1. Bereiche zur Anwendung von Bauplatten
Bauplatten sind dank ihrer universellen Anwendungsbereiche und geringen Kosten beliebt. Sie lassen sich vertikal sowie horizontal anbringen. Mithilfe der Bauplatten lässt sich ein verlegfertiger Untergrund oder eine ebene Wand herstellen. Diese ist somit für jede Art von Fundament einsetzbar.
Besonders bei der Verlegung, Konstruktion und Abdichtungen werden Bauplatten häufig verwendet. Doch auch bei wasserbelasteten Untergründen und unebenen Flächen kommt es zu Bauplattenanwendungen. Außerdem werden Bauplatten häufig eingesetzt bei:
- Rohbauwänden oder Mischuntergründen.
- Trennwänden.
- (Rohr)Verkleidungen.
Gerade bei der Frage der Bauplattenanwendung, lohnt es sich die verschiedenen Varianten von Bauplatten zu betrachten. Je nach Art der Anwendung sowie Größe der Räumlichkeiten haben Sie unterschiedliche Optionen. Allerdings spielt Ihr Budget dabei auch eine wichtige Rolle.
In Kombination mit einigen Hilfsmitteln lassen sich leicht Wände, Böden und andere Konstruktionen anfertigen. Zu diesen Hilfsmitteln zählen zum Beispiel verschiedene Konstruktionen, Holzlatten und Leim. Mit ein wenig Hilfe wird Ihnen die Anwendung von Bauplatten im Nu gelingen.
2. Bauplattenanwendung – Verschiedene Arten von Bauplatten
Durch die vielseitige Anwendung von Bauplatten ist auch eine breite Produktpalette zu finden:
- OSB-Platten.
- Gipskartonplatten.
- Gipsfaserplatten.
- Deckenplatten.
- Brandschutzplatten.
- XPS-Bauplatten.
- Design-Platten.
- Zementbauplatten.
- Klimaplatten und Kalziumsilikatplatten.
Je nach Wunsch oder Bauvorhaben wählen Sie individuell zwischen den verschiedenen Arten der Bauplatten. Egal ob Sie etwas für Ihren Innen- oder Außenbereich suchen. Die unterschiedlichen Bauplatten haben alle ihre Vor- und Nachteile. Finden Sie das Richtige für Ihr Projekte.
3. Bauplattenanwendung – Verwendete Materialien bei Bauplatten
OSB-Platten:
Die OSB-Platten bestehen fast ausschließlich aus Holzspänen. Dafür werden Rundhölzer ohne Rinde getrocknet und anschließend mit Leim in Platten gepresst. OSB-Platten finden Anwendung im:
- Rohbau.
- Möbelbau.
- Dach- und Innenausbau.
Gipskarton- und Gipsfaserplatten:
Bei den Gipskarton- und Gipsfaserplatten handelt es sich um einen Gips-Kern, der beidseitig mit Kartonage ummantelt ist. Gipsfaserplatten werden zusätzlich noch Zellulosefasern beigefügt.
- Schadstofffreies Material.
- Nicht entflammbar.
- Sowohl für Innenausbau als auch Trockenbau.
Deckenplatten:
Die Deckenplatten bestehen aus gepressten Mineralfasern, die mit Kunstharz gebunden sind. In den meisten Fällen werden die Platten aus Glaswolle und Steinwolle hergestellt.
- Im Innenausbau an Decken genutzt.
- Häufigste Anwendung dieser Bauplatten in großen öffentlichen Räumlichkeiten.
Brandschutzplatten:
Brandschutzplatten bestehen meistens aus Mineralwolle, Steinwolle oder Glaswolle. Diese Bauplatten finden häufig im Trockenbau und bei der Dachdämmung Anwendung.
Erfahren Sie mehr über Innendämmung.
XPS-Bauplatten:
Die XPS-Bauplatten bestehen aus extrudiertem Polystyrol. Das beigefügte Kunststoffgranulat und Treibmittel ist für die feste Hartschaumplatte verantwortlich. Zusätzlich ist die Bauplatte von beiden Seiten mit einem Glasfasergewebe und Mörtel beschichtet. Besonders geeignet ist die Bauplatte deswegen für die Anwendung für:
- Keller.
- Flachdächer.
- Küchen.
- Bäder.
Design-Platten:
Design-Platten bestehen aus einem Polyethylen-Kern, der von beiden Seiten mit Aluminium beschichtet ist. Diese Bauplatte findet sowohl im Innen- als auch Außenausbau Anwendung. Geeignet für:
- Feuchträume,
- Bäder oder
- Wellnessbereiche.
Zementbauplatten:
Bei den Zementbauplatten handelt es sich um einen Kern aus Portlandzement und Zuschlagstoffen. Dieser ist beidseitig mit Glasgittergewebe ummantelt. Häufig finden die Bauplatten bei Übergängen von unterschiedlichen Bodenbelägen Anwendung.
Klima- und Kalziumsilikatplatten:
Klima- und Kalziumsilikatplatten bestehen aus Kalziumoxid, Siliziumdioxid, Wasserglas und Zellulose. Diese Dämmplatten haben eine feinporige Struktur da alle Bestandteile vorher aufgeschäumt werden. Besonders beliebt sind diese bei der Innendämmung von Außenwänden, da sie vor Schimmel schützen.
Alles Wissenswerte über Dämmungen.
4. Bauplattenanwendung – Einbau und Installation von Bauplatten
OSB-Platten:
Sie haben die Option, die Bauplatten je nach Belieben mit Lack zu versehen oder zu versiegeln. Nach der Abmessung werden die Platten bereits mit Schrauben fixiert. Falls die Bauplatten nicht die geeignete Größe haben, ist es möglich diese eigenständig zuzuschneiden.
So gelingt Ihnen der Einbau von Bauplatten
Gipskarton- und Gipsfaserplatten:
Für die Montage werden die vorgesehenen Schrauben, Trockenbauprofile oder Konstruktionen aus Holzlatten, Spachtelmasse und Putz benötigt. Hier gilt es, die Platten zu befestigen. Und anschließend haben Sie die Möglichkeit, diese zu verputzen, streichen, fliesen oder tapezieren.
Erfahren Sie mehr über Befestigungsmaterialien.
Deckenplatten:
Schritt 1: Vor Montagebeginn gilt es sicherzustellen, dass der Raum vollständig trocken ist.
Schritt 2: Decke abmessen und den Deckenspiegel fixieren.
Schritt 3: Deckenhöhe markieren und den Abhänger für die Hauptschienen montieren.
Schritt 4: Querschienen befestigen.
Schritt 5: Nun lassen sich die Deckenplatten ganz einfach zwischen die Schienen legen.
Brandschutzplatten:
Die Montage der Bauplatten ist besonders einfach für Sie. Denn die Platten sind nach dem Zuschnitt durch das Festklemmen bereits montiert.
XPS–Bauplatten:
Sie haben die Möglichkeit, die Bauplatten nach gewünschter Größe zuzuschneiden. Anschließend lassen sie sich mithilfe eines Klebers auf den Untergrund kleben. Wenn nötig lässt sich auch ein Montageteller verwenden, um alles zu verdübeln.
Design–Platten:
Nach Zuschnitt der Bauplatten ist es ratsam diese an den Kanten mit Schleifpapier zu bearbeiten. Die Platten fixieren Sie mit Kleber. Anschließend mit Silikon abdichten und warten bis dieser aushärtet.
Zementbauplatten:
Für die Montage wird eine Unterkonstruktion errichtet. Hier gilt es, die Bauplatten nach Belieben zuzuschneiden und anschließend mit Schrauben zu fixieren.
Klimaplatten und Kalziumsilikatplatten:
Beim Zuschnitt wird ein einfaches Teppichmesser verwendet. Danach wird der überschüssige Teil an der Kante abgebrochen. Anschließend werden die Platten mit Kleber an der Wand fixiert.
5. Kosten der Bauplattenanwendung im Überblick
Bauplatten unterscheiden sich häufig in ihrer Größe oder ihrer Breite. Aus diesem Grund fallen sie preislich unterschiedlich aus. Achten Sie außerdem auf die Preise von Paketen und Sets. Hier sparen Sie unter Umständen bares Geld. Hier finden Sie eine Übersicht der Preissegmente der unterschiedlichen Bauplatten-Typen:
OSB-Platten | 4€ - 15€ pro m² |
Gipskartonplatten | 2€ - 10€ pro m² |
Gipsfaserplatten | 6€ - 22€ pro m² |
Deckenplatten | 6€ - 13€ pro m² |
Brandschutzplatten | 8€ - 115€ pro m² |
XPS-Bauplatten | 11€ - 45€ pro Stück |
Designe-Platten | 5€ - 400€ pro Stück |
Zementbauplatten | 12€ - 60€ pro m² |
Klima- und Kalziumsilikatplatten | 20€ - 80€ pro m² |
6. Reparatur von Bauplatten
Bauplattenanwendung – Kleine Schäden an Gipsplatten reparieren
Trotz aller Vorsicht gehen Gipsplatten auch mal kaputt. Wenn Sie mit vollem Elan bei der Arbeit sind, passiert es leicht, dass Sie Schäden verursachen. Die Bauplatten sind zwar stabil, aber nicht unverwüstlich. Wenn Sie mit einem schweren Gegenstand heftig dagegen stoßen, entstehen schnell Löcher. Doch keine Angst, die Platten sind zu retten. Alles was Sie dafür benötigen sind Reparaturgewebe, Fugen-Spachtelmasse, Glättkelle und Schleifbrett.
So reparieren Sie Ihre Gipsplatte:
- Bereinigen Sie die Bruchstelle. Entfernen Sie alle losen Teile, die sich noch an der Platte befinden.
- Kleben Sie das Reparaturgewebe auf die Schadstelle. Dazu platzieren Sie es mittig und ziehen die Folie von der Rückseite.
- Direkt im Anschluss glätten Sie die Stelle mit Fugenspachtel. Ziehen Sie den Spachtel mit der Glättkelle glatt. Nach dem Trocknen folgt eine zweite Schicht.
- Wenn nötig, glätten Sie die Stelle anschließend mit dem Schleifbrett.
Bauplattenanwendung – Große Schäden an Bauplatten reparieren
Wie Sie kleine Schäden an Gipsplatten reparieren, wissen Sie bereits. Doch was tun, wenn während oder nach der Bauplattenanwendung große Schäden entstehen? Auch in diesem Fall lässt sich eine Reparatur durchführen. Das vorgefertigte Gewebe deckt die Bruchstelle aber nicht mehr ab. Für größere Löcher benötigen Sie zusätzlich zu Spachtelmasse, Glättkelle und Schleifbrett:
- Gipsplatte und eventuell einen Kantenhobel für diese
- Abschnitte von Holzlatten und eine Handsäge zum Zuschneiden
- Cuttermesser
- phosphatierte Schnellbauschrauben mit Grobgewinde
- eventuell Handstichsäge oder Stichsäge
So reparieren Sie große Schäden, die während der Bauplattenanwendung entstanden sind:
Säubern Sie zunächst die Schadstelle. Entfernen Sie alle losen Reste und Bruchstücke. Erweitern Sie die Schadstelle der Einfachheit halber auf ein quadratisches oder rechteckiges Format. So lässt sich der Zuschnitt leichter durchführen. Nutzen Sie zur Erweiterung das Cuttermesser oder die Stichsäge. Am einfachsten ist es, wenn Sie mit dem Messer vorritzen. Nach dem vertiefen der Schnitte brechen Sie die Stücke ab und schleifen sie glatt. Schneiden Sie nun ein passendes Flickstück zu. Verwenden Sie dafür das gleiche Material, wie das derBauplatte, welche Sie reparieren. Achten Sie auch darauf, dass es die gleiche Stärke hat.
Achten Sie zu jeder Zeit darauf eventuelle Dämmschichten hinter der Platte nicht zu beschädigen. Das Ersatzstück wird nach dem Abmessen genauso zugeschnitten, wie die Kanten am Loch. Beginnen Sie mit dem Cuttermesser und vertiefen die Schnitte anschließend. Um gerade Schnitte zu erzeugen empfehlen wir Ihnen ein Stahllineal anzulegen. Nach dem Zuschneiden werden auch hier die Kanten geglättet. Achten Sie darauf, dass der Flicken einige Millimeter kleiner ist als das Loch. Das erleichtert Ihnen das Ausfugen.
Um das Stück anzubringen, schieben Sie die zugeschnittenen Latten hinter die Ecken der Öffnung. Diese schrauben Sie mit den Schnellbauschrauben fest. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, sehen Sie danach in jeder Ecke ein diagonales Stück Holzlatte. Auf diese legen Sie nun den Flicken und schrauben ihn fest. Versenken Sie dabei die Schraubenköpfe nicht vollständig. Sonst geht der Halt verloren. Anschließend verspachteln Sie die Fugen rundherum. Fertig.
7. Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauplatten
Zu den allgemeinen positiven Eigenschaften von Bauplatten zählen:
- Leichtigkeit und Stabilität.
- Wärmedämmung.
- Wasserundurchlässigkeit.
- Formstabil und Biegesteif.
- Schnelle und einfache Verarbeitung.
- Transportfreundlich.
Je nach Bauplattenanwendung haben die verschiedenen Arten unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen. Die wichtigsten Vorteile der einzelnen Bauplattentypen lauten:
OSB-Platten:
OSB-Platten sind biegefest und werden oft wegen ihres Musters aus Designe-Gründen verwendet. Zudem sind sie wegen des verwendeten Leims sehr wirksam gegen die Durchlässigkeit von Wasserdampf. Wegen der vergleichsweise geringen Kosten werden sie oft für das Abdecken von großen Flächen verwendet. Bedenken Sie aber, dass die Möglichkeit einer Verfärbung der Platten bei beständiger Lichteinstrahlung besteht. Außerdem ist dauerhafte Feuchtigkeit zu vermeiden.
Gipskartonplatten:
Gipskartonplatten sind sehr leicht und lassen sich als dünne Wände oder als Raumteiler einsetzen. Wegen ihrer Feuchtebeständigkeit finden die Bauplatten auch in Bädern Anwendung. Mithilfe von Gipskartonplatten werden ungleichmäßige Wände oder Elektroleitungen verkleidet. Dadurch ist die Flexibilität beim Grundriss gegeben.
Gipsfaserplatten:
Durch die enthaltenen Zellulosefasern sind Gipsfaserplatten umweltfreundlicher als andere Plattenarten. Das liegt daran, weil sie aus Altpapier gewonnen werden. Wegen ihrer brandfesten Eigenschaft werden sie auch in verschiedenen Feuchträumen verwendet. So ist eine schnelle Installation gesichert. Schutz vor Schall und Brand lässt sich jedoch nur durch hochwertige Dämmungen sichern. Bedenken Sie dies bei der Bauplattenanwendung.
Decken- und Brandschutzplatten:
Decken- und Brandschutzplatten schützen nicht nur vor Bränden. Sie sind auch ideal für die Wärmedämmung einsetzbar. Die Bauplatten finden Anwendung in Räumen, die vor Eindringen und Verlust von Hitze schützen. Zudem verbessern Deckenplatten noch die Raumakustik und -ästhetik.
XPS-Bauplatten:
XPS-Bauplatten sind besonders für die Anwendung von Bereichen geeignet, die häufig hoher Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Zudem sind die Platten für ihre gute Dämmung bekannt. Die Hartschaumplatten sind wegen ihrer Härte sehr formbeständig und haben zur selben Zeit eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Von Nachteil ist jedoch, dass sie normal entflammbar sind. Im Grenzfall besteht auch die Möglichkeit, dass sie qualmen.
Design-Platten:
Bei den Design-Platten handelt es sind um dünne, aber dennoch robuste Bauplatten. Diese wählen Sie individuell nach Design-Wünschen. Außerdem besitzen die Platten eine widerstandsfähige Oberfläche und sind wasserabweisend. Sie sind auch pflegeleicht und im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen weniger geräuschintensiv. Die Bauplatten haben also vielfältige Anwendungen.
Zementbauplatten:
Zementbauplatten sind leicht und stabil und werden für verschiedene Untergründe verwendet. Sie sind besonders temperaturfest. Diese Bauplatten finden deshalb sowohl im Außenbereich als auch in großflächig genutzten Innenbereichen Anwendung.
Klimaplatten und Kalziumsilikatplatten:
Häufig werden Klimaplatten und Kalziumsilikatplatten an Außenwänden angebracht. Die Bauplatten finden hier Anwendung, um Schimmel vorzubeugen. Zusätzlich dienen sie für die Dämmung. Außerdem sind sie formstabil und haben einen hohen Brandschutz. Die Platten sind feuchtigkeitsregulierend. Sie nehmen bis zu 90 Prozent des Eigengewichts an Wasser auf. Allerdings sind sie sehr preisintensiv. Außerdem haben sie im Gegensatz zu anderen Platten eine weniger gute Dämmung.