1. Außenlack – Inhalt und Funktion
Der Außenlack ist ein Beschichtungsstoff. Er wird entweder in flüssiger oder pulverisierter Form erhältlich. Lacke bestehen je nach Verwendungszweck aus folgenden Elementen:
- Bindemitteln.
- Pigmenten.
- Lösungs- und Verdünnungsmitteln.
- Füllstoffen.
- Zusatzstoffen.
Die Farbgebung des Lacks erfolgt durch die Zugabe von Pigmenten. Diese verändern die natürliche Farbe des Bindemittels. Da Pigmente eine sehr kostspielige Angelegenheit sind, werden sie in der Praxis mit Füllstoffen gestreckt. Der letzte wesentliche Bestandteil von Außenlack sind Additive. Durch sie werden vorteilhafte Eigenschaften des Lacks verstärkt oder negative verringert. Die Lagerfähigkeit des Lacks wird beispielsweise durch Additive verlängert.
Der wichtigste Bestandteil von Außenlack ist das Bindemittel. Dies sind Stoffe, welche eine Verklebung von Feststoffen auf einem Untergrund erwirken. Sie halten die verschiedenen Elemente beisammen und verknüpfen sie miteinander.
Das Bindemittel liegt nicht immer in flüssiger Form im Außenlack vor. Dann wird als weiterer Bestandteil ein Lösemittel genutzt, um das Bindemittel aufzulösen.
Diese Lösemittel haben folgenden Eigenschaften:
- Farblos.
- Ohne negativen Einfluss auf das Bindemittel.
- Rückstandslose Verdunstung.
Dabei bilden alle Lacke einen deckenden und festen Anstrich. Die einzige Ausnahme bildet der sogenannte Klarlack. Lacke sind für diese drei Funktionen bekannt:
- Verschönerung.
- Schutz.
- Spezial.
Bei Spezial verändern sich durch das Auftragen des Lacks die Eigenschaften des Gegenstandes. Dadurch verändert sich bspw. die elektrische Leitfähigkeit. Damit der Lack gut auf den Gegenstand einwirkt, sind mehrere Schichten ratsam.
2. Verschiedene Arten und Typen von Außenlack
Lacke sind vielfältig und nach verschiedenen Kriterien eingeteilt. Mögliche Unterscheidungen der einzelnen Lackarten sind:
- Art des Bindemittels wie Nitro-Lack.
- Art des Lösemittels wie Spiritus-Lack.
- Trocknungsweise wie Einbrennlacke.
- Anwendungsgebiet wie Autolack.
Eine Anordnung nach dem Erscheinungsbild der Oberfläche ist wichtig. Dabei gibt es Lackarten, welche hochglänzende Oberflächen schaffen. Zum Beispiel der Lack eines Klaviers. Wiederum andere erzeugen ein stumpfmattes oberflächliches Erscheinungsbild. Als Beispiel dienen die Softfeel-Oberflächen in einem Auto.
Eine andere Klassifizierung von Lack erfolgt oftmals nach den speziellen Eigenschaften. Effektlacke erzeugen beispielsweise bei verschiedenen Lichteinstrahlungen eine Farbveränderung. Der Tauchlack trägt seinen Namen, weil die Werkstücke in diesen Außenlack eintauchen. Ein weiterer Lack, welcher sich dieser Klassifizierungs-Möglichkeit zuordnen lässt, ist der Spannlack. Er spannt beim Trocknen das Material und festigt es gleichzeitig.
Lacke lassen sich generell in zwei große Gruppen einteilen. Diese sind Acryl- und Kunstharzlacke. Acryllacke enthalten keine Lösemittel und arbeiten auf Wasserbasis. Darüber hinaus trocknen die Lacke sehr schnell. Sie verfügen außerdem über eine gewisse UV-Beständigkeit. Zudem sind sie geruchsarm und lassen sich einfach verarbeiten.
Im Gegensatz dazu enthalten Kunstharzlacke Lösemittel. Dementsprechend ist eine Reinigung mit lösemittelhaltigen Flüssigkeiten vorgesehen. Diese Gruppe der Lacke ist besonders geeignet für strapaziertes Material. Sie bildet eine kratzfeste und harte Oberfläche.
3. Lack für Holz und Ton
Der Außenlack dient dazu, die verschiedenen Materialien vor Witterungseinflüssen zu schützen. Dabei bedarf vor allem Holz einer besonderen Pflege und Beschichtung. Damit die Lackierung besonders gut wirkt, sind ein paar wesentliche Punkte zu beachten:
- Schleifen Sie das Holz bis zum Holzkern bei gewachstem oder geöltem Holz.
- Beizen Sie des Werkstücks vor der Lackierung.
- Besondere Widerstandskraft gegen Umwelteinflüsse besitzt der Bootslack.
- Lassen Sie den Außenlack langsam trocknen für eine gleichförmige Beschichtung.
- Beachten Sie verschiedene Holzarten und Verwendungszwecke.
Bei Außenlack für Holz ist es besonders wichtig, dass dieser leicht aufzutragen ist. Achten Sie deswegen auch auf eine hervorragende Schutzfunktion gegen Umwelteinflüsse.
Eine weitere Rolle spielt der Lack auch bei Fliesen im Außenbereich. Wenn diese aus Ton bestehen, unterstützt der Außenlack die Strapazierfähigkeit, Schlagfestigkeit und die Wetterbeständigkeit. Denn vor allem die Fliesen im Veranda-Bereich sollen weiterhin in ihrem Glanz erstrahlen und Sie erfreuen.
Auch hier gilt es einiges zu beachten, damit die Lackierung des Außenbereichs erfolgreich ist:
- Reinigen Sie Ihre Fliesen.
- Bessern Sie kaputte Fliesen aus.
- Nach der Reinigung lassen Sie die Fliesen trocknen.
- Tragen Sie daraufhin eine Grundierung auf.
Achten Sie auch darauf, dass der Lack tatsächlich für den Außenbereich geeignet ist. So erreichen Sie den gewünschten Effekt von Glanz, Halt und Belastung. Natürlich ist der Lack vielseitig einsetzbar und ist für viele weitere Materialien anwendbar. Je nach Verwendungszweck und Vorhaben ist der Lack ein ausgezeichneter Schutz für den Außenbereich.
4. Voraussetzung für den Einsatz von Lack
Vor dem Auftragen des Lacks erfolgt eine chemische oder mechanische Reinigung der Werkstücke. Dabei variiert die Reinigung je nach Art. Fliesen reinigen Sie bspw. mit einem Hochdruckreiniger, mit einer Bürste oder mit der Hand.
Bei Holz jedoch erfolgen andere Schritte, bevor Sie den Außenlack auftragen. Zum Beispiel wird das Holz durch Schleifen auf die Beschichtung vorbereitet. Damit gewährleisten Sie, dass der Lack auf der Oberfläche gut haften bleibt. Gleichzeitig bildet sich so ein gleichförmiger Film auf dem Gegenstand. Außerdem erhöht sich so die Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse.
5. Außenlack: Kosten
Die Kosten für Lack variieren je nach Anwendung und Funktion des Lacks. Für die Kosteneinteilung lassen sich folgende Kriterien festhalten:
- Anzahl der Lackschichten.
- Art und Zusammensetzung der Lacke.
- Größe und Umfang der lackierenden Fläche.
- Weiteres Zubehör zum Außenlack.
Deswegen schwankt die Preisspanne zwischen sehr günstigem Lack für 5 € bis hin zu 100 € für höherwertigen Glanzlack.
6. Vor- und Nachteile von verschiedenen Lackarten
Natürlich unterscheiden sich die Vor- und Nachteile je nach Lackart. Hier erhalten Sie eine Übersicht:
Art | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Kunstharzlack | ||
Acryllack, Dispersionslack, Wasserlack | ||
Nitrocelluloselack, Nitrolack | ||
Epoxidharzlack | ||
PUR-Lack, Polyurethanlack |
7. Wie finden Sie den perfekten Außenlack für Ihr Vorhaben?
In Baumärkten und im Internet gibt es eine große Anzahl an Außenlacken. Doch nicht jeder Lack ist für Ihr Vorhaben geeignet. Im Folgenden finden Sie Fragen, die Sie vor der Wahl Ihres Außenlacks besser durchgehen.
Frage 1 – Was ist Ihr Vorhaben?
Sie wissen bereits, dass der Neuanstrich im Außenbereich stattfindet? Stellen Sie sich nun die Frage, welches Objekt einen Anstrich bekommt. Folgende Kategorien sind möglich:
- Fenster und Fensterläden.
- Tür.
- Zaun und Balkon.
- Gartenhaus und Gartenmöbel.
- Mauer und Beton.
- Garage.
Frage 2 – Aus welchem Material besteht das Objekt?
Jetzt stellt sich die Frage, aus welchem Material das gewählte Objekt besteht. Diese Materialien gibt es:
- Kunststoff.
- Metall.
- Holz.
- Beton.
Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Sie nicht wissen aus welchem Material das Objekt besteht. Bei kleineren Objekten gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder schauen Sie in der Produktbeschreibung nach. Diese finden Sie zum Beispiel online. Oder Sie nehmen das Objekt in den Baumarkt mit und fragen einen Fachmann. Bei größeren Objekten, wie zum Beispiel einer Tür, holen Sie sich einen Profi.
Frage 3 – Welche Funktion hat Ihr Vorhaben?
Dass der Außenlack für verschiedene Zwecke dient, haben Sie bereits gelernt. Wenden Sie nun dieses Wissen auch auf Ihr Vorhaben an. Zur Erinnerung stehen Sie hier nochmal in einer Liste:
- Neuanstrich.
- Gegen äußere Einflüsse schützen.
- Rostbildung stoppen.
Der Neuanstrich und der Schutz gegen äußere Einflüsse sind bei allen Materialien möglich. Der letzte Punkt trifft hauptsächlich auf Metall zu.
Frage 4 – Welche Farbe brauchen Sie?
Brauchen Sie für Ihr Projekt einen bunten oder einen farblosen Außenlack? Falls Sie sich für einen bunten Anstrich entscheiden, hält der RAL Katalog viele Farben bereit. RAL ist eine Abkürzung und steht für „Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen“. In diesem Katalog wurden allen Farben eine vierstellige Nummer zugewiesen. Somit orientieren sich die Produzenten von Farben an diesen normierten Farben. Ebenso ist es Ihnen damit möglich, exakt dieselbe Farbe von verschiedenen Anbietern zu vergleichen. Eventuell sparen Sie sich dadurch Geld.
Frage 5 – Wie tragen Sie den Außenlack auf?
Dafür gibt es einige Varianten. Die gängigste Variante ist das Streichen mit einem Pinsel. Allerdings nimmt das viel Zeit in Anspruch und verbraucht viel Kraft. Neben der Pinsel-Variante gibt es noch drei andere Möglichkeiten den Außenlack aufzutragen:
- Farbroller.
- Sprühgerät.
- Sprühdose.
Der Unterschied zwischen Pinsel und Farbroller ist klar. Mit beiden Utensilien streichen Sie den Außenlack auf das Objekt. Ein Farbroller allerdings färbt mehr Fläche in der gleichen Zeit. Somit sparen Sie sich Zeit und Kraft.
Zwischen einem Sprühgerät und einer Sprühdose gibt es auch Unterschiede. Baumärkte verkaufen Außenlack entweder in einer fertigen Sprühdose oder als Tank für Ihr Sprühgerät. Mit einer Sprühdose gelingt der Start sofort. Bei einem Sprühgerät gibt es folgende Voraussetzungen:
- Ein Sprühgerät, das mit höheren Kosten verbunden ist.
- Die verantwortungsbewusste Reinigung des Geräts, das wiederum Zeit in Anspruch nimmt.
- Die Verdünnung der Farbe mit Wasser.
Nachdem Sie alle Fragen durchgegangen sind, schreiben Sie sich die Antworten auf. Nehmen Sie dann Ihre Antworten mit und besuchen den Baumarkt Ihres Vertrauens. Dort hilft Ihnen ein Mitarbeiter weiter. Sie sparen sich Zeit im Baumarkt, wenn Sie vorher ein paar Entscheidungen treffen.
8. Außenlack schützt und wertet die Optik auf
Mit Außenlack schützen Sie Ihre Materialien im Freien und lassen diese erstrahlen. Vor dem Einsatz ist es wichtig, den richtigen Lack auszuwählen. Dies hängt vom jeweiligen Verwendungszweck ab. Bevor Sie den Lack auftragen, bereiten Sie die Werkstücke vor und reinigen Sie diese. Aufgrund des mehrschichtigen Auftragens, ist meist eine Grundierung notwendig. Letztendlich ist der Außenlack ein nützlicher Begleiter für die Arbeit im Außenbereich und die Erhaltung geliebter Werkstücke.