Abwasserrohre – die Lebensader eines Hauses
Rohre sind in der Tat die Adern eines Hauses. Sie leiten frisches Wasser hinein und verbrauchtes wieder hinaus. Kunststoffrohre erobern immer stärker den Markt. Sie sind günstig und halten die hohen Qualitätsstandards genauso ein wie metallische oder keramische Rohre. Doch auch diese haben weiterhin zu Recht Ihre Anhängerschaft. Doch wie geht man sicher, das richtige Produkt zu wählen?
1. Abwasserrohre – hohe Qualität gegen Rohrbruch
Waschbecken, Dusche, WC und Spül- oder Waschmaschine müssen an Abflussrohre angeschlossen werden. Das Wasser fließt in ein Kanalsystem, wo es anschließend in einer Kläranlage wiederaufbereitet wird.



Lassen Sie sich bei der Verlegung von Abwasserrohren professionell beraten.
Um die 130 Liter Wasser pro Kopf – eine Unmenge verschmutztes Altwasser, das täglich abtransportiert werden muss. Das stellt eine enorm hohe Anforderung an das Material dar und fordert eine extrem gute Qualität. Denn ohne eine gute Qualität lässt das Horrorszenario nicht lange auf sich warten: Rohrbruch. Überall Wassermassen und Dreck, die sowohl den Boden als auch Möbel schwer beschädigen. Sehr leicht entsteht dabei ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro.
Mit der richtigen Materialwahl der Abwasserrohre kann Ihnen das nicht passieren! Achten Sie besonders hier auf hohe Qualität, damit Sie sich in Ihrem neuen Heim sicher und wohl fühlen.
Berücksichtigen Sie beim Kauf Gütesiegel und Erfahrungswerte, die Ihnen Sicherheit und hohe Qualität garantieren.
Vor allem die Materialbeschaffenheit ist hierbei ausschlaggebend. Welche Vorteile Ihnen dieses Material bietet erfahren Sie hier.
2. Materialien für Abwasserrohre
Abflussrohre bestehen heute hauptsächlich aus Gusseisen oder aus Kunststoff. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Bei so viel Auswahl fällt es schwer, sich zu entscheiden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Materialien für Abwasserrohre vor. Diese sind:
- Gusseisen
- Kunststoff
- Edelstahl
- C-Stahl
- Beton
Abwasserrohre aus Gusseisen
Keine anderen Abflussrohre bieten Ihnen mehr Sicherheit als gusseiserne Abflussrohre. Denn den größten Vorteil stellt eindeutig der herausragende Brandschutz dar. Abwasserrohre aus Guss sind nicht brennbar. Zudem findet absolut keine Rauchentwicklung im Brandfall statt.
Zum einen, da die Rohre selbst nicht brennen, zum anderen da sie über das Dach entlüftet werden. Außerdem sieht ein Abwasserrohr aus Guss noch nach Jahren wie neu aus. Dieser Aspekt ist dann von Bedeutung, wenn Sie Ihre Rohre nicht in, sondern vor der Wand installieren. So haben Sie auch noch nach langer Zeit ansehnliche Abflussrohre aus Guss ohne hässliche Gebrauchsspuren.
Was Sie bei Ihren gusseisernen Abflussrohren zusätzlich feststellen werden, ist die einzigartige Schalldämmwirkung. Sie garantiert einen geräuschlosen Ablauf. Gerade in einem Mehrparteienhaus ist es von außerordentlicher Bedeutung, dass die Leitungen schallgedämmt sind.
Einen sehr großen Vorteil von Abwasserrohren aus Guss gegenüber Kunststoff stellt der Umweltaspekt dar. Nicht nur, dass die gusseisernen Abflussrohre aus 95 % Alteisen hergestellt werden, sie sind zusätzlich noch zu 100 % recycelbar. Deshalb fallen bei einem Umbau oder einer Renovierung auch keine Entsorgungsprobleme an.
Abwasserrohre aus Kunststoff
Immer mehr Abflussrohre bestehen heute aus Kunststoff. Viele von ihnen sind hitzefest, andere nicht. Hochtemperaturrohre (kurz: HT-Rohre) sind grau, hitzebeständig und somit auch außen anwendbar. Sie können bis zur Außenwand verlegt werden. Sie bestehen aus Polypropylen und sind salz-, säure- und laugenfest. Hier sehen Sie die erhältlichen Größen und Gefälle für Abwasserrohre aus Kunststoff. Beachten Sie, dass Sie für einen kompletten Hausanschluss einiges an Rohr brauchen.
- Abzweig 45° – Verbinder für zwei HT Rohre auf ein HT Rohr – DN 40
- Abzweig 87° – Verbinder für zwei HT Rohre auf ein HT Rohr – DN 40
- Reduzierung – HT-Rohr Reduzierung in normaler Bauform
- Reduzierung kurz – HT-Rohr Reduzierung in kurzer Bauform
- Siphonbögen für den Wandanschluss von Waschbecken
- Rohr – Abwasserrohre für den Hausinnenbereich – DN 50 – 1 m
- Reinigungsrohr – Reinigungszugang für HT-Rohrsystem – DN 50 – 1 m
- Reinigungsrohr – Reinigungszugang für HT-Rohrsystem – DN 100 – 1 m
Für den Außenbereich brauchen Sie etwas festeres: ein Kanalgrundrohr, kurz KG. Es besteht aus stabilem Polyvinylchlorid und ist leicht erkennbar: es hat eine orange Farbe. Außerdem ist der Kern des Rohrs geschäumt. Es reicht bis zu den Leitungen der öffentlichen Kanalisation. Es ist nicht temperaturbeständig, weswegen das Kanalgrundrohr im Erdreich verlegt wird. KG Rohre gibt es in verschiedenen DIN-Größen, z.B.:
- 110 mm Außendurchmesser – ca. 3 mm Wandstärke
- 200 mm Außendurchmesser – ca. 5 mm Wandstärke
- 315 mm Außendurchmesser – ca. 8 mm Wandstärke
- 400 mm Außendurchmesser – ca. 10,5 mm Wandstärke
Das KG 2000, auch bekannt als das Abwasserrohr in grün, ist für den Außenbereich geeignet und nicht so schlagempfindlich wie das normale KG. Es ist wesentlich beständiger und sogar für geringen Schwerlastverkehr geeignet.
Bei einem Kunststoffbrand entsteht giftiger Rauch – hauptsächlich bestehend aus Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Ruß. Deswegen ist es wichtig, an warmen Orten Abwasserrohre aus Kunststoff zu verlegen, die Hitze gut wegstecken können. Natürlich müssen Sie keine Kunststoffrohre verwenden, es gibt noch andere Materialien.
Abwasserrohr aus Edelstahl



Edelstahlrohre sind besonders temperaturbeständig.
Ein Abflussrohr aus Metall wird häufig aus Eisen oder Blei, selten aus Kupfer gefertigt. Sehr beliebt das Edelstahl-Abwasserrohr. Edelstahl können Sie sowohl Innen als auch Außen verbauen.
Durch seine Langlebigkeit sind Abwasserrohre aus Metall nicht anfällig für undichte Stellen. Sie sind im Vergleich mit anderen Materialien teuer, können allerdings in Kombination mit anderen Rohrarten genutzt werden.
Edelstahl-Abwasserrohre müssen nicht gschweißt werden. Sie sparen hier Zeit und Geld, da sie nur aneinandergesteckt werden müssen. Sie haben ein geringes Gewicht, sind temperaturbeständig und kaum anfällig für Korrosion.
Ein ebenfalls sehr großer Vorteil des Edelstahls ist sein Umweltaspekt. Er brennt nicht und besteht aus Altmaterial. Zudem lässt er sich komplett recyceln. Somit fallen beim Abbau keine Entsorgungsgebühren an und Sie haben ein gutes Gewissen der Umwelt gegenüber.
Abwasserrohr aus C-Stahl
Ein C-Stahlrohr ist auch als unlegierter Qualitätsstahl oder als Carbon bekannt. Die C-Stahlrohr Eigenschaften zeichnen sich durch einen Kohlenstoffgehalt von 0,2 % bis 0,65 % aus. Zudem ist es durch einen vergleichsweise geringen Anteil an hochpreisigen Legierungsbestandteilen wie Chrom und Nickel gekennzeichnet.
Diese Stahlrohr Eigenschaften zeigen auf, dass C-Stahl für Installationen konzipiert ist, in denen Wirtschaftlichkeit hohe Priorität hat. Der Vorteil dieses Materials ist eine kostengünstige und schnelle Verwirklichung der Abwasseranlage. Neben Abflussrohren kommt C-Stahl auch bei Kühlwassersystemen oder Heizungsanlagen zum Einsatz.
Abwasserrohr aus Beton
Abwasserrohre aus Beton sind für die Grundleitung im Außenbereich. So schnell kann ihnen nichts anhaben: weder Hitze, Druck, noch das Alter machen Ihnen etwas aus. Sie sind umweltfreundlich und vor allem sehr günstig.
Wenn die Statik nicht mitspielt und Sie komplizierten Grund bewältigen müssen, können Sie auch Stahlbetonrohre verwenden. Diese sind, wie der Name sagt, zusätzlich verstärkt und dadurch noch stabiler.
Beton ist in nahezu jede Form zu bringen. Neben den üblichen Kreisprofilen sind auch Ei-, Maul-, Rechteckprofile und kombinierte zusammengesetzte Querschnitte herstellbar. Somit haben Sie für jede Herausforderung eine passende Antwort.
3. Technische Aspekte
Druckleitungen
Unter Druckleitungen versteht man Leitungen, die über einen künstlich bzw. natürlich erzeugten Druck funktionieren. Zwei Möglichkeiten lassen sich hierbei unterscheiden.
Wasser kann durch Pumpen künstlich in Bewegung gesetzt werden.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Abflussrohr im Keller nicht auf derselben Höhe wie der Abwasserkanal liegt. Durch eine Hebeanlage wird das Abwasser nach oben auf die richtige Ebene transportiert. Somit kann das Wasser in die Abwasserkanäle geleitet werden und Sie verhindern, dass z.B. die Abwasserrohre verstopft werden.



Für die Anlegung Ihrer Druckleitungen brauchen Sie viel Wissen und das geeignete Material.
Die zweite Möglichkeit der Druckleitungen wird beispielsweise bei großen Flachdächern und Hallen genutzt. Hier wird durch spezielle Dachabläufe das Einsaugen von Luft in die Regenentwässerungsleitung verhindert. Atmosphärischer Luftdruck und der Höhenunterschied zwischen Oberkante Dach und Gebäudeoberkante wirken nun zusammen. So können die Regenwasserleitungen planmäßig vollgefüllt mit Druckströmung betrieben werden. Hierbei wird ohne Pumpe und ohne ein Gefälle eine hohe Fließgeschwindigkeit erreicht und das Wasser auf einem natürlichen Weg abtransportiert.
Für Sie als Bauherr sind die Freispiegelleitungen von größerer Bedeutung, die in Muffenrohre und muffenlose Rohre unterteilt werden. Sie arbeiten drucklos.
Freispiegelleitungen und Muffenrohre
Muffenrohre bekamen ihren Namen durch die Erweiterungen an jeweils einer Endseite, in die das nachfolgende Rohr eingeführt wird. Diese erweiterten Enden nennt man Muffen.
Muffenrohre werden heutzutage nur noch selten als Abflussrohre genutzt, da sie einen erhöhten Platzbedarf und eine aufwendigere Installation mit sich bringen. Als Regenrohre werden sie – nicht nur wegen des optischen Vorteils – weiterhin gerne verwendet.
Für Sie sind muffenlose Rohre wichtiger. Diese werden durch unterschiedliche Verbindungen – beispielsweise durch Rapidverbinder – zusammengefügt.
Das bietet den Vorteil einer schnellen, sicheren und somit kostensparenden Installation.
Aus optischen Gründen sollten Sie bei Regenrohren, die an der Hauswand entlang nach unten führen, auf Muffenrohre zurückgreifen, da Sie hier keine unvorteilhaft aussehenden Verbindungsstücke einsetzen müssen. Zusätzlich sollten Sie hier auf ein besonders stabiles Material zurückgreifen, da die Rohre Tag und Nacht sowohl der Witterung als auch der Gefahr des Vandalismus ausgesetzt sind.
Bei einem Umbau bzw. einer Renovierung, bei der alte Rohre vorhanden sind, sollten Sie nur Rohre desselben Materials verwenden, das schon installiert ist.
Mischinstallation von gusseisernen Abflussrohren und Kunststoffrohren oder Ähnliches sind in puncto Brand- und Schallschutz nicht konform und deshalb nur in wenigen Ausnahmen durchführbar.
4. Die verschiedenen Arten von Abwasserrohren und ihre Kosten
Damit Sie besser planen können, ist es wichtig, die Kosten im Blick zu haben. Eine Übersicht über die Bezugskosten pro laufendem Meter ist hier für Sie zusammengestellt.
Material für Abwasserrohr | Bezugskosten pro Meter |
---|---|
Gusseisen | 15 € - 40 € |
Kunststoff | 5 € - 20 € |
Edelstahl | 13 € - 25 € |
C-Stahl | 7 € - 30 € |
Beton | 25€ - 100 € |
Je nach Anbieter und Hersteller können die Preise für Ihr Abwasserrohr deutlich variieren. Informieren Sie sich daher vorab, um Ihr Bau-Budget zu kalkulieren.
5. Dichtigkeitsprüfung für Abwasserrohre
Wenn Sie Grundstückseigentümer sind, sind Sie verpflichtet, eine Dichtigkeitsprüfung durchzuführen. Bis 2025 müssen alle Grundstücke mindestens einmal geprüft worden sein. Abhängig von Ihrem Wohnort wird geprüft:
- in Wasserschutzgebieten 2 alle 5 Jahre;
- in Wasserschutzgebieten 3 alle 15 Jahre;
- in gewerblichen Anlagen alle 15 Jahre und
- in häuslichen Abwasseranlagen alle 30 Jahre.
Geprüft wird vor allem wegen des Umweltaspektes. Im schlimmsten Fall könnte verunreinigtes Trinkwasser zu Seuchen oder Pandemien führen.



Abwasserrohre werden, je nach Ihrem Standort, einer regelmäßiges Dichtigkeitsprüfung unterzogen.
Nehmen Sie sich in Acht vor Kanalhaien– dies sind unseriöse Firmen, die Ihnen zwischen Tür und Angel eine Prüfung anbieten. Natürlich zu einem viel zu niedrigen Preis. Die regulären Kosten belaufen sich zwischen 400 und 2000 Euro.
Je größer das Grundstück, desto teurer. Außerdem können Sie sparen, indem die Abwasserrohre frei zugänglich sind und Sie mit ihrem Nachbarn zusammen ein Geschäft machen. So spart man sich die Anfahrt und für mehrere Grundstücke gibt’s Rabatt.
6. Einen Fachpartner finden Sie bei Tipp zum Bau
Sie planen Ihre Sanitäranlagen (neu) einzurichten und benötigen fachmännischen Rat vor Ort?
Ihr Installateur in Ihrer Nähe hilft Ihnen gerne.