Balkonkraftwerk

1. Was ist ein Balkonkraftwerk?

Tipp zum Bau informiert Sie über den Speicher und andere Aspekte rund um das Balkonkraftwerk.

Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder an der Hausfassade. Das Balkonkraftwerk fügt sich unproblematisch in Ihr Zuhause ein.

Balkonkraftwerke sind kompakte platzsparende Photovoltaikanlagen, die an Fassaden, Balkonbrüstungen oder auf Terrassen installiert werden. Im Grunde setzen sie sich aus mehreren Solarzellen zusammen. Diese auf Gestellen montierten Solarzellen erfassen Sonnenlicht und transformieren es in elektrische Energie bzw. Gleichstrom. Mittels eines separat angeschlossenen Wechselrichters gelingt es, den Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln.

Dieser kann dann entweder direkt im Haushalt genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Da es möglich ist, Balkonkraftwerke über ein Kabel mit einer herkömmlichen Steckdose an das Hausstromnetz anzuschließen, bezeichnet man sie häufig auch als Stecker-Solaranlagen. Gewöhnlicherweise ist davon auszugehen, dass die maximale Leistungsfähigkeit von Mini-PV-Anlagen bei ca. 600 Watt liegt. Aus diesem Grund sind Balkonkraftwerke lediglich dazu in der Lage, das Stromnetz in privaten Haushalten geringfügig zu entlasten. Experten gehen davon aus, dass Balkonkraftwerke durchschnittlich ca. 10 – 20 % des Strombedarfs in einem Haushalt decken. Wie viel Strom eine Mini-PV-Anlage letzten Endes erzeugen kann, hängt von mehreren zusammenwirkenden Faktoren ab:

  • Anzahl der Solarmodule: Sie bestimmt die Menge an Sonnenlicht, die in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Je mehr Module vorhanden sind, desto mehr Strom kann erzeugt werden.
  • Solarmodul-Effizienz: Effizientere Module können mehr Energie aus derselben Menge an Sonnenlicht produzieren.
  • Flächenverfügbarkeit: Die Größe des Balkons oder der Terrasse bestimmt die Anzahl der installierten Solarmodule.
  • Sonneneinstrahlung: Standorte mit hoher Sonneneinstrahlung erzeugen mehr Strom als solche mit weniger Sonnenschein.
  • Ausrichtung: Eine optimale Ausrichtung nach Süden oder Südwesten maximiert die Sonneneinstrahlung.
  • Neigungswinkel: Ein richtiger Neigungswinkel sorgt dafür, dass die Module das Sonnenlicht optimal einfangen.
  • Wetterbedingungen: Wolken, Regen und Schneefall beeinflussen die Sonneneinstrahlung.
  • Jahreszeit: Die Intensität der Sonneneinstrahlung variiert im Laufe des Jahres. In den Sommermonaten kann mehr Strom erzeugt werden als im Winter.

2. Welche Arten von Balkonkraftwerken gibt es?

Es gibt Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher.

Bei der Nutzung von Balkonkraftwerken ohne Speicher wird der Strom direkt in das Haushaltsnetz eingespeist.

Es gibt zwei Hauptkategorien von Balkonkraftwerken: solche mit und solche ohne Speicher. Balkonkraftwerke ohne Speicher sind die traditionellere Variante. Sie bestehen aus Solarmodulen und einem Wechselrichter. Der erzeugte Strom kann direkt im Haushalt genutzt werden, wobei die nicht verbrauchte Energie in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Im Gegensatz dazu bieten renommierte Hersteller jedoch auch Balkonkraftwerke mit Energiespeicher an. Dadurch besteht die Möglichkeit, Solarenergie zu speichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden.

Die Wahl zwischen einem Balkonkraftwerk mit oder ohne Speicher hängt von den individuellen Bedürfnissen, dem finanziellen Budget und den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab. Ein Balkonkraftwerk mit Speicher kann eine größere Unabhängigkeit vom Stromnetz bieten, erfordert jedoch auch höhere Investitionen. In diesem Zusammenhang liegen die Anschaffungskosten oftmals im mittleren vierstelligen Bereich. Mini-PV-Anlagen ohne Speicher sind hingegen bereits für wenige hunderte Euro erhältlich.

3. Welche Arten von Solarmodulen kommen für Balkonkraftwerke zum Einsatz?

Bei Tipp zum Bau erfahren Sie alles Wissenswerte zu den Solarmodul-Techniken für Balkonkraftwerke.

Für Balkonkraftwerke gibt es drei verschiedene Solarmodul-Techniken.

Um sowohl die Effizienz als auch die Leistungsfähigkeit der Mini-PV-Anlagen zu verbessern, setzen Hersteller für Balkonkraftwerke verschiedene Solarmodul-Techniken ein.

Bifaziale Solarmodule

Sie sind fähig, Sonnenlicht auf der Vorder- und Rückseite zu absorbieren. Dies kann zu einer höheren Energieerzeugung führen, insbesondere wenn die Module von reflektierenden Wänden, Wasser oder Schnee umgeben sind.

IBC-Technik (Interdigitated Back Contact)

Bei dieser Technologie werden die Kontakte auf der Rückseite der Solarzellen platziert, während die Vorderseite fast vollständig für die Lichtabsorption genutzt wird. Des Weiteren sind die Kontakte auf der Rückseite miteinander verzahnt. Dies minimiert den elektrischen Widerstand und erhöht gleichzeitig die Effizienz der Stromgewinnung.

Solarmodule mit Halbzellen-Technik

Wie der Name bereits suggeriert, geht es bei der Halbzellen-Technik darum, jede Solarzelle nach der Produktion in zwei Hälften zu teilen. Aus diesem Grund bestehen Halbzellenmodule aus 120 anstatt der üblichen 60 Zellen pro Solarmodul. Indem man Solarzellen in Halbzellen aufteilt, halbiert sich in jeder Zeller der Stromfluss. Somit verringert sich nicht nur der elektrische Widerstand, sondern auch der Energieverlust. Die hier beschriebenen Technologien können potenziell in Balkonkraftwerken eingesetzt werden, um die Energieerzeugung auf begrenzten Flächen zu maximieren. Bei der Auswahl der Module ist es ratsam, die spezifischen Anforderungen des Standorts und der Präferenzen zu berücksichtigen.

4. Rechtliche Voraussetzungen für den Betrieb von Balkonkraftwerken

Um eine sichere und effiziente Nutzung von Balkonkraftwerken zu gewährleisten, müssen bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllt sein. Hierbei können sich Privatpersonen unter anderem an Empfehlungen orientieren, die der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) in der gleichnamigen Richtlinie bereits ausgesprochen hat.

Stromzähler mit Rücklaufsperre

Für den Betrieb von Balkonkraftwerken ist ein Stromzähler mit Rücklaufsperre erforderlich.

Stromzähler mit Rücklaufsperre sind verpflichtend.

Allgemein betrachtet ist die Nutzung eines Balkonkraftwerks mit Rücklaufsperre verpflichtend. Die Rücklaufsperre ist vor allem dann essenziell, wenn das Balkonkraftwerk mehr Strom erzeugt als unmittelbar im Haushalt verbraucht wird. Ansonsten läuft der Stromzähler rückwärts, was dazu führt, dass der in das öffentliche Stromnetz eingespeiste Strom nicht ordnungsgemäß erfasst wird. Dies ist jedoch wichtig, um eine genaue Abrechnung mit dem Stromversorgungsunternehmen sicherzustellen. Insbesondere dann, wenn es um Einspeisevergütungen geht.

Anmeldepflicht

Tipp zum Bau verschafft Ihnen einen Überblick über das deutsche Baurecht.

Balkonkraftwerke müssen beim Netzbetreiber und im Marktdatenstammregister angemeldet werden.

Die Anmeldung von Balkonkraftwerken beim Netzbetreiber und im Marktdatenstammregister ist erforderlich, um die ordnungsgemäße Integration von dezentralen Stromerzeugungsanlagen ins öffentliche Stromnetz sicherzustellen. Darüber hinaus ist es grundsätzlich ratsam, sich vor der Installation eines Balkonkraftwerks bei den örtlichen Energieversorgern oder Behörden zu erkundigen, welche Anforderungen an die Anmeldung, Genehmigung oder Registrierung von Balkonkraftwerken gelten. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Balkonkraftwerk in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften betrieben wird.

Im Regelfall ist nur ein Balkonkraftwerk erlaubt

Pro Privathaushalt ist es lediglich erlaubt, ein Balkonkraftwerk mit einer maximalen Leistungsfähigkeit von 600 Watt zu nutzen. Theoretisch können Sie auch drei Balkonkraftwerke gleichzeitig nutzen, solange diese nicht die Einspeiseleistung von 600 Watt überschreiten. In Ausnahmefällen dürfen Sie auch Balkonkraftwerke mit einer höheren Leistungsfähigkeit nutzen. Die Installation darf in solch einem Fall allerdings ausschließlich von einem zertifizierten Elektriker vorgenommen werden. Hinzu kommen weitere behördliche Auflagen, die erfüllt sein müssen.

Bedenken Sie: Entscheidend für die hier beschriebenen Regelungen ist die Leistungsfähigkeit des angeschlossenen Wechselrichters. Über den Wechselrichter dürfen lediglich bis zu 600 Watt eingespeist werden.

Zustimmung einholen

Falls die Montage von Balkonkraftwerken – wie etwa an Fassaden oder an Balkonbrüstungen – mit baulichen Veränderungen einhergeht, ist es grundsätzlich erforderlich, eine schriftliche Genehmigung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen. Nutzen Sie eine Mini-PV-Anlage, die mehr als 600 Watt leistet, sind Sie sogar gesetzlich dazu verpflichtet, sich die Nutzung genehmigen zu lassen. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, sollten Sie in solchen Fällen umgehend Rücksprache mit einem Elektroinstallateur Ihres Vertrauens halten.

VDE rät zu Wieland-Steckdosen

Welche Steckdosen für den Anschluss von Balkonkraftwerken empfehlenswert sind, erfahren Sie bei Tipp zum Bau.

Der VDE empfiehlt Wielandsteckdosen.

Der VDE empfiehlt, Balkonkraftwerke an Wieland-Steckdosen anzuschließen. Im Vergleich zu herkömmlichen Schutzkontaktdosen von Schuko sind sie wesentlich robuster. Des Weiteren besteht durch die Nutzung von Wieland-Steckdosen ein geringeres Risiko von Überhitzungen, was die Brandgefahren reduziert. Allerdings dürfen Wieland-Steckdosen lediglich von Elektrikern installiert werden. Die Kosten für die Anschaffung und Installation liegen im mittleren dreistelligen Bereich.

70-Prozent-Regel beachten

Gemäß dieser Regel müssen Betreiber von Photovoltaikanlagen bis 25 Killowattpeak sicherstellen, dass maximal 70 Prozent des erzeugten Stroms in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Dadurch soll die Netzstabilität gewährleistet werden. Durch eine Änderung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) ist diese Regelung ab dem 01.01.2023 abgeschafft worden. Demzufolge ist die Regelung für Balkonkraftwerke, die seit Januar 2023 im Betrieb sind, nicht mehr verbindlich.

5. Förderungen von Balkonkraftwerken

Balkonkraftwerke werden durch Städte und Kommunen gefördert.

Für Balkonkraftwerke existieren keine bundesweit geltenden Förderprogramme.

Momentan existiert noch kein einheitliches deutschlandweites Förderprogramm für Balkonkraftwerke. Allerdings gibt es zahlreiche Bundesländer, Städte und Kommunen, die Zuschüsse für den Kauf und den Betrieb bewilligen. In Abhängigkeit des jeweiligen Wohnorts variieren die Zuschüsse von 50 € – 1450 €. Während einige Fördergelder pauschal pro Anlage ausgezahlt werden, sind andere wiederum an die Leistung der Balkonkraftwerke gekoppelt. Außerdem müssen in einigen Fällen spezifische Voraussetzungen, wie etwa der Besitz des Heidelberger Passes, erfüllt sein.

Voraussetzungen für Fördergelder

Bevor Sie von Fördergeldern profitieren können, müssen Sie zunächst einen Förderantrag stellen. Hierbei ist es wichtig, regionale Antragsfristen im Blick zu behalten. Üblicherweise ist es notwendig, Förderanträge vor der Inbetriebnahme bzw. Installation zu stellen. Außerdem haben Antragsstellungen im Regelfall nur dann Erfolg, wenn das Balkonkraftwerk die in Deutschland erlaubte Höchstleistung nicht übersteigt.

Darüber hinaus setzen einige Städte und Kommunen voraus, dass Mini-PV-Anlagen dauerhaft dort betrieben werden, wo auch das Fördergeld ausbezahlt worden ist. Im Hinblick darauf legen einige deutsche Städte zusätzlich fest, dass Betreiber die geförderten Balkonkraftwerke in einem gewissen Zeitraum – meistens 10 bis 15 Jahren – nur auf deren Gemarkungen nutzen dürfen. Andere Städte und Kommunen bewilligen Fördergelder wiederum nur dann, wenn Betreiber die als sicher geltenden Wieland-Steckdosen nutzen.

Fördergelder im Detail

Damit Sie ein besseres Bild davon bekommen, wie hoch die Fördergelder ausfallen können, gehen wir in der folgenden Tabelle beispielhaft auf einige Städte Deutschlands ein.

in der folgenden Tabelle beispielhaft auf einige Städte Deutschlands ein.

Stadt
  • Förderung
Stuttgart
  • 100 € pro Anlage
Heidelberg
  • 50 % der Anschaffungskosten (maximal mögliche Fördersumme: 750 €)
  • Besitzer eines Heidelberg-Passes (maximal 1450 € bei Eigenanteil von 50 €)
Günzburg
  • 100 € pro Anlage
München
  • 0,4 € je WP
  • Grenze liegt bei 600 WP
  • allerdings nur maximal 50 % der Investitionskosten
Lüneburg
  • 30 % der Investitionskosten
  • Plus 150 € Pauschalbetrag pro Anlage
Aachen
  • 300 € Pauschalbetrag
Kiel
  • 100 € pro Anlage
Köln
  • 200 € pro Anlage
Düsseldorf
  • 50 % der förderfähigen Kosten
  • Grenze liegt bei 400 €

Einschätzungen zu bundesweit geltenden KfW Krediten und EEG-Förderungen

Tipp zum Bau erläutert Ihnen, wie Sie von staatlichen Förderungen profitieren.

EEG-Förderungen und Kredite der KFW sind nur bedingt lohnenswert.

Neben den städtischen und kommunalen Fördermaßnahmen stehen Ihnen alternativ zwei weitere Optionen zur Auswahl. Einerseits ist es möglich, den von der KfW angebotenen Erneuerbaren Erneuerbare Energien – Standard Kredit 270 zu beantragen. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie den durch das Balkonkraftwerk erzeugten Strom teilweise einspeisen lassen oder an das öffentliche Stromnetz verkaufen. Da Mini-PV-Anlagen nur geringe Strommengen produzieren und die erschwinglichen Anschaffungskosten oftmals keinen Kredit erfordern, ist diese Fördermaßnahme eher für größere meldepflichtige EEG Solaranlagen geeignet.

Wie Sie bereits wissen, sieht das Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG) vor, dass Betreiber von Balkonkraftwerken Ihren Strom einspeisen lassen dürfen. Im Gegenzug erhalten sie eine Vergütung. Balkonkraftwerke sind in der Regel darauf ausgerichtet, den erzeugten Strom direkt im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz ist bei solchen Anlagen weniger relevant, da der erzeugte Strom vorrangig für den Eigenbedarf genutzt wird. Zudem nimmt im Laufe der Zeit die Energieeffizienz der Solarmodule ab, womit auch sinkende Einnahmen aus der Einspeisevergütung verbunden sind.

6. Was ändert sich für Balkonkräfte in naher Zukunft?

Im Mai kündigte die Bundesregierung an, einen Gesetzentwurf zu gestalten, der darauf abzielt, den Betrieb von Balkonkraftwerken zu vereinfachen. Die geplanten Änderungen sollen vor allem Kaufanreize schaffen und die Attraktivität von Balkonkraftwerken steigern. In diesem Abschnitt geht Tipp zum Bau auf die wichtigsten Änderungen ein, die sich 2024 durch ein neues verabschiedetes Bundesgesetz ergeben könnten:

1. Anschluss an herkömmliche Schuko-Steckdosen

Geplant ist, dass der Betrieb von Balkonkraftwerken mit Schuko-Steckdosen erlaubt sein soll. Hierfür setzt sich mittlerweile auch der VDE ein, der in der Vergangenheit Wieland-Steckdosen empfahl.

2. Einfachere Regelungen für Mieter und Wohnungseigentümer

Das geplante Gesetz soll Mietern und Wohnungseigentümern grundlegende Rechte einräumen, Balkonkraftwerke zu nutzen. Gleichzeitig sollen Hürden aus dem Weg geräumt werden, die eine Inbetriebnahme bzw. Montage erschweren.

3. Rückwärtslaufende Stromzähler als Übergangslösung

Was sich im Hinblick auf Stromzähler bei der Nutzung von Balkonkraftwerken ändert, erklärt Ihnen Tipp zum Bau.

In naher Zukunft sollen rückwärtslaufende Stromzähler übergangsweise erlaubt sein.

Aktuell ist es verboten, dass sich der Stromzähler rückwärts dreht. Im Grunde komm dies selten vor, da die Menge des eingespeisten Wechselstroms oftmals zu gering ist. Dennoch sind Betreiber von Balkonkraftwerken immer noch dazu verpflichtet, veraltete Einrichtungszähler durch Zweirichtungszähler oder Stromzähler mit Rücklaufsperre etwa vom Netzbetreiber installieren zu lassen. Geplant ist, rückwärts laufende Stromzähler übergangsweise zuzulassen.

4. Doppelte Meldung entfällt

Um bürokratische Hürden aus dem Weg zu räumen, soll künftig die Doppelmeldung beim Netzbetreiber und Stammdatenregister entfallen. Stattdessen sollen Stecker-Solaranlagen lediglich bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden.

5. Erhöhung der Einspeiseleistung auf 800 Watt

Gemäß der Bundesregierung soll sich die 600 Watt Grenze für Wechselrichter auf 800 Watt erhöhen. Hierfür habe das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Normgeber (VDE/DKE/FNN) gebeten, die Grenze für die vereinfachte Anmeldung auf 800 Voltampere Wechselstromleistung hochzusetzen. Darüber hinaus ist in naher Zukunft vorgesehen, dass Solaranlagen mit einer Spitzenleistung von 2000 Watt betrieben werden dürfen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die Leistungsfähigkeit des Wechselrichters auf 800 Watt begrenzt ist.

Lohnt es sich die Leistung des Wechselrichters auf 800 Watt zu erhöhen?

Im Regelfall reicht für Wechselrichter eine Leistung von 600 Watt aus. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Spitzenleistung des bereits gekauften Balkonkraftwerks 800 Watt beträgt. Aufgrund der Tatsache, dass die Solarmodule in solch einem Fall leistungsfähiger als der Wechselrichter sind, wird die Effizienz des Wechselrichters gesteigert. Denn dieser ist nur dann am effizientesten, wenn er unter Volllast arbeitet. In diesem Zusammenhang würde ein 800 Watt leistungsstarker Wechselrichter eher im Teillastbereich arbeiten und nur mit geringer Wahrscheinlichkeit die 100 % Auslastung erreichen.

7. Kosten für Balkonkraftwerke

Wie hoch die Kosten für Balkonkraftwerke ausfallen, erläutert Ihnen Tipp zum Bau.

Die Preisspanne für Balkonkraftwerke ist enorm.

Die Preise für Balkonkraftwerke zur Selbstmontage liegen zwischen 500 € – 1.200 € und hängen von der Leistungsfähigkeit der Mini-PV-Anlage ab. Mit inbegriffen sind in der Summe bereits die Anschaffungskosten für die einzelnen Komponenten und das Zubehör. Dazu zählen etwa Solarpanele, Wechselrichter, spezielles Montage-Zubehör und das Anschlusskabel. Wie sich die Kosten konkret zusammensetzen können, lesen Sie in der folgenden Tabelle nach:

Einzelne KomponentenKostenProzentualer Anteil
Wechselrichter396 €33 %
Solarmodule600 €50 %
Kabel36 €3 %
Energiemessgerät72 €6 %
Halterungen96 €8 %

Bedenken Sie: Falls Sie das Balkonkraftwerk durch einen Elektroinstallateur montieren lassen möchten, fallen weitere Installationskosten an.
Beachten Sie, dass es sich hierbei nur um grobe Schätzungen handelt. Im Hinblick darauf können die tatsächlichen Kosten je nach Standort, den örtlichen Marktbedingungen sowie der Qualität der Komponenten variieren. Daher ist es empfehlenswert, mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen und sich über die rechtlichen und technischen Anforderungen in der jeweiligen Region zu informieren.

Wann amortisieren sich die Kosten?

Wann sich die Kosten konkret amortisieren, lässt sich pauschal nicht sagen. Allgemein betrachtet können Sie jedoch davon ausgehen, dass es durchschnittlich 5-8 Jahre lang dauert, bis die Investitionskosten durch den erzeugten Strom abgedeckt sind. Danach ist es möglich, Gewinne zu erzielen.
Damit Sie einen groben Überblick darüber erhalten, ab welchem Zeitpunkt Sie Gewinne machen können, sollten Sie sich vor dem Kauf folgende Fragen stellen:

  • Wie hoch sind die Anschaffungskosten?
  • Welche Menge an produziertem Strom wird tatsächlich für den Eigenbedarf benötigt?
  • Wie hoch sind die aktuellen Strompreise und wie könnten sie sich künftig entwickeln?
  • Existieren am geplanten Montageort Verschattungen und wie hoch ist der Neigungswinkel?
  • Erhalten Sie Fördergelder?

Entscheidend ist vor allem, welche produzierte Strommenge im Haushalt verbraucht wird. Derjenige Strom, der nicht benötigt wird, wird nämlich ins öffentliche Stromnetz eingespeist, sofern Sie kein Balkonkraftkraftwerk mit Speicher nutzen. In diesem Zusammenhang sollten Sie jedoch im Hinterkopf behalten, dass die Einspeisevergütungen aufgrund der geringen Leistungsfähigkeit der Balkonkraftwerke eher gering sind.

Mehrwertsteuer bundesweit abgeschafft

Seit dem 01.01.2023 sind Balkonkraftwerke von der Umsatzsteuer befreit. Daher liegt der Mehrwertsteuersatz bei 0 %. Theoretisch sparen Käufer 19 % der Anschaffungskosten. Wobei hier zu berücksichtigen ist, dass Händler nichts zwangsläufig die Senkung der Mehrwertsteuer an die Käufer weitergeben müssen.

8. Ihre Checkliste für ein Balkonkraftwerk

Tipp zum Bau empfiehlt Ihnen diese Checkliste für ein Balkonkraftwerk.

Diese Checkliste hilft Ihnen dabei, sich die wichtigen Punkte beim Kauf wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Wenn Sie den Kauf eines Balkonkraftwerks in Erwägung ziehen, gilt es, einige Faktoren zu berücksichtigen. Im Folgenden finden Sie eine Checkliste, in der alle angesprochenen Punkte aufgeführt sind:

    • Für einen optimalen Betrieb richten Sie Ihre thermische Solaranlage nach Süden aus.
    • Die Amortisationszeit ist die Zeit, in der Ihre Mini-Pv-Anlage seine Investitionskosten selbst amortisiert. Dieser Zeitraum beträgt, je nach Lage, etwa 5 Jahre.
    • Melden Sie Ihre Mini-PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur an.
    • Berücksichtigen Sie Umweltfaktoren und Wetter. Die Winterperiode, ein bedeckter Himmel, wachsende Bäume oder neue Gebäude beeinträchtigen die volle Nutzung Ihrer Balkonanlage.
    • Wenn Sie Mieter sind, informieren Sie den Vermieter des Gebäudes.
  • Überschreiten Sie die 600W pro Haushalt nicht.
  • Speicher sind nicht notwendig, um wirtschaftlich rentabel zu sein.

9. Panels an der Außenseite des Balkons oder auf dem Befestigungsrahmen?

Wie bereits erwähnt, bietet das Balkonkraftwerk zwei Installationsarten an:

  • Außerhalb des Balkons.
  • Auf Befestigungsrahmen.

Was sind jedoch die Unterschiede zwischen diesen beiden Methoden und welche ist die attraktivste? Beide Methoden besitzen eine Gemeinsamkeit. Sie sind sowohl vertikal als auch horizontal, und sogar leicht angewinkelt, einsetzbar. Andererseits besitzen sie einige Abweichungen voneinander.

Zunächst einmal ist für die Befestigung an der Außenfläche eine Genehmigung des Eigentümers erforderlich. Andererseits besteht beim Montagerahmen die Gefahr, dass Sie nutzbaren Platz auf dem Balkon verlieren. Eine Lösung dafür ist die Montage außerhalb des Balkons an der Brüstung. Das ermöglicht es, den Rahmen zu schützen.

Praktisch gesehen ist die Installation der Mini-Pv-Anlage über einen Montagerahmen am einfachsten. Das Solarmodul verschrauben Sie mit dem Rahmen. Dann hängen Sie es an der Außenseite des Balkons ein. Dadurch ersparen Sie sich komplizierte Handarbeit.

10. Balkonkraftwerk auf der Terrasse

Tipp zum Bau informiert Sie, wie Sie Ihr Balkonkraftwerk auf Ihrer Terrasse für den Einsatz vorbereiten.

Die Terrasse bietet Ihnen eine strategische und originelle Stelle um Energie zu produzieren.

Wie bereits erwähnt, ist das Balkonkraftwerk nicht nur auf den Balkon limitiert. In anderen Fällen ist die Terrasse ebenfalls ein idealer Platz. Entscheiden Sie sich für diese, hat Tipp zum Bau einige Tipps zusammengestellt.

Wenn Ihr Balkon einen schlechten Zugang zur Sonne hat, ist die Terrasse vielleicht raffinierter. In manchen Fällen bringt sie mit der stärkeren Sonneneinstrahlung sogar einen höheren Energie-Ertrag. Es gibt jedoch einige Punkte zu beachten, um bestimmte Szenarien zu vermeiden:

  • Achten Sie darauf, dass Sie die Mini-PV-Anlage gut geschützt haben.
  • Situationen wie Unwetter führen meistens zu Fehlfunktionen oder Risiken.
  • Aluminium-Profile sind ideal, um Witterungseinflüssen entgegenzuwirken. Sie bieten eine bessere Widerstandsfähigkeit und Stabilität gegenüber diesen Wetterbedingungen.
  • Achten Sie darauf, dass die Mini-Pv-Anlage eine mehr als stabile Boden-Verankerung hat. Starke Winde und Stürme haben sonst zur Folge, dass Ihre Installation nachlässt und Schäden verursacht.

11. Balkonkraftwerk auf dem Dach

Eine weitere Möglichkeit, das Balkonkraftwerk zu installieren, ist das Dach. Auch kleine Dächer, die keine normalen Solarpanels aufnehmen, haben das Potenzial, Energie zu produzieren. Ob am Hang oder in der Ebene, die Mini-Pv-Anlage fügt sich hier perfekt ein. Kleine Dächer, wie auf Garagen oder Gartenhäusern, tragen ihren Teil zum Erfolg bei.

Installieren Sie es mit demselben Verfahren wie auch herkömmliche PV-Module. Wichtig ist, sicherzustellen, dass die Balkonanlage eine gute Befestigung hat. Damit garantieren Sie, dass es nicht herunterfällt. Achten Sie darauf, dass der Montage-Ort auf dem Dach sicher ist. Zusätzlich sind die örtlichen Bauvorschriften nicht zu vernachlässigen. Diese Informationen finden Sie auch bei Ihrer örtlichen Gemeinde.

12. Sicherheitsmaßnahmen beim Balkonkraftwerk

Tipp zum Bauen weist Ihnen wichtige Maßnahmen für eine sichere Arbeitsumgebung zur Installation Ihren Balkonkraftwerk an.

Beachten Sie die Sicherheitsmaßnahmen während der Installation des Balkonkraftwerks.

Wie bei allen Arten von Montage und Bauarbeiten sind einige Sicherheitsregeln nicht zu vernachlässigen. Das klingt zwar selbstverständlich, aber es ist immer gut, sich selbst zu schützen. Eine sichere Umgebung und ein angemessener Schutz machen einen großen Unterschied.

Wenn Sie auf einem Dach arbeiten, ist es ratsam, die Sicherheit Ihrer Umgebung zu überprüfen. Außerdem empfiehlt es sich, die Montage auf dem Dach nicht alleine vorzunehmen. Im Falle eines Unfalls hat eine weitere Person die Möglichkeit, Hilfe zu rufen. Eine übersichtliche und einfache Montage-Umgebung mit wenigen Objekten ist optimal. Das verringert die Wahrscheinlichkeit, über ein Werkzeug zu stolpern und sich zu verletzen.

Die Anwendungsregel VDE 4105 ist nicht zu vernachlässigen. In der Tat ist Elektrizität ein raues Element, wenn sie falsch geleitet wird. Diese Norm dient dazu, die Spannung des Stromnetzes aufrechtzuerhalten.

13. Balkonkraftwerk in Deutschland

Das Balkonkraftwerk und die anderen kleinen Sonnen-Kollektoren sind in Deutschland noch in der Anfangsphase. Die Nutzung dieser Mini-PV-Anlage hat in Deutschland erst im Jahr 2018 begonnen.

Laut den Daten der EuPD liegt die Zahl der Mini-PV-Anlagen bei etwa 190.000. Diese Zahl entspricht jedoch der Anzahl der Balkonanlagen, die im Marktstamm-Datenregister registriert sind. Die Gesamtzahl der Solarmodule, einschließlich der Solaranlage, liegt bei 2 Millionen auf deutschem Boden.

Im weltweiten Ranking liegt sie an fünfter Stelle. In Europa liegt sie bei einer Solarenergie-Erzeugung von 51 Terawattstunden an erster Stelle. Weitere Daten zu ihren Kapazitäten und ihrer Effizienz folgen in den kommenden Jahren.

14. Solarenergie

Die Solarenergie ist das wichtigste Element Ihres Balkonkraftwerk. Doch was ist Solarenergie und wie funktioniert sie? Tipp zum Bau erklärt Ihnen, was Solarenergie genau ist.

Was ist Solarenergie? Im Folgenden finden Sie einen umfassenden Überblick über die Solarenergie.

Solarenergie gehört zu den Alternativen der fossilen Energieträger wie Kohle. Sie funktioniert je nach Art der verwendeten Paneele unterschiedlich. Die Solarthermie gehört zu diesen Alternativen, die Solarenergie nutzen.

Photovoltaische Solar-Paneele bestehen aus photovoltaischen Zellen. Diese Photovoltaik-Zellen fangen die Sonnenstrahlen ein und setzen Photonen frei. Diese Photonen bewegen sich, indem sie gleichzeitig elektrischen Strom erzeugen.

Die Solarmodule werden mit einem Wechselrichter verbunden. Er moduliert den erzeugten Strom, der ihn in netzkompatiblen Wechselstrom umwandelt. Die Solaranlage ist zusätzlich mit einem Zähler ergänzt. Mit diesem messen Besitzer, wieviel Strom in das Netz eingespeist ist.

15. Solarenergie und Photovoltaik in Deutschland

Wie bereits erwähnt, hat Deutschland eine führende Rolle in der europäischen Energiewirtschaft inne. Im weltweiten Vergleich stand es für einige Jahre sogar an erster Stelle. Dieser Platz in der Solarenergie-Produktion war jedoch nur vorübergehend.

Von den 1990er Jahren bis 2003 lag Deutschland stets an zweiter Stelle. Erst ab 2004 überholte das Land den ersten Platz und damit Japan. 2013 verlor es seinen ersten Platz im globalen Wettbewerb wieder.

Seine 2 Millionen Solargeräte und die Produktion sind in Deutschland bedeutsam. Dies sind die Gründe, warum es heute in Europa an erster Stelle steht. Deutschland gehört zu den Ländern, die Wert auf eine gute Umweltbilanz legen.

16. Solarenergie im Ausland

Im Ausland hat die Solarenergie ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Es ist zu beobachten, dass sich große Handelsländer, wie die USA und China, weiterentwickelt haben. Tatsächlich konkurrieren diese beiden Länder um ihre Fähigkeit, Solarenergie zu produzieren.

Im Jahr 2013 nimmt China den ersten Platz vor Deutschland ein und schiebt sich an die Spitze. Die USA liegen ihrerseits an zweiter Position. Dazu hat sie eine Kapazität, die halb so groß wie Chinas ist.

Europa verfügt über eine ganze Reihe an Ländern, die sich unter den Top 10 der Rangliste befinden. Zu diesen Ländern gehören Großbritannien, Italien, Frankreich und Spanien.

17. Die Geschichte der Solarenergie

Die Entdeckung des photovoltaischen Effekts geht in das Jahr 1839 zurück. In diesem Jahr entdeckte der französische Physiker Alexandre Edmond Bequeret die Möglichkeit, mithilfe von Licht Elektrizität zu erzeugen. Er entdeckte insbesondere das Vorhandensein von Halbleiter-Materialien wie Silizium.

In den 1960er Jahren wurde die Photovoltaik mit dem Aufschwung der Weltraumsatelliten weiterentwickelt. In den 1970er Jahren wurde die Stromversorgung und die ersten Anwendungen am Boden eingeführt. Im 21. Jahrhundert befasst sich die Forschung mit vielen verschiedenen Arten von Materialien und Strukturen. Diese ermöglichen:

  • Die Effizienz der Energieumwandlung zu erhöhen.
  • Die Zuverlässigkeit und Lebensdauer zu verbessern.
  • Den Preis der Solarenergie zu senken.

18. Balkonkraftwerk Stromausfall

Tipp zum Bauen erklärt Ihnen, wie das Balkonkraftwerk während eines Stromausfalls reagiert.

Das Balkonkraftwerk ist in der Lage, bei Stromausfall zu reagieren.

Ein Nullrisiko gibt es nicht, auch nicht für das Balkonkraftwerk. Es ist wichtig, sich an Situationen zu erinnern, die zu einem Stromnetzausfall führen. Die Mini-PV-Anlage verfügt allerdings über ein Mittel, um Störungen für Ihren Haushalt zu vermeiden.

Bei einem Stromausfall oder einer Unterbrechung des Stromnetzes trennt sich die Balkonanlage automatisch vom Netz. So verhindert es die Insel-Bildung und die Rückspeisung in das Stromnetz. Seit 1995 verfügen alle Wechselrichter über eine Sicherheitsfunktion namens ENS. ENS steht für Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordneten Schaltorganen.

Wenn das Stromnetz abgeschaltet ist, blockiert die ENS den Wechselrichter dabei, Energie zu liefern. Auf diese Weise wird das Risiko eines unvorhergesehenen Szenarios verringert. Dank dieser Funktion brauchen Sie sich keine Sorgen um einen Netzausfall machen.

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