Bakteriostatische Wirkung
Bakteriostatische Wirkung bedeutet, dass die Vermehrung von Bakterien gehemmt wird. Die Wachstumshinderung bewirkende Substanz heißt Bakteriostatikum. Der erzielte Effekt trägt den Namen Bakteriostase. Die bakteriostatische Wirkung trägt zur Hemmung des Bakterien-Stoffwechsels bei. So kommt es zur Wachstumshinderung der Bakterien, ohne diese abzutöten. Im Gesundheitsbereich unterstützen Bodenbeläge mit bakteriostatischer Wirkung die Raumhygiene.
Unterschied zwischen Bakteriostatikum und Bakterizid
Bei der bakteriziden Wirkung werden die Bakterien abgetötet. Im Gegensatz dazu erfolgt bei der bakteriostatischen Wirkung eine Wachstumshinderung der Bakterien ohne Abtötung. Hier werden die Bakterien lediglich an der Vermehrung gehemmt. Somit vermindert sich die Bakterienzahl.
Bei der Unterscheidung ist es unmöglich, eine trennscharfe Linie zu ziehen. Sind die bakteriostatischen Wirkstoffe hoch-konzentriert, so wirken sie meist auch bakterizid. Umgekehrt ist es möglich, dass niedrig-konzentrierte Bakterizide lediglich bakteriostatische Effekte haben.
Wie hemmen Bakteriostatika die Vermehrung der Bakterien?
Bakteriostatika hemmen die Vermehrung von Bakterien auf drei unterschiedliche Weisen:
1. Hemmung der Translation: Bakteriostatika binden sich an die Ribosomen. Somit verhindern sie die Protein-Biosynthese der Bakterien. Zu der ersten Gruppe gehören beispielsweise Tetracycline, Makrolide Erythromycin, Roxithromycin und Clarithromycin.
2. Hemmung der DNA-Synthese der Bakterienzellen: Bakteriostatika verhindern die Teilung der Zellen.
3. Hemmung bestimmter Stoffwechsel-Prozesse: Bakteriostatika verhindern die Teilung sowie den Wachstum der Zellen.
Weitere bakteriostatische Wirkstoffe sind beispielsweise:
• Chloramphenicol.
• Ethambutol.
• Nitrofurantoin.
• Novobiocin.
• Sulfonamide.
• Trimethoprim.