigten Strukturen zur Verfügung, was ebenso mit in die Kosten einfließt.
5. Bauunternehmen finden
Sie planen den Bau oder die Renovierung eines Gebäudes? Und brauchen Rat vor Ort?
Ihre Baufirma in Ihrer Nähe hilft Ihnen gern.