1. Was ist ein Waschtisch?
Häufig werden die beiden Wörter Waschtisch und Waschbecken als Synonym verwendet. Das ist so jedoch nicht ganz richtig. Ein Waschbecken ist dann als Waschtisch zu bezeichnen, wenn es eine Breite von insgesamt 55 cm überschreitet. Wichtig ist dies auch deshalb, da dann die Bohrlöcher für die Anschlüsse im Bad weiter auseinanderliegen. Waschtische lassen sich auch als Waschbecken mit einem Unterschrank bezeichnen. Jeder Waschtisch hat einen Unterschrank.
2. Welche Funktionen hat ein Waschtisch?
Die Vorteile und Funktionen eines Waschtisches im Ihrem Bad liegen auf der Hand:
- Größeres Waschbecken.
- Zusätzlicher Stauraum.
- Sicht- und Blendschutz.
- Dekoration.
Ein Bad ist häufig sehr beengt. Gerade dann ist ein Waschtisch eine sinnvolle Option. Der Waschtisch verdeckt mit seinem Unterschrank nicht nur die oft unschönen Anschlüsse. Er sorgt auch dafür, dass Sie mehr Stauraum haben. Damit ist es unnötig einen zusätzlichen Schrank oder ein Regal aufzuhängen. Hinzu kommt, dass Sie dann Ihren Fön, Kamm, Rasierer und auch Handtücher griffbereit unter dem Waschbecken haben. Bei dem Unterschrank kommen die verschiedensten Materialien zum Einsatz. Welche Art Waschtisch Sie einbauen, hängt daher ganz von Ihren Vorlieben sowie der Beschaffenheit Ihres Bades ab.
3. Worin unterscheiden sich Waschtische?
Die Form-, Farb- und Materialauswahl für den Tisch in Ihrem Bad ist nahezu unbegrenzt. Standardmäßig wird für den Unterschrank des Waschbeckens furniertes Holz verwendet. Welches Holz Sie dabei benutzen, bleibt Ihnen überlassen. Doch Holz ist nicht das einzige Material, das verwendet wird. Immer beliebter werden auch Unterschränke aus Naturstein.
Waschtische werden in drei verschiedene Kategorien unterteilt:
- Möbelwaschtische.
- Freihängende Waschtische.
- Auflagewaschtische.
Möbelwaschtische
Der klassische Waschtisch ist der Möbelwaschtisch. Unter das Waschbecken wird ein dazu passendes Möbelstück montiert. Dieser Unterschrank trägt dann das Waschbecken. Alle Installationen, welche die Wasserab- und zufuhr betreffen, werden verdeckt. Diese Art des Waschbeckens ist sehr flexibel gestaltbar. Es ist daher möglich, sie in jedem Bad einzusetzen. Wie zuvor schon beschrieben, ist diese Art Waschtisch besonders in kleinen Bädern hilfreich.
Freihängende Waschtische
Keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt auch Waschtische ohne fest angebauten Unterschrank. Diese werden als freihängend bezeichnet. Montiert werden sie an der Wand des Badezimmers. Auf den Unterschrank des Waschbeckens wird dabei aus ästhetischen Gründen verzichtet. Freihängende Waschtische eignen sich besonders für ein großes Bad, bei dem der fehlende Stauraum einfach kompensiert werden kann.
Auflagewaschtische
Bei dieser Art von Waschtisch wird das Waschbecken auf eine Waschtischplatte aufgelegt. Auflagewaschtische werden oft aus Designgründen gewählt. Es ist dabei jedoch zu beachten, dass sie verschiedene Nachteile haben:
- Sauberkeit.
- Komfort.
- Materialbeanspruchung.
Ein besonderes Problem von Auflagewaschtischen ist das Spritzwasser. Das aufgelegte Waschbecken schafft es meist nicht, alles an Spritzwasser aufzufangen. Daher gelangt viel Wasser auf die Waschtischplatte. Es bedarf hier also einer besonderen Reinigung. Das Spritzwasser stellt eine starke Belastung für die Waschtischplatte dar. Daher muss hier auf entsprechend robustes Material geachtet werden. Ein wasserabweisendes und kratzfestes Material ist hier ein Muss!
Unterschiede bei der Form
Waschtische unterscheiden sich allerdings nicht nur in der Art und Weise, wie sie angebracht werden. Ebenso unterscheiden sie sich in ihrer Form. Hier gibt es drei verschiedene Varianten:
- Rechteckige Waschtische.
- Gerundete Waschtische.
- Konkav-gerundete Waschtische.
Der rechteckige Waschtisch ist der am häufigsten verbaute Waschtisch. Die meisten Badezimmer sind rechteckig. Daher bietet es sich natürlich an, auch beim Waschtisch auf eine solche Form zu setzen. Hier wird der vorhandene Raum am besten genutzt. Da dies die beliebteste Form ist, haben Sie hier die größtmögliche Auswahl an Waschtischen.
Ein gerundeter Waschtisch kommt etwa dann zum Einsatz, wenn hinter der Tür nicht genügend Platz für einen rechteckigen Waschtisch ist. Die Tür sich sonst also nicht öffnen ließe. Ebenso wie rechteckige Waschtische gibt es gerundete Waschtische in vielen unterschiedlichen Designarten. In der Regel sind sie ebenso flexibel einsetzbar wie rechteckige Waschtische.
Bei dem konkav–gerundeten Waschtisch ist die Rundung anders geformt als beim gerundeten Waschtisch. Die konkave Rundung lässt sich auf der linken als auch auf der rechten Seite des Waschtisches einbauen. Je nach Design müssen bei einem konkav-gerundeten Waschtisch zusätzliche Unterschränke eingebaut werden. Diese müssen über dieselbe konkave Rundung verfügen.
Unterschiede bei der Anzahl der Waschbecken
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Anzahl der Waschbecken. Ihr Waschtisch lässt sich als Einzel- oder Doppelwaschtisch konstruieren.
Entscheidendes Kriterium hierfür ist die Größe des Bades. Doppelwaschtische bieten mehr Stauraum und Waschfläche, verbrauchen allerdings auch mehr Platz.
4. Welche Materialien eignen sich für einen Waschtisch?
Auch bei den Materialien des Waschbeckens für den Waschtisch gibt es viele Auswahlmöglichkeiten.
Die Materialien unterscheiden sich hierbei etwa in der Haptik, der Robustheit, Bruchsicherheit und Reinigung. Für welches Material Sie sich entscheiden, liegt an Ihrem Geschmack. Die gängigsten Materialien sind die folgenden:
- Keramik.
- Glas.
- Glaskeramik.
- Mineralguss.
Keramik ist der Klassiker unter den genannten Materialien für Ihr Bad. Es ist ein sehr hygienisches Material, da es sehr einfach zu reinigen ist. Darüber hinaus ist es unempfindlich gegen Kalk und Rost sowie die allermeisten Bad–Reiniger. Der Nachteil von Keramik ist natürlich, dass es nur bedingt bruchsicher ist. Schwere Gegenstände sollten nicht darauf fallen gelassen werden. Es lässt sich dann nicht reparieren.
Glas wird ähnlich häufig eingesetzt wie Keramik. Grundsätzlich verfügt es über ähnliche Eigenschaften. Glas ist sehr langlebig und macht natürlich optisch einiges her. Ein Waschtisch aus Glas ist jedoch unter Umständen teurer als einer aus Keramik. Gegenüber Keramik bietet sich der Vorteil, dass hier nicht auf weiß als Farbe gesetzt werden muss.
Glaskeramik ist eine Mischung aus Glas und Keramik. Dieses Material ist relativ stoßfest und zu 100 % recycelbar. Eine besondere Eigenschaft von Glaskeramik ist, dass es sehr fleckenresistent ist. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften und der Herstellung ist Glaskeramik teurer als andere Materialien.
Mineralguss wiederum ist ein Verbundwerkstoff. Er besitzt die gleichen Eigenschaften wie Keramik. Die Unterschiede liegen hier in der Rezeptur. Der Vorteil von Mineralguss ist, dass die Möglichkeit einer maßgenauen Anpassung besteht. Im Gegensatz zu Keramik lassen sich durch eine Autopolitur leichtere Kratzer entfernen. Ähnlich wie bei Keramik sollte auch hier vermieden werden, dass allzu schwere Gegenstände darauf fallen. In Mineralguss lassen sich auch nachträglich Löcher einbohren, falls zusätzliche Anschlüsse benötigt werden. Bestimmte Haarfärbemittel dürfen nicht mit Mineralguss verwendet werden.
5. Wie wird ein Waschtisch montiert?
Messen Sie zunächst die Abstände der Befestigung auf der Rückseite des Waschtisches. Als ideale Höhe für ein Waschbecken eignen sich etwa 85 cm. Es ist hilfreich, wenn Sie das Becken mit mehr als einer Person montieren. Dies gilt insbesondere für die Ausrichtung.
Nach dem Messen müssen Sie mit der Bohrmaschine Löcher in die Wand bohren. Beim Bohren auf Fließen bohren Sie am besten zunächst mit dem kleinsten Bohrkopf vor. Um die Fließen zu schonen, sollten Sie mit einer niedrigen Drehzahl bohren. In die Löcher werden Dübel gesteckt. Daran anschließend positioniert man den Waschtisch an der Wand. Beide Stockschrauben werden nun auf die Dübel gedreht. Ein Schraubenschlüssel ist hier hilfreich. Anschließend fixieren Sie die Unterlegscheiben aus Metall sowie die Muttern.
Nachdem der Waschtisch an der Wand angebracht wurde, muss noch die Armatur installiert werden. Bevor Sie jedoch damit beginnen, müssen Sie den Dichtungsring an der Armatur befestigen. Führen Sie anschließend die Armatur durch das Loch des Waschbeckens. Fixieren Sie die Armatur von unten mit einem Mutternschlüssel oder einem Schraubendreher.
Jetzt müssen noch die Verbindungsrohre für das warme und kalte Wasser angeschlossen werden. Dies geschieht am Eckventil.
Führen Sie die Rohre bis zur Hälfte in die Eckventilstutzen ein. Achten Sie darauf, dass die Rohre nicht knicken und biegen Sie sie leicht! Sind die Rohre zu lang, kürzen Sie diese mit einem Rohrabschneider.
Um das Waschbecken betriebsbereit zu machen, fehlt noch der Anschluss des Siphons. Versenken Sie hierzu das Senkrohr mit der Rosette etwa fünf cm tief in der Wand. Bringen Sie hier unbedingt einen Dichtungsring an, da sonst Schmutzwasser austreten kann! Verbinden Sie nun Sieb und Ablauf mit einer langen Schraube. Setzen Sie Dichtungen an die entsprechenden Stellen. Ziehen Sie den Rohrbogen abschließend mit einer Rohrzange fest. Um das Rohr nicht zu verkratzen, sollte ein Tuch zwischen Zange und Rohr gelegt werden.
Um den Boden und die Wände um das Waschbecken zu schützen, dichten Sie das Waschbecken von oben ab. Verwenden Sie hierzu Sanitär–Silikon. Streichen Sie das Silikon mit dem Finger glatt. Tauchen Sie vorher den Finger in eine Wasser-Spülmittellösung.
6. Worauf ist bei der Reinigung zu achten?
Der Waschtisch ist ein Gegenstand, der mit Hygiene zu tun hat. Daher ist eine regelmäßige und korrekte Reinigung wichtig. Wie Sie Ihren Waschtisch reinigen, hängt natürlich vor allem vom verwendeten Material ab. Damit Sie hier den Überblick bewahren, werden hier nun die wichtigsten Regeln vorgestellt.
Folgende Putzmittel sollten bei der Reinigung generell vermieden werden:
- Scheuermilch.
- Abflussreiniger in hoher Konzentration.
- Armaturenreiniger.
- WC-Reiniger in Pulverform.
Stattdessen reichen für die gewöhnliche Pflege folgende Hilfsmittel:
- Klares Wasser.
- Feuchtes Tuch.
- Badreiniger.
- In Essig getränktes Haushaltstuch.
Bei einer regelmäßigen Reinigung sollten sich die meisten Verunreinigungen mit diesen Tipps leicht entfernen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist, helfen der Badreiniger oder das über Nacht in Essig eingelegte Haushaltstuch.
Diese Regeln gelten nicht nur bei der Reinigung von Materialien aus Keramik. Auch bei Waschtischen aus Glas, Glaskeramik und Mineralguss gelten sie. Was Sie zusätzlich bei der Pflege beachten müssen, folgt nun. Wenn Sie Glas reinigen möchten, dann reicht ein gewöhnliches Reinigungsmittel. Alternativ lässt sich auch ein normaler Glasreiniger verwenden. Bei der Reinigung von Mineralguss reicht ein einfaches, feuchtes Baumwolltuch. Ab und zu ist die Verwendung von Auto-Politur zu empfehlen.
7. Was kostet ein Waschtisch?
Die Kosten eines Waschtischs lassen sich nicht pauschalisieren. Dazu ist die Auswahl viel zu groß. Die Kosten hängen stark von den gewählten Materialien, der Ausstattung sowie der Größe ab. Letztlich müssen Sie sich hier also an Ihrem persönlichen Geschmack und ihrem Geldbeutel orientieren.
Auf einschlägigen Preisvergleichsseiten im Internet finden sich Waschtische für unter 60 €. Ebenso finden Sie dort aber auch Waschtische für mehrere 1.000 €. Sie sehen also, das Angebot ist hier breit gefächert.
Bevor Sie sich für einen Waschtisch entscheiden, sollten Sie sich daher ein paar Fragen stellen:
- Wer nutzt den Waschtisch?
- Wie groß ist das Bad?
- Welche Ausstattung ist wichtig?
- Funktion oder Design?
- Welches Material?
- Einzel- oder Doppelwaschtisch?
- Selbstmontage oder Handwerker?
All diese Fragen sowie die dazugehörigen Antworten haben Einfluss auf den Preis. Ein kleiner Waschtisch im Gäste-WC ist billiger als das Designerstück im eigenen Bad. Der größere Doppelwaschtisch für die Familie ist teurer als der Einzelwaschtisch in einer Singlewohnung.
8. Welcher ist der richtige Waschtisch für Sie?
Welcher Waschtisch ist also der richtige für Sie? Diese Frage zu beantworten ist nicht ganz einfach. Das hat dieser Artikel hoffentlich gezeigt. Aufgrund der Vielfalt der verschiedenen Waschtische, liegt es letztlich hauptsächlich an Ihrem persönlichen Geschmack.
Dies ist natürlich eine unbefriedigende Antwort. Daher sei hier noch einmal darauf verwiesen, dass Sie sich mit einigen einfachen Fragen und Überlegungen helfen können:
- Waschbecken oder Waschtisch?
- Für was nutzen Sie den Waschtisch?
- Wie groß soll Ihr Badezimmer werden?
- Welche äußere Form bevorzugen Sie?
- Wie statten Sie Ihren persönlichen Waschtisch aus?
- Welches Material bevorzugen Sie?
- Setzen Sie den Schwerpunkt eher auf Design oder Funktion?
Erstellen Sie eine Liste anhand Ihrer Bedürfnisse. Gehen Sie diese Liste Punkt für Punkt durch. Sie werden sehen, mit jedem Punkt wird ein Modell herausfallen. Am Ende bleiben dann wenige Modelle übrig, zwischen denen Sie sich entscheiden müssen.
Für welchen Waschtisch Sie sich auch entscheiden: Beachten Sie dabei die Hygieneregeln. Eine regelmäßige Reinigung ist wichtig! Ein einfaches Tuch sowie klares Wasser reichen meist schon aus!