Aussteifung
Die Aussteifung dient der Stabilisierung eines Gebäudes. Sie nutzt sogenannte aussteifende Bauteile. Die Aussteifungen sichern das Gebäude vor diversen Umwelteinflüssen. Dazu gehören Wind, Erddruck, Lotabweichung, Verkehrsbelastung, Erdbeben und vieles mehr. Die Methode kommt beim Hausbau zum Einsatz.
Lastenarten und die Aussteifung
Ein Gebäude kommt mit verschiedenen Arten von Lasten in Kontakt. Gegen diese ist es im Optimalfall bestens gewappnet. Priorität ist, dass es diesen standhält. Weder die Natur noch sonstige Faktoren haben eine Auswirkung auf seine Statik.
Welche Arten gibt es?
Einer dieser Faktoren, der von außen auf die Wand trifft, ist der Wind. Seine Wirkung auf die Gebäudewände ist unregelmäßig und ungleich verteilt. Auch hängt seine Wirkung letztlich von weiteren Faktoren ab, wie etwa der Fassaden-Ausbildung. Je nachdem wird hier die Last in die Deckenscheiben abgetragen. Zu weiteren natürlichen Lasten zählen Erdbeben. Deren potentielle Auswirkungen sind bereits in den Messungen zu berücksichtigen. Außerdem gibt es ebenso Lastenarten, die auf Imperfektionen zurückzuführen sind. So etwa eine Schiefstellung.
Grundfunktion der Aussteifung
Grundlegend dienen aussteifende Bauteile der Stabilisierung des Gebäudes. Dazu sind aussteifende Deckenscheiben und mindestens drei Wandscheiben nötig. Sie sind so angeordnet, dass sich die Wirkungslinien in mehreren Punkten schneiden. Der Schubmittelpunkt ist nahe dem geometrischen Mittelpunkt positioniert.
Die aussteifende Bauteile sind flächig, beispielsweise Decken. Oder stabförmig, wie u.a. Rahmen. Aussteifende Wände gelten als tragend. Die Aussteifung ermöglicht das Weiterleiten von Lasten, egal ob horizontal oder vertikal. Aussteifende Bauteile leiten diese in den Grund. Einsatz findet die Methode, wenn hohe Druckkräfte in senkrechten Bauteilen vorhanden sind.
Bedingungen der Aussteifung
Anforderungen gibt es an die aussteifenden Wandscheiben. Das Material der Wand besteht aus Baustoffen, welche über nahezu gleiches Verformungs-Verhalten verfügen. Die Wand ist ebenso in einer zug- und druckfesten Kombination hergestellt.
Ebenso sind die Maße der aussteifenden Wand weitgehend festgelegt. Für die Länge gilt, dass diese 1/5 der lichten Geschosshöhe beträgt. Die Wand ist 1/3 so dick wie die auszusteifende Wand, allerdings mindestens 115 Millimeter. Besonderheiten gibt es bei Öffnungen in der Aussteifung. Dann beträgt die Länge zwischen den Öffnungen ein Minimum von 1/5 des Mittelwerts beider Öffnungshöhen.
Der Nachweis der Aussteifung
Nach DIN EN 1996 / DIN 1053-1 ist ein Nachweis der räumlichen Steifigkeit zu erbringen. Doch auch hier gibt es Ausnahmen. Der Nachweis ist nicht pflichtgemäß zu erbringen, wenn die Geschossdecken als steife Scheiben gelten. Auch das Vorliegen von Ringbalken ermöglicht diese Ausnahme. Hier gilt es jedoch, diese statisch nachzuweisen und eine ausreichende Steifigkeit zu garantieren. So lässt sich der Nachweis der Aussteifung umgehen.
Zusätzlich dazu gibt es weitere Anforderungen für die Ausnahmen des Aussteifungs-Nachweises. Entlang des Gebäudes (Quer- und Längsrichtung) gibt es eine klar ausreichende Zahl aussteifender Wände. Diese sind zudem lang genug. Für diese Wände gilt weiterhin, dass sie ohne größere Schwächung und Vorsprünge geführt sind. Und das bis auf die Fundamente. Damit sichert die Aussteifung das Gebäude effizient.