Bauprozess mit Bodenplatte

Der Bauprozess mit Bodenplatte – So ensteht Ihr Fertighaus

Auf dem Weg zu Ihrem neuen Eigenheim als Fertighaus durchlaufen Sie zahlreiche Bauphasen. Informieren Sie sich hier über sämtliche Schritte – von der Baugenehmigung bis zur Abnahme. Denn der Bau mit Bodenplatte ist weitaus günstiger als mit einem Keller.

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1. Baugenehmigung

Mit Tipp zum Bau zur Genehmigung für den Bauprozess mit Bodenplatte.

Mit der Baugenehmigung beginnt Ihr Bauvorhaben.

Mit der Baugenehmigung beginnt der Bauprozess für Ihr Traumhaus.

Ohne offizielle Erlaubnis lässt sich der Traum vom Eigenheim nicht verwirklichen. Der erste Schritt im Bauprozess ist deshalb ein Behördengang. Die örtlichen Behörden prüfen Ihr Bauvorhaben und erteilen die Baugenehmigung. Ihr Kaufvertrag regelt genau, welche Aufgaben die jeweiligen Parteien während des Bauprozesses übernehmen. Manche Hersteller übernehmen die Abstimmung mit den Behörden selbst. Ist diese nicht vereinbart, liegt es an Ihnen, die Unterlagen vollständig einzureichen.

Pläne für einen Keller sind ebenfalls einzureichen. Neben der Baugenehmigung erhalten Sie zeitgleich die Bauberechtigung. Diese erhalten Sie, wenn für Ihr Bauvorhaben keine weiteren Bedingungen oder Auflagen notwendig sind. Damit einher geht der sogenannte  „Rote Punkt“ (Baufreigabeschein). 

Voraussetzungen für den Roten Punkt sind:

  • Geprüfte Statik.
  • Vorlage der Bauleitererklärung.
  • Freiflächengestaltungsplan.
  • Geprüfte Entwässerung.

Es ist Pflicht, dass der Rote Punkt von öffentlichen Verkehrsflächen gut sicht- und lesbar ist. Informationen über den Rohbauunternehmer sind ebenso erforderlich.

Erfahren Sie hier alles über den Bauprozess eines Fertighauses mit Bodenplatte.

2. Nötige Vorbereitungen beim Bauprozess mit Bodenplatte

Die Vorbereitung im Überblick

Treffen Sie für den Bauprozess mit Bodenplatte einige Vorbereitungen:

  • Vorbereitung Baugrund.
  • Einrichtung der Baustelle.
  • Fundament.

Bevor der Bauprozess mit Bodenplatte richtig beginnt, sind sämtliche Hindernisse zu entfernen. Beispiele hierfür sind:

  • Reißen Sie alte Immobilien vor Baubeginn ab.
  • Bäume und Büsche sind ebenfalls zu entfernen.

Überlassen Sie diese Arbeiten unbedingt spezialisierten Unternehmen. So stellen Sie sicher, dass Sie das Fundament negativ beeinflussen.

Baugrunduntersuchung für die Bodenplatte

Baugrunduntersuchung für den Bauprozess mit Bodenplatte bei Tipp zum Bau.

Eine Baugrunduntersuchung lohnt sich fast immer.

Eine Untersuchung des Baugrundes lohnt sich, bevor Sie mit dem Bauprozess mit Bodenplatte beginnen. 

Obwohl eine solche Untersuchung nicht vorgeschrieben ist, empfiehlt es sich, sie durchführen zu lassen. Vom Ergebnis hängt ab, ob sich ein Grundstück überhaupt bebauen lässt. Ein Bau mit bestimmten Auflagen ist ebenso möglich. Auch für die Bodenplatte sind geeignete Bodenbeschaffenheiten eine Voraussetzung.

Fragen Sie unbedingt den Verkäufer nach möglichen Untersuchungen in der Vergangenheit. Handeln Sie bei einer fehlenden Dokumentation nicht überstürzt. Tipp: Schließen Sie den Kaufvertrag vorbehaltlich einer Baugrunduntersuchung ab.

Gerade bei künstlich aufgeschütteten Böden empfiehlt sich ein Bodengutachten. Umfassende Kenntnisse über den Baugrund senken das Risiko für Komplikationen während des Bauprozesses. Das Gutachten kostet je nach Aufwand 500 – 2500 €. Die Investition lohnt sich, da die Kosten für Nachbesserungen gewöhnlich deutlich höher ausfallen.

Eine günstige Alternative ist es, die Nachbarn nach der Bodenbeschaffenheit zu befragen. Im Zweifelsfall engagieren Sie aber einen spezialisierten Bodengutachter. Dieser stellt fest, wie gut der Baugrund geeignet ist. Verschiedene Bohrungen liefern das nötige Datenmaterial. Basierend auf den Ergebnissen sprechen die Geologen dann eine Empfehlung aus. Der Gutachter nutzt hierfür die Pläne des Vermessers, die zeigen, wo Sie das Haus bauen.

Detaillierte Kenntnisse über den Baugrund helfen Ihnen zudem, versteckte Kosten zu minimieren. Manche Baufirmen gehen von einem perfekten Baugrund aus. Der angesetzte Hub fällt entsprechend geringer aus – was den Kaufpreis senkt.

Realistisch sind diese Schätzungen allerdings nicht immer. Oftmals ist deutlich mehr Hub nötig als ursprünglich veranschlagt. Nur so stellen Sie sicher, dass die Bodenplatte effektiv vor Frost schützt. Notwendige Zusatzkosten fallen auf Sie zurück und der Bauprozess wird teurer.

3. Einrichtung der Baustelle

Für einen erfolgreichen Bauprozess ist eine gut ausgestattete Baustelle essenziell. Notwendig ist:

Strom und Wasser

Ohne Strom und Wasser geht auch auf der Baustelle nichts. Bei Bedarf stellen Ihnen die örtlichen Energieversorger beides zur Verfügung.

Tipp: Stellen Sie frühzeitig einen Antrag bei Ihrem Versorgungsunternehmen.

Bauzaun

Dieser hält Unbefugte von Ihrer Baustelle fern. Gerade spielende Kinder neigen dazu, Baugrund unerlaubt zu betreten. Achten Sie daher auf eine ausreichende Absicherung. Kommt jemand auf Ihrer Baustelle zu Schaden, tragen Sie als Bauherr die Verantwortung.

Der Untergrund ist entscheidend für die Stabilität. Stabile Fußplatten verleihen Ihrem Bauzaun die nötige Standfestigkeit.

Mobiles Toilettenhäuschen

Die Arbeitsstättenverordnung schreibt vor, dass jede Baustelle über eine abschließbare Toilette zu verfügen hat.

Zufahrtswege

Für den Bauprozess notwendige Geräte benötigen viel Platz. Dimensionieren Sie die Zufahrtswege für Kran, Betonmischer oder Bagger entsprechend großzügig. Auch hierfür sorgen Sie als Bauherr im Vorfeld.

Umgebung

Scheuen Sie sich nicht davor, Ihre zukünftigen Nachbarn in Ihr Bauvorhaben einzubeziehen. Klären Sie sie daher möglichst über anstehende Arbeiten auf. Bei Fertighäusern gilt: Lärm, Dreck und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sind für Anwohner meist störend, aber unvermeidbar.

Baugrundverbesserung

Ziel ist, die Baugrundfläche so aufzubereiten, dass sie die Last des Neubaus trägt. Nicht jede Fläche erfüllt die Kriterien hierfür. Mögliche Maßnahmen sind:

  • Austausch des Bodens.
  • Verdichtung des Bodens.
  • Festigung des Bodens.

Kanal- und Anschlussarbeiten

Erst danach installieren Sie die Bodenplatte. Die genaue Position zu kennen ist für den weiteren Verlauf unerlässlich. Besorgen Sie sich den genauen Lageplan für sämtliche Anschlüsse von Ihrer örtlichen Behörde.

4. Fundament für die Bodenplatte

Die Bodenplatte – das Fundament für Ihr Fertighaus

Der Bauprozess mit Bodenplatte als Fundament bei Tipp zum Bau

Das Fundament ist die Grundlage für Ihr Fertighaus.

Auch wenn Sie sich keinen Keller wünschen, brauchen Sie eine Bodenplatte, auf die das Fertighaus gesetzt wird. Sie überträgt das Gewicht des Hauses gleichmäßig auf den Boden. Zusätzlich schützt die Bodenplatte Ihr Fertighaus vor Bodenbewegungen durch Kälte oder Wärme. Dadurch vermeiden Sie Risse.

Die Mindesttiefe für Ihre Bodenplatte hängt vom Klima ab. In kalten Gegenden ist die Mindestdicke 1,5 m. Damit hält Ihre Bodenplatte dem Frost stand. In wärmeren Gebieten reichen schon 80 cm für die Bodenplatte. 

Für die Bodenplatte heben Sie zunächst eine entsprechend tiefe Grube aus. In diese füllen Sie eine etwa 5 cm dicke Schicht Kies oder Magerbeton. Sie verdichten sie mit einem Rüttler. Hier verlegen Sie auch die Anschlüsse. Darauf legen Sie eine undurchlässige Folie aus Polyethylen oder Polyvinylchlorid. Dann wird die Grube mit einer Betonmischung aufgegossen. Den Beton lassen Sie vier Wochen lang trocknen. Danach ist die Bodenplatte fertig.

Die Wärmedämmung für die Bodenplatte kommt unter oder über diese Betonschicht. Sie sorgt für Energieeffizienz, indem Sie den Wärmeverlust über den Boden verhindert. Für noch bessere Heiz-Ergebnisse gibt es sogenannte Thermo- Bodenplatten. Dazu kommt Hartschaum zum Einsatz, sowie eine Fußbodenheizung. Eine normale Bodenplatte kostet etwa 100 €/m². Eine Thermo- Bodenplatte liegt bei knapp 150 €/m².

Altlasten

Die fachgerechte Vorbereitung des Baugrundes ist ein weiterer, wichtiger Schritt im Bauprozess. Zunächst sind Altlasten zu entfernen. Beispiele hierfür sind:

  • Verunreinigung durch Chemikalien.
  • Wirtschaftliche Nutzung in der Vergangenheit.
  • Fliegerbomben.

Ansprechpartner für Informationen rund um Ihr Grundstück ist neben dem Bauaufsichtsamt die örtliche Umweltbehörde. Erkundigen Sie sich dort nach dem Altlastenverzeichnis. Hier wird genau festgehalten, wie Ihr Baugrund in der Vergangenheit genutzt wurde.

Vor allem im urbanen Umfeld sind Blindgänger von Fliegerbomben vorzufinden. Solche Altlasten wünschen Sie sich nicht unter der Bodenplatte. Das Regierungspräsidium sowie Bau- und Ordnungsämter stehen Ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite. Hier finden Sie Informationen über mögliche Bombenabwürfe.

Meist sehen Kaufverträge für Fertighäuser vor, dass der Verkäufer nicht für Altlasten haftet. Ein neutrales Sachverständigengutachten gibt hier Aufschluss.

Tipp: Sichern Sie sich ein zeitlich begrenztes Rücktrittsrecht, falls trotzdem Altlasten festgestellt werden.

Der Bauprozess mit Bodenplatte

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind und die Bodenplatte fertig ist, geht es im Bauprozess weiter: 

  • Montage des Hauses.
  • Innenausbau.
  • Abnahme.

5. Montage des Hauses

Montage des Hauses mit Bodenplatte mit Tipp zum Bau.

Die Montage des Hauses dauert nur wenige Tage.

Nachdem die Bodenplatte fertig ist, folgt der nächste Schritt im Bauprozess. Diese Phase nennt sich Hausstellung und dauert nur wenige Tage. Hinzu kommt, dass Sie Fenster und Türen nicht extra installieren brauchen. Die im Werk produzierten Hausteile sehen Schächte und Leerräume für Versorgungsleitungen vor – das erleichtert sämtliche Installationen im Haus.

Wie für den gesamten Bauprozess gilt: Planung ist alles. Vergessen Sie wichtige Anschlüsse oder Leitungen, stehen kostspielige Nachbesserungen an. Investieren Sie hier also lieber zu viel Zeit als zu wenig – es lohnt sich.

LKWs transportieren dann die Bauelemente an die Baustelle. Dort angekommen sorgt ein Kran dafür, dass jedes Teil an den richtigen Platz gelangt. Auf Basis des Bauplans platzieren die Monteure vor Ort jedes Teil auf der Bodenplatte. Sie können davon ausgehen, dass die Arbeiter bereits Erfahrung in diesem Gebiet haben. Denn hierfür ist eine abgeschlossene Ausbildung in einem klassischen Handwerksberuf notwendig.

Erfahren Sie bei Tipp zum alles über den Kran.

Ihr Fertighaus montieren Sie nun Stück für Stück auf der Bodenplatte. Durch die industriell gefertigten Bauelemente dauert dieser Schritt im Bauprozess nur wenige Tage. Dennoch liegt es an den Monteuren, alle Teile millimetergenau auf der Bodenplatte zu platzieren. Anschließend fixiert das Montage-Team alle Wände mit speziellen Dübeln und Schrauben.

Nachdem die Außenwände des Erdgeschosses fest verankert sind, erfolgt die Montage der Innenwände. Die Zwischendecke als Abschluss besiegelt einen ersten Teilerfolg im Bauprozess – das Erdgeschoss steht. Parallel kümmert sich das Montage-Team bereits um das Gerüst. Nur so lässt sich das Obergeschoss mit sämtlichen Wänden montieren.

Dachstuhl

Im letzten Schritt vom Bauprozess kümmern sich die Monteure um den Dachstuhl. Er hält später zahlreiche Belastungen aus:

  • Eigengewicht.
  • Dacheindeckung.
  • Resistenz gegen Wind und Wetter.

Auch dieses wichtige Bauteil fertigt der Hersteller bereits im Vorfeld passgenau an. Auf der Baustelle erfolgt also nur noch die Endmontage auf den Außenwänden. Ist der Dachstuhl fertig, brauchen Sie sich keine Sorgen mehr um Temperaturschwankungen machen. Auch im Vorfeld sind diese bei Fertighäusern unbegründet: Die Montage erfolgt schließlich binnen kürzester Zeit.

Innenausbau

Die Ausbaustufe legt fest, wie weit Sie in diesem Abschnitt involviert sind. Bei einem Bezugs- oder Schlüsselfertigen Fertighaus, brauchen Sie sich meist um nichts zu kümmern. Der Hersteller nimmt Ihnen fast alle Arbeiten ab. Hier besonders wichtig: Analysieren Sie den Kaufvertrag genauestens. Begriffe wie „Schlüssel- oder bezugsfertig“ sind nicht rechtlich geschützt. Die Hersteller bestimmen also den Umfang Ihrer Arbeiten während des Bauprozesses. Diese unterscheiden sich teils deutlich.

Diese Bauphase ist oftmals die Längste auf dem Weg zu Ihrem Fertighaus. Im Gegensatz zu sämtlichen Wand- und Deckenelementen ist der Innenausbau erst auf der Baustelle möglich. Die Bauelemente von Fertighäusern sind jedoch bereits so zugeschnitten, dass der Innenausbau zügig erfolgt.

Erfahren Sie bei Tipp zum Bau mehr über den Rohbau.

Mängelbeseitigung

Fehler passieren – auf der Baustelle sind sie aber besonders ärgerlich. Beauftragen Sie einen unabhängigen Fachmann, um genau das zu vermeiden. Der Sachverständige achtet explizit auf Unregelmäßigkeiten und forciert Nachbesserungen während des Bauprozesses. Fallen Fehler erst viel später auf, ist der Aufwand oft immens.

Doch auch Laien tun gut daran, den laufenden Bauprozess zu dokumentieren. Notieren Sie, wenn Sie auf Ihrer Baustelle Fehler vermuten und informieren Sie Ihren Sachverständigen. Auch unerfahrenen Bauherren fallen offensichtliche Fehler auf. Gerade für komplexe Sachverhalte vertrauen Sie jedoch lieber auf das Wissen des Experten. Durch die kurze Bauzeit bleibt relativ wenig Zeit für Inspektionen. Ihr Sachverständiger ist deshalb idealerweise vor Ort und gut erreichbar.

6. Abnahme des Bauprojekts

Ihre Bodenplatte wird mit Tipp zum Bau abgenommen.

Die Abnahme ist die letzte große Hürde.

Als letzte große Hürde im Bauprozess mit Bodenplatte steht die Schlussabnahme an. Das bedeutet, dass Sie als Bauherr die erbrachte Leistung als erfüllt ansehen. Der Zustand des Hauses entspricht dann idealerweise dem, was vertraglich vereinbart wurde. Die Verantwortung für das Objekt geht nun an Sie über.


Zur Dokumentation aller Mängel erstellen Sie z.B. einfach eine Excel-Liste. Eine genaue Zuordnung basierend auf dem Bauplan schafft Übersichtlichkeit und Transparenz. Im Anschluss besprechen Sie die Liste mit Ihrem Sachverständigen. Auch bei fachlichen Fragen hilft er Ihnen weiter.

Besonders hilfreich: Sichern Sie sich einen zweiten Termin mit Ihrem Gutachter kurz vor Ablauf der Gewährleistung. Dieser erstellt dann bei Bedarf einen zweiten Mängelbericht.

7. Die Gründung – der erste Schritt im Bauprozess

Mit einer Gründung wird ein Fundament bezeichnet. Umgangssprachlich wird der Begriff häufig für alle Arten von Fundamenten verwendet. In der Fachsprache hingegen bedeutet eine Gründung, dass eine massive Bodenplatte verwendet wurde, die eine tragende Funktion besitzt. Dies unterscheidet sie von anderen Bauweisen wie Streifen- oder Punktfundamenten.

Die wichtigsten Funktionen bleiben bei den verschiedenen Fundamenten jedoch gleich:

  • Sie grenzen Ihr Haus vom Erdreich
  • Ihr Haus wird gegen Kälte isoliert.
  • Sie schützen Ihr Haus vor Feuchtigkeit und damit Schimmel.

Egal, ob Sie ein Massivhaus oder ein Fertighaus bauen. Das Fundament bildet die Grundlage für ein erfolgreiches Bauvorhaben. Damit im Nachhinein keine Probleme auftreten, empfiehlt es sich, das Fundament genau zu planen. Ist es beispielsweise wichtig, dass schnell weitergearbeitet wird, dann ist auf einen schnell bindenden Estrich zu achten. Wichtig ist also: Überlegen Sie sich, was Ihre Anforderungen sind und Kalkulieren Sie vorher alles. Denn mit dem Fundament legen Sie den sprichwörtlichen Grundstein für Ihr Zuhause.

8. Das Plattenfundament oder die Bodenplatten

Bei einem Plattenfundament handelt es sich meistens um eine aus Stahlbeton gegossene Bodenplatte. Dabei wird die gesamte Grundrissfläche des Gebäudes für das Fundament genutzt. Das Gewicht des Gebäudes wird bei der Bodenplatte optimal verteilt. Dadurch ist ein Plattenfundament auch für höhere, also schwerere Gebäude geeignet. Auch bei weicherem oder sandigem Untergrund bietet ein Plattenfundament eine hohe Stabilität.

Ein Streifenfundament hingegen verteilt die Lasten der tragenden Wände des Hauses ins Erdreich. Dementsprechend liegen auf dem Fundament entweder direkt die Wände oder eine nicht-tragende Bodenplatte wie die Kellerbodenplatte. Wichtig ist, dass sich die Streifen nicht zu nah beieinander befinden. Ist dies der Fall, dann verfestigt sich das Erdreich. Der Vorteil am Streifenfundament: Es wird nicht die ganze Fläche mit Beton ausgegossen. Das spart viel Arbeit.

9. Die Thermo-Bodenplatte

Die Bodenplatte ist ein elementares Bauteil für die effektive Dämmung Ihres Hauses. Sie schützt Ihr Haus vor Kälte und Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Eine gute Dämmung der Bodenplatte ist deshalb entscheidend. Wenn Sie ein zum Beispiel ein Passivhaus planen, lohnt sich eventuell eine Thermo-Bodenplatte

Die Thermo-Bodenplatte dämmt den Fundamentsockel und gewährleistet gleichzeitig eine flächendeckende Isolierung des Bodens. Eine Thermo-Bodenplatte dämmt aber nicht nur ausgezeichnet. Anders als bei normalen Bodenplatten verbauen Sie hier eine Heizung direkt mit ein. Die Flächenheizung verhindert Kältebrücken in der Bodenplatte. Eine Thermo-Bodenplatte verhindert nicht nur Wärmeverlust, sondern gibt aktiv Wärme ins Haus ab. 

Thermo-Bodenplatten sind aber weitaus teurer als herkömmliche Bodenplatten. Die niedrigen Energiekosten gleichen den finanziellen Mehraufwand jedoch aus. Darüber hinaus werden Thermo-Bodenplatten nicht erst vor Ort gegossen. Während normale Bodenplatten mehrere Wochen trocknen, beträgt die Bauzeit bei Thermo-Bodenplatten nur wenige Tage. Das spart viel Zeit im Bauprozess. 

Mehr zum Thema Energieeffizientes Bauen finden Sie auf unserer Übersichtsseite zum Thema Dämmung.

10. Errichten einer Thermo-Bodenplatte

Der Bauprozess mit einer Thermo-Bodenplatte unterscheidet sich vom Bauprozess mit einer herkömmlichen Bodenplatte. 

Der erste gravierende Unterschied ist der benötigte Aushub. Herkömmliche Bodenplatten benötigen einen Aushub von 80 cm für den Frostschutz. Für eine Thermo-Bodenplatte mit Heizschleife reichen schon 30 cm.  In die Grube für die Bodenplatte wird eine Schicht aus Kies oder Schotter angelegt.  Bei der Thermo-Bodenplatte kommen über diese Schicht oft noch Lagen aus Hartschaum hinzu. Die zusätzlichen Lagen verbessern den Schutz gegen Feuchtigkeit und Wärmeverlust.

Im nächsten Schritt verlegen Sie die nötigen Leitungen und Rohre für die Heizung. Die Heizung ist das Kernstück einer Thermo- Bodenplatte. Seien Sie hier deshalb besonders sorgfältig. Der Untergrund ist zum Beispiel komplett eben. Nachdem Sie die Versorgungsleitungen verlegt haben, kommt eine Schicht aus Dämmplatten darüber. Um Feuchtigkeit abzuweisen bringen Sie eine Folie auf, auf der Sie eine Dämmschicht verlegen.

Auf diese Schicht kommen die Leitungen und Rohre für die eigentliche Fußbodenheizung. Die Verlegung orientiert sich am Raumplan. 

Im letzten Arbeitsschritt gießen Sie die Thermo-Bodenplatte mit Beton aus. Der Beton härtet nur noch aus und die Thermo-Bodenplatte ist fertig. Der gesamte Bauprozess für eine Thermo-Bodenplatte dauert meistens nicht mehr als ein paar Tage.

11. Vergleich von herkömmlichen Bodenplatten und Thermo-Bodenplatten

Beim Bau eines Hauses spielt ist die richtige und genaue Planung absolut essenziell. Selbstverständlich gilt das ganz besonders für das Fundament. Da das Fundament der Untergrund und damit die Ausgangslage für Ihr Haus bildet, darf hier nichts schiefgehen.

Um Ihnen die Planung zu erleichtern, haben wir Ihnen hier die wichtigsten Unterschiede zwischen einer herkömmlichen Bodenplatte und einer Thermo-Bodenplatte zusammengefasst. Kalkulieren Sie erst die möglichen Kosten und vergewissern sich vom Nutzen der verschiedenen Fundamente. Danach fällt Ihnen die Entscheidung sicher leichter.

ArtVorteilNachteilKosten
Herkömmliche BodenplatteGünstigerMehr Wärmeverlust
Längere Bauzeit
100 €/m²
Thermo-BodenplatteSehr guter Wärmeschutz
kürzere Bauzeit
Höhere Kosten
Lohnt sich nur für Häuser mit hohem Energiezustand
150 €/ m²

12. Keller oder Bodenplatte

Bevor Sie mit dem Bauprozess beginnen, treffen Sie ein paar grundlegende Entscheidungen. Wählen Sie vor Beginn des Bauprozesses, ob Sie eine Unterkellerung oder eine Bodenplatte wünschen. Beide Optionen haben Ihre Vor- und Nachteile. 

Die Vorteile eines Kellers sind offensichtlich:

  • Ein Keller bietet mehr Wohnraum.
  • Hoher Wiederverkaufswert.

Durch einen Keller gewinnen Sie eine zusätzliche Etage an Wohnraum. Den zusätzlichen Platz nutzen Sie als Stauraum oder für die notwendige Haustechnik. Wenn Sie den Keller ausbauen, steht Ihnen mehr Wohnraum zur Verfügung. In jedem Fall steigert ein Keller den Wert Ihres Hauses enorm.  

Allerdings sind die Kosten für einen Keller nicht unerheblich. Zudem verlängert der Kellerbau den Bauprozess. Unvorhergesehene Probleme mit den Bodenbeschaffenheiten verkomplizieren und verteuern den Bauprozess zusätzlich.

Im Gegensatz zu einem Keller verzichten Sie bei einer Bodenplatte auf zusätzlichen Wohn- und Stauraum. Anlagen für die Haustechnik, wie die Heizung, bringen Sie nicht mehr bequem im Keller unter. Dadurch verlieren Sie weiteren Wohnraum. Zudem ist der Wiederverkaufswert ohne Keller geringer.

Eine Bodenplatte bietet jedoch auch Vorteile, vor allem während des Bauprozesses. 

  • Eine Bodenplatte ist kostengünstiger.
  • Kürzerer Bauprozess.

Wenn Sie sich für eine Bodenplatte entscheiden, fallen viele Schritte im Bauprozess weg. Sie heben zum Beispiel viel weniger Erde aus, um Ihre Bodenplatte fertigzustellen. Die Kosten für eine Bodenplatte lassen sich auch viel besser abschätzen. Unvorhergesehene Probleme mit der Bodenbeschaffenheit spielen so gut wie keine Rolle.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema Fertighaus mit Keller.

13. Kompromisse zwischen Bodenplatte und Keller

Sie benötigen keine ganze Unterkellerung, um den Platzvorteil eines Kellers zu nutzen. Eine Teilunterkellerung bietet einen Kompromiss zwischen Keller und Bodenplatte. 

Durch eine Teilunterkellerung gewinnen Sie Platz, der bei einer durchgehenden Bodenplatte wegfällt. Der gewonnene Platz ist wertvoller Stauraum. Bringen Sie hier zum Beispiel Ihre Heizung unter. Gleichzeitig sind die Kosten für eine Teilunterkellerung weitaus geringer als bei einer kompletten Unterkellerung.

Eine weitere Option für günstigen Stauraum ist die sogenannte Technikbox. Technikboxen sind speziell dafür gedacht, Haustechnik wie Heizung oder Lüftung unterzubringen. Zugang zu den Anlagen erhalten Sie von außerhalb des Hauses. Deshalb lässt sich die Bodenplatte einfach über die Technikbox betonieren.

14. Bodenplatte, Keller oder Teilunterkellerung?

Die verschiedenen Bauweisen haben alle Ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass Sie sich über Ihre Anforderungen bewusst werden:

  • Benötigen Sie zusätzlichen Stauraum?
  • Wenn ja, wie viel Stauraum brauchen Sie?
  • Wie hoch ist Ihr Budget?

Damit Ihnen die Entscheidung leichter fällt, haben wir Ihnen die wichtigsten Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Optionen hier zusammengefasst.

ArtVorteilNachteil
UnterkellerungMehr Wohnraum
Hoher Wiederverkaufswert
Hohe Baukosten.
Hoher Aufwand.
Längerer Bauprozess.
BodenplatteSchnell fertiggestellt.
Geringe Baukosten.
Gut planbar.
Weniger Wohnraum.
geringerer Wiederverkaufswert.
TeilunterkellerungMehr Platz als bei einer Bodenplatte.
Geringere Baukosten als bei einer Unterkellerung.
Weniger Platzieren.
Höhere Baukosten.

15. Fehlerhafte Bodenplatte

Eine Bodenplatte schützt im Idealfall die darüber liegende Gebäudestruktur vor Feuchtigkeit. Dafür dichten Sie die Bodenplatte schon während des Bauprozesses richtig ab

Eine Kies- und Schotterschicht unter der Bodenplatte sorgt oft schon für eine ausreichende Abdichtung. Die Schicht unter der Betondecke verhindert aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Grundwasser. Leider reicht eine Kies- oder Schotterschicht unter der Bodenplatte nicht immer. Zum Beispiel, wenn der Grundwasserspiegel auf Ihrem Grundstück sehr hoch ist. 

Eine sogenannte weiße Wanne aus wasserundurchlässigem Beton verhindert eindringende Feuchtigkeit. Auch eine Schicht aus Bitumen bietet Schutz gegen Feuchtigkeit.

Informieren Sie sich vor dem Bauprozess, ob eine zusätzliche Abdichtung nötig ist. So verhindern Sie auf lange Sicht, dass Feuchtigkeit zum Problem wird.

16. Bodenplatten aus Holz

Der Trend zu natürlichen Materialien beim Bau macht auch vor der Bodenplatte nicht halt. Bodenplatten werden in der Regel aus Beton gegossen. Allerdings hat der Werkstoff Beton einige gravierende Nachteile. Zum Beispiel ist der Wärmeschutz bei Bodenplatten aus Beton oft unzureichend. Dadurch wird eine zusätzliche Dämmung nötig. 

Im Gegensatz dazu weist der Baustoff Holz sehr gute Wärmeschutzeigenschaften auf. Eine Bodenplatte aus Holz ist deshalb eine attraktiven Alternative. Neben dem besseren Wärmeschutz bieten hölzerne Bodenplatten noch weitere Vorteile:

  • Nachhaltiges Arbeitsmaterial.
  • Geringerer Arbeitsaufwand.
  • Niedrigere Kosten.

Dank moderner Fertigungstechniken ersetzen Bodenplatten aus Holz Betonplatten problemlos. Die hölzernen Bodenplatten lassen sich als Fertigbauelemente anliefern. Dadurch fallen viele Arbeitsschritte für die Bodenplatte weg und der Bauprozess verkürzt sich wesentlich. Zwar ist Holz als Material teurer als Beton. Der geringere Arbeitsaufwand führt aber letztendlich zu geringeren Baukosten. Außerdem fallen die Kosten für zusätzliches Dämmmaterial weg. Allerdings ist die Preisspanne sehr groß. Je nach verwendeter Holzart sind die Preise sehr unterschiedlich.

17. Bodengutachten im Bauprozess

Der Traum vom Eigenheim erfüllt sich nicht immer ohne Probleme. Einige  Probleme lassen sich dank Gutachtern schon frühzeitig im Bauprozess vermeiden. Das gilt besonders bei Bauprozessen mit Bodenplatte. Ziehen Sie am besten noch vor Beginn des Bauprozesses einen Bodengutachter hinzu.

Durch das Gutachten gewinnen Sie wertvolle Informationen für den späteren Bauprozess. Das Gutachten schafft Klarheit und beantwortet wichtige Fragen:

  • Wie tragfähig ist der Boden?
  • Führt der Grundwasserstand zu Problemen?
  • Wie sind die Bodenbeschaffenheiten?
  • Sind Altlasten im Boden?

Die Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Bodens entscheiden darüber, welche Gründungen überhaupt in Frage kommen. Gleichzeitig klärt das Gutachten, ob zum Beispiel ein Keller überhaupt möglich ist. Das Wissen um den Grundwasserstand ist entscheidend dafür, wie Sie Ihre Bodenplatte abdichten. Ohne diese Information laufen Sie Gefahr, Probleme mit einer undichten Bodenplatte zu bekommen.

Ein Bodengutachten ist immer eine gute Investition und hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen. Ziehen Sie also frühzeitig einen Bodengutachter in den Bauprozess mit ein.

Wie Sie ein Baugutachter im Bauprozess unterstützt, erfahren Sie bei Tipp zum Bau.

18. Planung für die Bodenplatte

Eine gute Planung vor und während des Bauprozesses ist das A und O. Das gilt auch für die Bodenplatte. Immerhin handelt es sich dabei um das tragende Element Ihres neuen Hauses. Erfahren Sie hier, was bei der Planung zu beachten ist.

Das Gutachten

Geben Sie unbedingt ein Bodengutachten in Auftrag, bevor der Bauprozess losgeht. Nur so wissen Sie, welche Bedingungen auf Ihrem Bauland vorliegen. Mit den Informationen aus dem Gutachten beginnen Sie die Planung erst richtig.

Herkömmliche Bodenplatte oder Thermo-Bodenplatte

Als nächstes überlegen Sie sich, welche Art von Bodenplatte Sie für Ihr Haus benötigen. Die Thermo-Bodenplatte hat viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Bodenplatte. Allerdings ist sie auch wesentlich teurer. Die Investition lohnt sich meistens nur, wenn Sie ein Haus mit hohem Energiestandard planen.

Der Aushub

Die Art der Bodenplatte entscheidet auch, wie tief der Aushub ist. Herkömmliche Bodenplatten sind zum Schutz vor Frost mindestens 80 cm tief in der Erde. Da Thermo-Bodenplatten geheizt sind reichen hier 30 cm. Beachten Sie das, wenn Sie den Aushub planen.

Die Dämmung und Abdichtung

Denken sie bei einer herkömmlichen Bodenplatte an die nötige Dämmung. Zum Schutz vor Wärmeverlust gibt es eine ganze Reihe von Optionen. Zudem lässt sich die Dämmung unterhalb oder oberhalb der Betondecke anbringen.

Je nach Grundwasserstand ist zudem eine zusätzliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit notwendig. Hier helfen Ihnen die Informationen aus dem Bodengutachten weiter. 

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