Baurechtsschutzversicherung
Mängel oder Fehler beim Bau können für Bauherren schwerwiegende finanzielle Folgen haben. An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen eine Baurechtsschutzversicherung, um vor solchen Folgen geschützt zu sein.
Schließen Sie Ihre Baurechtsschutzversicherung rechtzeitig vor Beginn der Maßnahmen ab. Außerdem gilt sie nur für private Eigentümer. Deutschlandweite Anbieter sind die ARAG und die ÖRAG. Sie unterscheiden sich jedoch in der Deckungssumme, dem Beitrag, der Wartezeit und der Vertragslaufzeit.
Ihre Navigationspunkte
- Allgemeines zur Baurechtsschutzversicherung
- Leistungsspektrum der Baurechtsschutzversicherung
- Bei welchen Mängeln übernimmt die Baurechtsschutzversicherung den Schaden?
- Bekannte Anbieter einer Baurechtsschutzversicherung
- Kosten einer Baurechtsschutzversicherung
- Vor- und Nachteile einer Baurechtsschutzversicherung
- Fazit zur Baurechtsschutzversicherung
Weitere Themenpunkte
1. Allgemeines zur Baurechtsschutzversicherung
Zu spät entdeckte Baumängel verursachen deutschlandweit jährlich Schäden in Millionenhöhe. Diese finanziellen Schäden werden meist von Ihnen, dem Bauherrn, beglichen. Dieses Szenario ist nicht der Fall, wenn Sie dagegen versichert sind.
Solche Schäden können beispielsweise an Dachboden, Statik, in der Wandverkleidung oder in Kellerräumen auftreten. Deshalb ist einem Bauherrn immer eine passende Baurechtsschutzversicherung zu empfehlen!
Das Wichtigste zu einer Baurechtsschutzversicherung im Überblick:
- Die Baurechtsschutzversicherung hilft bei Problemen rund um Neubau, Umbau, Ausbau und Kernsanierung von Immobilien.
- Sie übernimmt bei Streitigkeiten Gerichts- und Anwaltskosten.
- Eine Baurechtsschutzversicherung schützt vor finanziellen Folgen des Rechtsstreits.
- Eine Versicherung für den Rechtsschutz gilt nur für private Eigentümer einer Baumaßnahme. Sie greift jedoch nicht für gewerblich handelnde Bauunternehmen.
- Die Selbstnutzung der Immobilie ist hingegen keine Voraussetzung für eine Baurechtsschutzversicherung.
Um Ihre passende Versicherung für den Rechtsschutz zu finden, vergleichen Sie die Anbieter. Die Angebote unterscheiden sich hinsichtlich der Deckungssumme, dem Beitrag, der Wartezeit und der Vertragslaufzeit.
2. Leistungsspektrum der Baurechtsschutzversicherung
Planungsfehler beim Bau oder die Verwendung von mangelhaftem Material durch Architekten und Ingenieure können zu Schäden am Bauwerk führen. Dies hat oft hohe Kosten für den Bauherrn zur Folge.
Die Baurechtsschutzversicherung bietet Ihnen diesbezüglich umfangreichen Schutz beim Bau und der Sanierung Ihrer Immobilien. Die Genehmigungspflicht Ihrer Bauvorhaben spielt hierbei keine Rolle.
Eine Baurechtsschutzversicherung sichert den Neubau, Umbau, Ausbau und die Sanierung bei bestimmten Bauprojekten ab.
Dazu zählt der Bau von:
- Einfamilienhäusern.
- Mehrfamilienhäusern.
- Eigentumswohnungen.
- Ferienhäusern.
- Privat genutzten Immobilien.
Dagegen sichert eine Baurechtsschutzversicherung folgende Angelegenheiten nicht ab:
- Gewerblich genutzte Immobilien sind häufig nicht im Versicherungsschutz enthalten.
- Kein Versicherungsschutz bei Streitfällen hinsichtlich Finanzierungsangelegenheiten.
- Genehmigungs- und anzeigepflichtige Veränderungen am Gebäude, eines Gebäudeteils oder Grundstücks.
Prinzipiell übernimmt die Baurechtsschutzversicherung alle Kosten, die durch Rechtsstreit rund ums Bauvorhaben entstehen. Solche Kosten sind zum Beispiel:
- Anwalts- und Gerichtskosten.
- Kosten für Sachverständige und Zeugen.
- Reisekosten.
- Kosten für Vollstreckung.
- Telefonische Auskünfte.
- Mediationskosten.
3. Bei welchen Mängeln übernimmt die Baurechtsschutzversicherung den Schaden?
Die konkreten Mängel, die von einer Baurechtsschutzversicherung abgesichert sind, sind sehr umfangreich. Der Abschluss einer Baurechtsschutzversicherung verhindert deshalb finanzielle Folgeschäden von Streitigkeiten im Zusammenhang mit einem Bauprojekt. Es gibt verschiedene Situationen, in welchen Sie Ihre Baurechtsschutzversicherung nutzen können. So hilft Ihnen in folgenden Fällen ein Anwalt vor Gericht weiter:
- Nachdem Ihr Bauprojekt fertiggestellt wurde, dringt Feuchtigkeit durch das Dach. Ein Gutachter stellt Baumängel fest. Der Dachdecker weigert sich jedoch, diese anzuerkennen.
- Der Architekt Ihres neuen Hauses hat sich bei der Konzeption der Räume verkalkuliert. Deshalb wird der Bau nicht so umgesetzt wie es im Vertrag vereinbart war. Der Architekt übernimmt die Verantwortung für diesen Fehler nicht.
- Das Bauamt lehnt Ihren Garagenneubau aufgrund von verschiedenen Mängeln ab.
- Wasserleitungen wurden falsch eingebaut und müssen neu verlegt werden.
- Der Kostenvoranschlag wird überzogen, weil beispielsweise der Architekt einen Fehler in der Kalkulation gemacht hat.
- Es entstehen Regressansprüche von Architekten oder Ingenieuren.
- In Ihrem Eigenheim bildet sich Schimmel im Dachstuhl wegen Pfusch bei der Außenisolierung.
- Es entstehen Risse in der Wand.
- Das Bauvorhaben verzögert sich um 6 Monate und beim verspäteten Einzug werden erhebliche Mängel entdeckt.
- Es wurde fehlerhaftes Material geliefert und verwendet. Die Lieferanten weigern sich, dieses zu ersetzen.
- Aufgrund von zu schwacher Wärmedämmung fallen hohe Heizkosten an.
Beachten Sie, dass es sich hier nur um einzelne mögliche Fälle handelt. Welche Leistungen Ihre Baurechtsschutzversicherung konkret übernimmt, entnehmen Sie den Versicherungsbedingungen.
Das Beheben der Schäden durch beteiligte Baufirmen stellen für den Bauherrn eine finanzielle Belastung dar. Auch Gerichts– und Anwaltskosten durch anhängige Rechtsverfahren müssen in der Regel vom Bauherrn übernommen werden. Mit einer Baurechtsschutzversicherung ist jedoch eine Klage ohne Risiko für den Bauherrn möglich.
4. Bekannte Anbieter einer Baurechtsschutzversicherung
Der Streitwert im Verfahren um ein privates Bauvorhaben kann schnell große Summen erreichen. Aktuell bieten nur wenige Versicherer eine Versicherung für den Rechtsschutz im Baugewerbe an. Darunter fallen unter anderem die ARAG und die ÖRAG.
Beim Vergleich der Angebote einer Baurechtsschutzversicherung sollten Sie auf die Deckungssumme achten. Diesbezüglich gilt: Je höher die Deckungssumme, desto höher ist auch der Versicherungsbeitrag.
Für Bauherren mit kleineren Bauprojekten bietet sich hier somit die Möglichkeit, Kosten einzusparen. Die Entscheidung ist individuell und sollte an den eigenen Bedarf und die persönliche Risikobereitschaft angepasst werden.
Die Konditionen von verschiedenen Anbietern einer Baurechtsschutzversicherung:
Einige Versicherer bieten die Baurechtsschutzversicherung als Bestandteil im Rechtsschutz für Immobilien an. Die Deckungssumme ist auf dabei begrenzt. Es besteht in der Regel Wartezeit von 6 Monaten.
Bei anderen Anbietern erhalten Sie ein Paket für den Rechtsschutz im Baugewerbe. Sie bieten ebenfalls eine begrenzte Deckungssumme von pro Schadensfall. Außerdem verzichten ein paar Versicherer auf die übliche Wartezeit von 6 Monaten. Die Bau- oder Sanierungsmaßnahmen dürfen dennoch erst nach Unterschrift der Vertragsunterlagen begonnen werden. Die Vertragslaufzeit und der Versicherungsschutz bestehen meist einige Jahre lang.
5. Kosten einer Baurechtsschutzversicherung
Die Kosten für den Bauherrn bei einer Baurechtsschutzversicherung können sehr stark variieren. Sie sind von mehreren Faktoren abhängig. Entscheidend für die Höhe der Kosten sind der Versicherungsanbieter und die Höhe der Bausumme.
Die Höhe der Bausumme setzt sich zusammen aus dem Wert des Grundstücks und den Kosten für das Bauvorhaben. Regelmäßig werden von den Versicherern Online Rechner zur individuellen Kostenkalkulation angeboten.
- In der Regel können Sie von einem Jahresbeitrag von etwa 190€ – 230€ ausgehen. Soviel kostet eine qualitativ gute Baurechtsschutzversicherung mindestens.
- Günstigere Tarife gibt es auch schon ab 140€ pro Jahr. Hierbei machen Sie allerdings Abstriche im Leistungsspektrum der Baurechtsschutzversicherung.
- Über einen Vergleichsrechner für den Rechtsschutz vergleichen Sie schnell die Anbieter miteinander. Dabei werden die Preise und Leistungen der verschiedenen Angebote aufgelistet.
Eine Versicherung bietet beispielsweise eine Prämie für die Baurechtsschutzversicherung von 0,1 Prozent der Bausumme. Diese beinhaltet Bauleistungen wie Architektenkosten, Grundstückskosten und den Neuwert von Baustoffen und Baumaterialien.
6. Vor- und Nachteile einer Baurechtsschutzversicherung
Eine Baumaßnahme ist in der Regel eine langwierige Angelegenheit. Dabei treten oft unvorhergesehene Geschehnisse ein. Während dieser Zeit gibt es beispielsweise Streitigkeiten mit den Vertragspartnern wie Architekten oder Bauunternehmen. Wenn sich dadurch ein Rechtsstreit anbahnt, führt das zu hohen Mehrkosten für Sie.
Mit einer Baurechtsschutzversicherung sind in diesem Fall die Gerichts- und Anwaltskosten für Sie abgedeckt. Denn viele klassische Versicherungen für den Rechtsschutz schließen solche Streitigkeiten aus. Neben der Bauherren-Haftpflicht ist die Baurechtsschutzversicherung eine zusätzliche wichtige Absicherung.
Eine Baurechtsschutzversicherung bietet viele Vorteile für private Bauprojekte. Einige Nachteile entstehen dagegen vor allem durch die zusätzlichen Kosten. Die Vor- und Nachteile einer Baurechtsschutzversicherung für Sie im Überblick:
Ihre Vorteile einer Baurechtsschutzversicherung:
- Die Kontrolle der Kosten.
- Der Überblick über alle entstehenden Kosten.
- Die finanzielle Sicherheit.
- Die Absicherung unvorhersehbarer Ereignisse.
- Der Schutz vor den Folgekosten langjähriger Rechtsstreitigkeiten.
Die Nachteile einer Baurechtsschutzversicherung:
- Die zusätzlichen Versicherungsbeiträge.
- Die Deckungssumme deckt möglicherweise nicht den vollen Schaden ab.
Bei großen Bauprojekten empfiehlt sicher daher immer der Abschluss einer Baurechtsschutzversicherung. Die Kosten, die durch einen möglichen Schaden entstehen, sind schließlich meist deutlich höher. Eine Baurechtsschutzversicherung bietet hier Schutz und übernimmt in der Regel alle entstandenen Kosten.
7. Fazit zur Baurechtsschutzversicherung
Eine Baumaßnahme ist ein langwieriges Projekt, bei dem manchmal Fehlerquellen und unvorhergesehene Ereignisse auftreten. Dies kann schwerwiegende finanzielle Folgen und Rechtsstreitigkeiten mit Vertragspartnern mit sich bringen.
Eine Baurechtschutzversicherung übernimmt Anwalts-, Gerichts- und Sachverständigenkosten. Außerdem bietet sie telefonische Auskünfte durch Baurechtsexperten und eine Vermittlung im Streitfall.
Die Baurechtsschutzversicherung begrenzt somit Ihre Kosten auf eine überschaubare Selbstbeteiligung und gibt Ihnen Sicherheit. Größere Vermögensverluste werden abgefedert. Hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Der Umfang des persönlichen Versicherungsschutzes ist für jeden Bauherrn eine individuelle Entscheidung.
Möchten Sie Ihre Kosten im Überblick behalten und Schutz vor unvorhersehbaren Ereignissen im Bauprozess? Dann ist eine Baurechtsschutzversicherung zu empfehlen. Bedenken Sie dabei die unterschiedlichen Wartezeiten, Selbstbeteiligungsanteile und Deckungssummen der einzelnen Angebote.