Ökologisches Bauen

Ökologisch Bauen und gesund Wohnen

 

Ökologisch Bauen mit Holz

Als Naturbaustoff ist Holz umweltfreundlich und wasserdampfdurchlässig. Achten Sie darauf, dass das Holz nicht mit chemischen Stoffen behandelt wurde. Denn nur so ist der Baustoff allergenfrei und schließt somit Ausgasungen von Schadstoffen aus. Durch die Herstellung beziehungsweise Verarbeitung von Holz aus lokalen Sägewerken sparen Sie sich längere Anfahrtswege. Mit dem Bau eines Holzhauses reduzieren Sie nicht nur Fahrtkosten, auch die Bilanz an grauer Energie wird dadurch positiv beeinflusst.

Unter dem Begriff der  grauen Energie versteht man die Energiemenge, welche bei der Herstellung, dem Transport, der Lagerung, dem Verkauf und der Entsorgung eines Produktes benötigt wird.

Mit vorgefertigten Elementen für Dachstuhl, Wände und Decken reduzieren Sie die Bauzeit auf Ihrer Baustelle erheblich. Mithilfe dieser Elemente ist Ihr neues Haus noch schneller bewohnbar. Sie sparen sich unter anderem 75% der Energie bei der Herstellung ein. Auch die Einhaltung von Trockenzeiten, um Schäden durch Baufeuchte zu vermeiden, entfällt komplett.

Doch ökologisches Bauen endet nicht alleine beim Innenausbau. Sorgfältig ausgewählte Vollholzarten eignen sich auch zur Fassadengestaltung und unterstreichen damit nicht nur Nachhaltigkeit innerhalb des Hauses, sondern auch Ihren äußeren Nachhaltigkeitsgedanken.

Zellulose als ökologischer Dämmstoff

Der Dämmstoff Zellulose wird zum Beispiel aus recycelten Zeitungen, Pappe, Baumwolle, Stroh, Sägemehl, Hanf, Maiskolben und Papier gewonnen. Die Basis des umweltfreundlichen Dämmmaterials ist Holz.

Ein ökologischer Dämmstoff bewährt sich im Vergleich zu einem künstlichen Dämmstoff besonders während der kalten Jahreszeit. Denn dieser wird Ihr Haus im Winter  mollig warm halten. Ein weiterer Vorteil dieses auf Naturbasis beruhenden Dämmstoffes ist, dass dieser im Sommer für angenehme Kühle sorgt.

Neben der hohen Isolierwirkung bietet eine Zellulosedämmung auch sehr gute Schallschutzeigenschaften.

Die Zellulose dünstet zudem keine Chemikalien aus. Sie ist feuchtigkeitsregulierend und wasserdampfdurchlässig und somit ein idealer Dämmstoff für das ökologische Bauen.

Nachhaltig Dämmen mit ökologischen Holzfaserdämmplatten

Ein weiterer geeigneter Dämmstoff für das ökologische Bauen ist die Holzfaserdämmung. Diese Dämmplatten werden aus entrindetem Restholz hergestellt. Zudem empfiehlt sich die Verwendung von Holzfaserdämmplatten auch für ökologische Trittschalldämmungen.

Solarenergie – Gewinnung von Strom und Wärme

Die Nutzung von regenerativen Energien spielt in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle. Für den Eigenheimbereich eignen sich hierfür Solarthermieanlagen zur Wärmegewinnung sowie Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung.

Warmwassererzeugung durch Solaranlagen

Solaranlagen eignen sich sowohl für die Erwärmung von Brauchwasser als auch zur Heizungsunterstützung. Je nach Anlagengröße, Ausrichtung und Energieverbrauch kann eine Solaranlage bis zu 70% Warmwasseraufbereitung sowie bis zu 15%  Ihrer Heizwärmebedarfs abdecken.

Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen sind Solarstromanlagen, die mittels Solarzellen einen Teil der Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Mittlerweile ist es sinnvoller, wenn Sie den Strom selbst verbrauchen oder, sofern wirtschaftlich sinnvoll, selbst speichern, um somit ein Nullenergiehaus oder sogar Plusenergiehaus zu realisieren.

Ökologisch Heizen mit Holz

Eine CO2-neutrale Holzheizung senkt insbesondere den Primärenergiebedarf. Voraussetzung hierfür ist sowohl eine gute Wärmedämmung, als auch ein geringer Heizenergieverbrauch. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, in Verbindung mit ständig steigenden Preisen, ist Holz als nachwachsender Rohstoff nahezu überall verfügbar. Ein wassergeführter Holzofen eignet sich, wie auch eine Pelletheizung, insbesondere für die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage. Falls eine solche Heizung für Sie in Frage kommen sollte, sparen Sie sich sowohl bei den Anschaffungs- als auch bei den Betriebskosten Einiges an Geld.

Natürliche Bodenbeläge aus Holz

Neben Fußböden aus Holz, wie zum Beispiel Parkett oder Dielenböden, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von ökologischen Bodenbelägen.

Viele Baustoffhändler bieten ein immer breiteres Sortiment an baubiologisch einwandfreien Baumaterialien an. Fragen Sie einfach mal in Ihrem heimischen Baumarkt nach.

Bodenbeläge aus Kork beispielsweise zeichnen sich durch ihre wärmespeichernde und elastische Form aus. Dieser umweltfreundliche Bodenbelag eignet sich unter Anderem hervorragend für Allergiker.

Ein Linoleumbelag ist extrem strapazierfähig und gleichzeitig pflegeleicht. Es gibt ihn mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben und Optiken.

Innenwände mit Lehmputz oder Lehmbauplatten

Wandelemente oder Wandbeläge auf Lehmbasis gehören zum ökologischen Bauen einfach dazu. Ökologische Lehmbauplatten wirken sich unter Anderem positiv auf Ihr Wohnraumklima aus, absorbieren Strahlung, verfügen über gute Schallschutzeigenschaften und eigenen sich besonders für Wandheizungen in Kombination mit Deckenheizungen. Da Lehm ein Naturprodukt ist, enthält er keine Schadstoffe und trägt so zu einer stimmigen Baubiologie bei.

Dachbegrünung mit Erdanschüttung

Auch bei der Wahl der Außengestaltung eines Hauses muss auf ökologisches Bauen nicht verzichtet werden. Eine Dachbegrünung oder eine Erdanschüttung wirken sich positiv auf das Klima im Haus aus. Während eine Dachbegrünung oder Erdanschüttung im Winter zusätzlich gegen Kälte schützt, sorgen sie im Sommer für ein angenehmes Raumklima in Ihrem neuen ökologisch-nachhaltigen Haus.

Modernes Energiesparmanagement mit Smart Home Lösungen

Eine Smart Home Lösung ist dank moderner Technik fast unabdingbar, wenn ein Energiesparhaus realisiert werden soll. Es lassen sich jegliche technische Einrichtungen in Ihrem Haus kombinieren und zentral oder dezentral steuern. Smart Home Lösungen lassen sich ganz bequem von Ihrem Tablet oder Smartphone aus steuern

Eine Hauptanwendung von Smart Home Lösungen ist beispielsweise die Steuerung der Heizung. Sie haben selbst die Möglichkeit zu bestimmen, welche Leistung Sie vom System zu welcher Tageszeit erwarten. Nachhaltiges Bauen bedeutet nur so viel Energie zu verbrauchen, wie benötigt wird. Im Energiesparhaus bieten sich daher Smart Home Lösungen vortrefflich an.

Förderprogramme

Bund, Länder und EU fördern energiesparendes Bauen und die Nutzung regenerativer Energiequellen mit verschiedenen Programmen.

Wenn Sie eine solche Fördermaßnahme in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie bereits rechtzeitig vor Baubeginn einen Antrag stellen.

Auf die meisten Förderhilfen besteht kein Rechtsanspruch. Sie, als Antragsteller gehen leer aus, sobald die Mittel für das laufende Jahr bereits aufgebraucht sind.

Bundes- und jeweilige Länderprogramme schließen sich meistens gegenseitig aus, aber nicht immer. Nachfragen lohnt sich.

Die umfangreichsten Fördermöglichkeiten und Kredite finden Sie auf den Seiten der BAFA und der KfW.

Aktualisierungen werden von den zuständigen Stellen dauerhaft durchgeführt, geändert und manchmal sogar einfach kurzfristig entfernt.  Lassen Sie sich von den zuständigen Stellen daher unbedingt beraten.

Fragen Sie auch Ihren örtlichen Energieversorger nach individuellen Förderprogrammen.

Auch bei Ihrer Landesbausparkasse und der Sparkasse vor Ort werden Sie über Förderprogramme beraten.

Fazit

Wer umweltbewusst bauen will, findet in Holz den perfekten Werkstoff. Gerade in Zeiten, in denen unsere Erde an ihrer Belastungsgrenze steht und die Ressourcen knapp werden, ist es wichtig, nachwachsende Rohstoffe zu verarbeiten. Holz erfüllt nicht nur diese Voraussetzung, sondern punktet auch in anderen Bereichen mit zahlreichen Vorteilen. Das angenehme Wohngefühl, die einfach vorzunehmende Verarbeitung, die Optik, und die niedrigen Energiekosten sprechen für sich. Grundvoraussetzung ist jedoch eine erstklassige Qualität und eine hochwertige Umsetzung des Bauvorhabens, um großflächige und kostenintensive Reparaturarbeiten zu vermeiden. Die Vorteile eines Holzhauses überwiegen, sobald dieses qualitativ einwandfrei gebaut und regelmäßig gepflegt wird. Kein anderer Rohstoff besitzt von Natur aus so viele positive Eigenschaften wie Holz.

Checkliste

Beim ökologischen Bauen den Überblick bewahren

Wenn Sie selbst ökologisch bauen möchten, sollten Sie jedes einzelne Produkt, jedes Bauteil und jeden Aspekt auf dessen Nachhaltigkeit hin sehr genau überprüfen. Holen Sie sich daher essentielle bedeutende Ratschläge von erfahrenen Architekten, Ingenieuren, Hausanbietern oder Bauunternehmen, die Sie während des Baus oder rund um das Thema „ökologisches Bauen“ aufklären. Typische Fragen, die rund um das Thema aufkommen können sind:

  • Welche natürlichen Dämmstoffe soll Ich verwenden?
  • Welche Naturfarben, Klebstoffe und Lacke sind die richtigen für mich?
  • Wie kann Ich das Abwasser aus Dusche, Waschmaschine oder Badewanne nutzen?
  • Wie kann Ich die graue Energie der Baustoffe und Bauteile berechnen?

 

Ökologisches Bauen ist kein leichtes Projekt. Wenn Ihr neues Heim komplett ökologisch sein soll, müssen Sie ausreichend Zeit für die Konzeption, Beratung und Recherche einplanen. Dann steht Ihrem komplett nachhaltigen Wohntraum nichts mehr im Wege.

Wintergarten einrichten • Inspiration für den Herbst

Ideen für den Wintergarten

 

1. Richtig heizen & dabei Energie sparen

Eines der wichtigsten Themen bei der Planung eines Wintergartens ist die Klimatisierung. Die Verglasung dämmt den Raum schlechter als eine massive Mauer. Der Wintergarten erhitzt sich leicht, jedoch entströmt die warme Luft auch schnell. Besonders jetzt im Spätsommer/Frühherbst sollten Sie sich über die Klimatisierung und Beheizung des Wintergartens Gedanken machen.

Die richtige Beschattung des Wintergartens ist entscheidend für das Raumklima. Sie können hierbei zwischen Innen- und Außenbeschattung wählen. Eine gute Isolierung ist genauso essentiell, um Wärmeverlust im Winter zu vermeiden. Aber Sie sollten vor Allem jetzt im Herbst nicht vergessen, regelmäßig zu lüften. Sonst kann es leider schnell zu Schimmelbildung kommen.

Für die richtige Klimatisierung des Wintergartens ist auch das Heizsystem besonders wichtig. Die Heizung kann im Normalfall direkt an die Zentralheizung des Hauses angeschlossen werden. Außerdem verhindert die Heizung die Bildung von Kondenswasser an der Verglasung, wenn die Heizkörper direkt vor der Glaswand platziert werden. Mit der richtigen Planung können Sie also jede Menge Heizkosten für das gesamte Haus einsparen.

Kostengünstig heizen

Die einfachste und kostengünstigste Lösung ist es, den Wintergarten über die Zentralheizung des Hauses zu beheizen. Die kühle Luft am Boden erwärmt sich am Heizkörper und steigt nach oben. Dort kühlt sie ab und steigt wieder nach unten. Dadurch zirkuliert die Luft im Wintergarten optimal. Diese Heizkörper sollten  vor der Verglasung platziert werden, um Kondensat zu verhindern. Weiterhin gibt es sogar Modelle, die in den Boden des Wintergartens integriert werden können, um die Ästhetik des Raumes nicht zu stören.

Mit Infrarot-Heizstrahlern können Sie gezielt Teilbereiche Ihres Wintergartens aufwärmen, wie beispielsweise eine Sitzgruppe. Sie sind einfach zu installieren und es fallen keine hohen Anschaffungskosten an. Außerdem beugen Infrarot-Heizkörper trockener Luft vor. Es gibt keine Zugluft oder Staub-Aufwirbelungen. Diese Art der Beheizung ist nicht nur kostengünstig und energiesparend, sondern trägt auch für eine besonders behagliche Atmosphäre für Menschen, Tiere und Pflanzen bei.

Gemütlich heizen mit einem Kamin

Wenn Sie Ihren Wintergarten mit Holz beheizen ist das nicht nur besonders gemütlich, sondern auch umweltfreundlich. Besonders wichtig ist jedoch der Zugang zu einem Schornstein. Weiterhin sollten Sie vorher die Grundfläche mit einplanen, die Sie beheizen möchten. Auch sollten Sie sich vorher gut überlegen, wie häufig Sie den Ofen nutzen. Besonders lohnen sich solche Modelle, die die Wärme auch speichern können. Sollten Sie keinen Zugang zu einem Schornstein haben, eignet sich auch ein Elektrokamin oder Ethanolkamin. Sie sollten aber beachten, dass der Kaminofen zwar Romantik in den Wintergarten bringt, für die meisten Pflanzen aber zu viel Wärme abgibt.  Ein Pelletofen ist eine umweltfreundliche und attraktive Alternative zu üblichen Heizkörpern.

2. Pflanzen machen den Wintergarten einzigartig

Mit einem Wintergarten verlagert man das Wohnzimmer nicht nur in den Garten, auch das Innere des Wintergartens wird durch Pflanzen zum Wohlfühl-Ort. Pflanzen sehen aber nicht nur hübsch aus, man kann die individuelle Architektur jedes Wintergartens auch nutzen! So können Sie beispielsweise ein kleines Gewächshaus einrichten, einen eigenen Kräutergarten anlegen, oder aber ein bisschen Exotik in‘s Zuhause bringen. Hier kommt es bei der richtigen Auswahl der Pflanzen auf die Art des Wintergartens an:

Der Kaltwintergarten

Bei einem Kaltwintergarten muss auch im Herbst und Winter darauf geachtet werden, welche Pflanzen gehalten werden können. Am Besten eignen sich Pflanzen, die auch kalte Außentemperaturen vertragen.

  • Akazien benötigen sehr viel Licht, aber wenig Wasser.
  • Ein Feigenbaum bevorzugt Halbschatten und bringt Ihnen auch im Winter exotische Früchte.
  • Auch ein Zitronenbäumchen verträgt kühle Temperaturen, benötigt aber reichlich Wasser.
  • Olivenbäumchen fühlen sich ebenfalls in der Sonne wie im Schatten wohl.
  • Kakteen ebenso wie Sukkulenten mögen es hell und sonnig.

Der Warmwintergarten

In einem ganzjährig beheizten Wintergarten lassen sich exotische Pflanzen am Besten halten. Das sind alle Pflanzen, die warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit mögen.

  • Bananenpflanzen bevorzugen einen hellen Standort und benötigen viel Wasser.
  • Auch Basilikum fühlt sich im Warmwintergarten sehr wohl, darf aber nicht direkt in der Sonne stehen.
  • Orchideen lieben das warme Klima, sollten aber nur einmal pro Woche bewässert werden.
  • Pfeffer-Pflanzen sind eine außergewöhnliche Erweiterung ihres Kräutergartens und bevorzugen einen warmen Standort.
  • Palmen genießen die pralle Sonne und bringen Ihnen außerdem jederzeit Urlaubs-Feeling.

Der klimatisierte Wintergarten

Der temperierte Wintergarten bildet dahingegen die goldene Mitte zwischen einem kalten und einem beheizten Wintergarten. Er eignet sich infolgedessen als Raum zum Überwintern für empfindliche Pflanzen. Hier kann man also sowohl ganzjährig als auch im Herbst und im Winter Gemüse, Obst, Blumen & Kräuter anpflanzen!

  • Tomaten und Gurken gedeihen deshalb das ganze Jahr über.
  • Passionsblumen und Hibiskus lieben ein sonniges Plätzchen.
  • Auch Guaven können mit reichlicher Bewässerung gezogen werden.
  • Eukalyptus braucht viel Sonne ebenso wie ein feucht-warmes Klima.
  • Die Paradiesvogelblume kann auch als Exot im temperierten Wintergarten blühen.

3. Hygge, Lagom & Co – Einrichten und Dekorieren

Bei der Einrichtung und Dekoration bieten sich überdies natürlich unzählige Möglichkeiten. Mit verschiedenen Stilen lässt sich der Raum individuell gestalten. Wir haben neben dem eigenen Gewächshaus weiterhin noch ein paar Ideen zur Inspiration:

Der Hobbyraum

Der Wintergarten bietet dementsprechend einen Raum für Kreativität. Deshalb könne Sie hier am Besten die gemütliche Atmosphäre nutzen, all Ihre Hobbies auszuleben! Mit einer gemütlichen Sitzecke mit Sesseln, großen bunten Kissen, Polstern und einem gut bestückten Bücherregal kann man sich also ein kuscheliges Lesezimmer mit Blick ins Grüne einrichten. Für alle mit einer kreativen Ader kann man den Wintergarten durch seine idealen Lichtverhältnisse daher prima als Atelier nutzen. Auch Musiker können sich im Wintergarten ungestört austoben und sich ein eigenes Studio einrichten.

Das Fitnessstudio

Sollten Sie den Gang ins Fitnessstudio leid sein, dann könnten Sie Ihre  sportlichen Aktivitäten doch einfach nach Hause verlagern. Besonders bei Regenwetter hat man keine Lust, sich zum Sport aufzuraffen und das gemütliche Wohnzimmer zu verlassen. Also können Sie sich beispielsweise ein Laufband oder einen Crosstrainer im Wintergarten aufstellen, und sich auch bei Wind und Wetter im Grünen auspowern. Mit einem großen Spiegel an der Wand lässt sich schnell ein Tanz-Studio im Wintergarten einrichten, und man kann sein Zumba-Training also auch ganz einfach zuhause machen. Zur Entschleunigung im Alltag können Sie in ihrem Wintergarten des Weiteren einfach eine Matte auf dem Boden auslegen und mit Yoga oder Pilates Ihre Mitte finden. Umgeben von Pflanzen wirkt das besonders entspannend! Wie wäre es anschließend mit einer Spa-Behandlung zuhause? Ein Whirlpool, Tageslichtlampen und Zimmerbrunnen machen den Wellness-Urlaub daher jeden Tag möglich.

Das Home-Office

Ein Wintergarten eignet sich perfekt für Alle, die ungestört Zuhause arbeiten. Die Sonne sorgt für Glückshormone beim Arbeiten und nimmt Ihnen demzufolge automatisch den Stress. Achten Sie daher bei der Einrichtung Ihres Home-Office auf eine schlichte und minimalistische Einrichtung, um sich nicht zu schnell ablenken zu lassen.

Natürlich stellt sich jeder den idealen, gemütlichen Wintergarten schließlich anders vor. Die Einrichtung und Dekoration bietet Ihnen somit die Möglichkeit, sich individuell auszuleben, und Ihren perfekten Rückzugsort zu gestalten. Hier haben wir noch ein paar Deko-Tipps:

  • Lichterketten und Kerzen sorgen vor allem abends für ein gemütliches Flair. Das steigert das allgemeine Wohlbefinden –suchen Sie sich daher Inspiration bei den skandinavischen Einrichtungstrends Hygge und Lagom.
  • Helle ebenso wie bunte Vorhänge eignen sich optimal als Sichtschutz und sind hübscher als Markisen oder Jalousien.
  • Möbel aus Rattan verlieren auch bei starkem Sonnenlicht ihre Farbe nicht und wirken in hellen Farben ebenso zeitlos wie schlicht.
  • Wählen Sie eine helle, zeitlose Farbe wie beispielsweise weiß, creme oder taupe. Sie reflektieren das Sonnenlicht, was Ihren Wintergarten noch geräumiger wirken lässt.
  • Viele Pflanzen machen den Raum lebendig, auch wenn man für den Wintergarten kein Gewächshaus plant. Außerdem sorgen Pflanzen für ein angenehmeres Klima.
  • Mit einem Zimmerbrunnen bringen Sie auf jeden Fall Feng Shui in Ihren Wintergarten! Das sanfte Plätschern wirkt entspannend und bringt trotzdem Lebendigkeit in den Raum.
  • Richten Sie sich ein Aquarium ein. Tierliebhaber können sich in ihrem Wintergarten optimal Zierfische, Schildkröten oder sogar Reptilien halten.

Autorin: Sarah Kohn

Eilmeldung! Jetzt gibt’s Baukindergeld

Jetzt Baukindergeld beantragen

 

Für wen ist das Baukindergeld?

Antwort:

  • für alle, die mit Kindern unter 18 ein Haus bauen oder kaufen.
  • für alle, die spätestens 3 Monate nach Einzug ein Kind bekommen.
  • für unbegrenzt viele Kinder.
  • für Alleinerziehende, Ehen, eheliche Gemeinschaften.
  • für alle, deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen mit einem Kind nicht über 90.000€ beträgt (+ 15.000€ Freibetrag pro weiterem Kind).
  • Gefördert werden Immobilien, für die der Kaufvertrag zwischen dem 1. Januar 2018 und 31. Dezember 2020 geschlossen wurde oder die Baugenehmigung erteilt worden ist.

Wie viel bekomme ich?

Antwort:

  • pro Kind 1.200 € im Jahr, bei zwei Kindern 2.400 €, usw.
  • 10 Jahre lang pro Jahr. Auszahlung jeweils am Ende des 1. Auszahlungsmonats (Gesamtbetrag bei einem Kind 12.000 €).
  • in Bayern: zusätzlich 300€ pro Kind/Jahr über 10 Jahre (Baukindergeld Plus).
  • in Bayern einmalig 10.000 € (bayerische Eigenheimzulage).

Was sind die wichtigsten Fristen?

Antwort:

  • Einzug vor 18.September: Antrag kann rückwirkend bis 31.12.2018 gestellt werden
  • Einzug nach 18. September: Frist bis Ende 2020 für Antragsstellung
  • spätestens 3 Monate nach Einzug müssen Sie den Antrag stellen

Was für Formulare benötige ich?

Antwort:

  • Ihre Meldebestätigung (Einzugstermin).
  • Ihr Einkommen­steuer­bescheide des vorletzten und vorvor­letzten Jahres vor Antrag­stellung.
  • Ihren Grundbucheintrag.

Was muss ich sonst noch wissen?

Antwort:

  • Es besteht kein Rechtsanspruch. Gefördert wird solange, wie es Fördermittel gibt.
  • Kaufpreis muss höher sein als Fördermittel insgesamt.
  • für Kinder, die Sie über 3 Monate nach Einzug bekommen, gibt es kein Geld.
  • Bei Scheidung, Trennung oder Auszug: noch kein Gesetzestext vorhanden.
  • es muss Ihre einzige Immobilie sein.
  • die Immobilie muss in Deutschland sein; Ihre Staatsangehörigkeit ist egal.
  • das Haus muss mindestens zu 50% Ihnen oder Ihrem Partner gehören.

Schnell sein lohnt sich: die KfW-Bank setzt Sie auf eine Warteliste, und je eher Sie den Antrag stellen, desto wahrscheinlicher bekommen Sie Baukindergeld. Lassen Sie sich dieses Angebot nicht entgehen!

 

Die kleine Geschichte der Toilette

Kleine Geschichte der Toilette

 

1. Stille Örtchen in der Antike

Schon vor 2800 Jahren in Mesopotamien erfand man eine Art Toilette, die in so ziemlich jedem Haushalt zu finden war. Unterirdisch waren Abfallgruben, die alles auffingen. Die Römer kannten eine geselligere Art des „Geschäfte-Machens“: ihre Latrinen waren weite, aus Marmor oder Stein bestehende Bänke mit Löchern. Unterirdisch verlief ein Abwasserkanal, der in eine Kloake führte. Urin wurde aufgefangen und von Handwerkern wie Gerbern beruflich benutzt- daher kommt auch der Begriff „Geld stinkt nicht“. Latrinen waren ein Treffpunkt des sozialen Lebens und man diskutierte über Gott und die Welt. Nach getaner Arbeit reinigte man sich mit einem Schwamm, der in Wasser getränkt und an einem Stock befestigt war.

2. Das Mittelalter und der Abort

Da im Mittelalter das Wissen der Antike wenig beachtet wurde (es war ja nicht katholisch und deswegen nicht gut) fand ein Rückschritt in der Entwicklung der Toilette statt. In Burgen oder Häusern gab es sogenannte Abort-Erker. Das waren kleine Räume, die etwas hinausragten und deren Leitung meist im Freien oder in einem Gewässer endete. Erker in Häusern endeten gerne auch mal mitten auf der Straße- viele Reisende beklagten diese Zustände in ihren Berichten.

Ebenfalls beliebt waren Nachttöpfe. Da sich Toiletten nicht immer innerhalb eines Gebäudes befanden, half man sich, indem man Töpfe unter das Bett legte. Dort lagen sie die ganze Nacht, bis man mal musste, und nach verrichteter Arbeit wurden sie wieder unter das Bett geschoben. Den eventuellen Geruch musste man aushalten, bis man am Morgen alles aus dem Fenster kippte, zum Leidwesen derer, die darunter standen.

3. Versailles und der nicht-so-königliche-Klogang

Wenn Sie an das Schloss Versailles denken, was kommt Ihnen dann in den Sinn? Sicher nicht, dass es dort bestialisch gestunken hat. Abgesehen von goldenen Kronleuchtern und schicker Wandmalerei bot es auch 200 Zimmer- und eines zur Notdurft.

Damit man nicht mitten in einem Gespräch durch das halbe Schloss hüpfen musste, um mal „kurz aufs Klo“ zu verschwinden, gab es eine praktische Lösung: ein anderer Raum. Man verlies einfach den Raum, in dem man sich befand, verrichtete seine Notdurft in einem Zimmer nebenan und kehrte zurück zu seinem Gesprächspartner. Natürlich war es als feine Dame schwer, mit einem Reifrock in die Hocke zu gehen, denn selbst das Anziehen brauchte schon Stunden und mehr als zwei Hände. Wie gut, dass die Kleider so viele Schichten hatten. Damen in Versailles ließen in Gesprächen oder bei Rundgängen einfach laufen. Bemerkte ja keiner, unter der Schicht an Stoff. Dass die Menschen damals nicht viel von Hygiene hielten, zeigt auch deren Badeverhalten. Einmal im Monat galt schon als oft.

4. Die Erfindung der Keramiktoilette

Vor 400 Jahren kam ein Mann namens John Harington auf die Idee, ein Water Closet zu bauen, also das erste WC. Er konnte damit nur Königin Elisabeth begeistern, die das sofort in ihr Schloss einbauen ließ. Die meisten Menschen empfanden seine Erfindung als unnötig und so geriet sie in Vergessenheit.

Etwa 200 Jahre später gab es einen Erfinder namens Alexander Cummings, der mit Hilfe von Joseph Bramah das erste Klo mit echter Wasserspülung erfand: der Vorgänger unserer modernen Toilette. Damals noch aus Holz gebaut, empfand das Thomas William Twyford von Hanley als unschön. Der Töpfer erfand daraufhin die typische Toilettenform, wie wir sie heute kennen. Die Toilette aus Keramik war geboren – zumindest in unserem Kulturkreis. Aber welche Arten gibt es noch?

5. Dixiklos und fliegende Toiletten

Fred Edwards, ein Soldat, der in den 70er-Jahren in Deutschland stationiert war, hatte ein gehöriges Problem: er mochte es überhaupt nicht, dass er auf Manövern während seines Geschäfts ständig neben seinen Kameraden stand. Gepackt vom Ehrgeiz sagte er sich: ich muss das ändern. Und so erfand er die erste Toilette, die mobil war, und nannte sie Dixi. Wie das Wort „Tempo“ ein Taschentuch meint, ist mit „Dixi“ heutzutage jede mobile Toilette gemeint. Zum Einsatz kommen sie vor allem auf Baustellen, an schlecht zugänglichen Stellen wie Bergen oder auf Festivals.

Neben den klassischen Toiletten, die alle Geschäfte auf einmal auffangen, gibt es auch sogenannte Kompost-Toiletten. Diese trennen den Urin und den Kot, sodass erstens weniger Geruch entsteht und zweitens ein Kreislauf begonnen werden kann. Ausscheidungen kann man kompostieren und als Dünger verwenden. Im alten China baute man Kompost-Klos über Schweineställen, und da Schweine ja bekanntlich alles essen, hatte man auch gleich eine praktische Entsorgung.

Falls man in abgelegenen Orten Norwegens wandern geht, ist man schnell weitab jeglicher Zivilisation. Natürlich wurde daran gedacht und eine Lösung gefunden: das gute als Plumpsklo. Diese sind kleine Häuschen mit einer meist herzförmigen Aussparung an der Tür und enden in einer Grube. Somit bleiben auch abgelegene Wanderwege sauber und alles, was kompostiert werden kann, wird kompostiert.

Unterwegs in asiatischen und muslimischen Ländern finden sich häufig Stehtoiletten, auch Hochtoiletten genannt. Sie gelten als leicht zu reinigen und als hygienisch, da es keinen Kontakt zwischen eigentlicher Toilette und dem Benutzer gibt. Insbesondere Menschen, die diese Art nicht kennen, könnten Probleme bei der Benutzung kriegen. Auch sollte man vorsichtig sein, wenn man sich nicht lange in der Hocke halten kann.

Fliegende Toiletten können nicht wirklich fliegen, wie ihr Name andeutet. Sie werden vorrangig in Dritte-Welt-Ländern benutzt und bestehen aus einem Eimer und einem Klodeckel darauf. Dazwischen wird eine Tüte gespannt, die alle Ausscheidungen aufnimmt. Nach dem Besuch des stillen Örtchens wird die Tüte verschlossen und weit weg geworfen- also durch sie Luft befördert, daher der Name. Einige afrikanische Länder haben deswegen sogar den Verkauf von Plastiktüten verboten, da diese Methode alles andere als nachhaltig ist.

Futuristischer hingegen sind Toiletten in Zügen oder auf Schiffen, sogenannte Vakuum-Toiletten. Diese Festungen der Einsamkeit benutzen kaum Wasser. Nachdem man fertig ist, schließt man den Deckel und „spült“. Dabei wird einfach alles abgesaugt und eine kleine Menge Wasser wieder nachgespült. In herkömmlichen Haushalten ist diese Art nicht anzufinden.

Nachdem Herodot geschrieben hatte, dass Frauen im Stehen urinierten und Männer im Sitzen, wandte sich das Bild schnell. Denn heute ist es typisch, dass man sich als Frau hinsetzt und als Mann steht. Ein Problem, dass viele Frauen kennen, sind die langen Schlangen vor Frauentoiletten. Ganze 90% sind lediglich das kleine Geschäft, sodass man sich gefragt hat, ob es da nicht eine Lösung gebe wie das Pissoir. Und die gibt es: Pollee. Pollee ist eine schlanke Schüssel, auf die sich der Benutzer in Skisprunghaltung setzt, seine Arbeit erledigt und dann wieder geht. Angewandt wird Pollee gerne auf Festivals und überall dort, wo es keine Unisex-Toiletten gibt. Ist man unterwegs, gibt es Urinella, eine Papiervorrichtung, die es Frauen erlaubt, auch im Stehen zu pinkeln.

6. Die Latrine der Zukunft

Im Gegensatz zu Deutschland sind Länder wie Italien der Hygiene im Bad weit voraus. Dort haben 97% aller Haushalte ein Bidet, also ein Waschbecken für die Genitalien nach dem Toilettengang. Experten betiteln unsere Art der Hygiene nur mit Toilettenpapier als „nicht zeitgemäß“ und vorallem unhygienisch. Einfach Wasser ist da die beste Lösung, wie etwa in Dusch-WCs.

In Japan schon eigentlich gang und gäbe, hierzulande kommen sie nur schleppend in die Haushalte: Dusch-WCs. Diese Toiletten oder Toilettendeckel haben einen Arm, der ausfährt, wenn man einen Schalter betätigt, und befeuchten den Hintern des Benutzers. Somit kann dieser sich bequem gründlich reinigen und muss nicht einmal aufstehen. Sogar Toiletten mit integriertem Fön gibt es, die dem Benutzer warme Luft entgegenpusten. In Deutschland wagen sich bisher nur wenige Hersteller, in dieses Gebiet zu investieren. Dabei ist es die Zukunft, wenn wir hygienischer leben wollen.

Die Geschichte der Toilette ist keine kurze; sie kann jedoch bequem in einer Sitzung gelesen werden. Nun schreiten Sie mit diesem Wissen in die Welt hinaus- es wird langsam Zeit, es zu teilen.

Autor: Elli Romanou.

 

 

Heizen, Kochen & mehr • Feuer

Die Entwicklung des Feuers

 

1. Die Entdeckung des Feuers

Der Homo Erectus hat vor ca. einer Millionen Jahre ein Feuer in Südafrika entfacht. In einer Höhle wurde eine Feuerstelle gefunden, etwa 30 Meter nach dem Eingang. Diese war vor allem für das Heizen gedacht. Laut einer These des Biologen Richard Wrangham sei dies schon vor 1,9 Millionen Jahren passiert. Genaue Werte gibt es nicht. Fest steht, dass Feuer anfangs durch Zufall entdeckt wurde. Bei Blitzeinschlägen entfachten Bäume und der Mensch, damals noch Tier, wich von dieser lodernden Bedrohung ab. Die Furcht wandelte sich, als er feststellte, dass er das große Feuer als kleines Feuer in sein zu Hause tragen konnte. Dort fing der Schritt vom Urmensch zum modernen Menschen an: das Feuer wurde gezähmt. Mit dieser Errungenschaft konnte der Mensch so einiges anstellen, wie sich herausstellen sollte.

2. Der Gebrauch des Feuers

Heizen

Fell hatte der Mensch damals schon weniger als sein Vorfahre. Die Winter waren deshalb rücksichtslos kalt- er musste sich etwas einfallen lassen, wenn er den Frühling erleben wollte. Schnell war die Idee geboren, das Feuer groß zu machen. Untersuchungen der Fundstellen belegen, dass Knochenreste bis zu 500 Grad heiß wurden. Eine Menschengruppe, die sich um das Feuer scharte, wurde warm gehalten. Zudem bemerkte der Mensch, dass er zunehmend sozialer wurde. Das gegenseitige Heizen wurde zu einem gesellschaftlichen Erlebnis. Im Grunde saßen wir damals zusammen vor unserem Kamin und schmachteten über das Mammut, das wir letztens erledigt hatten. Was dank des Feuers jetzt auch wesentlich genüsslicher war.

Kochen

Als Allesfresser hatte der Urmensch es leicht: eine breite Auswahl an Essen gab ihm die Möglichkeit, sich auch in schwierigen Situationen zu ernähren. Dennoch war es wie heute schwer, rohes Fleisch zu verdauen. Damit dies leichter ging, wand man sein Wissen an, aus Beobachtungen der Natur. Bei den oft vorkommenden Waldbränden in Afrika kamen auch Tiere ums Leben. Der Mensch merkte schnell, dass gebratenes Fleisch nicht nur schmackhafter war. Es war wesentlich leichter zu verdauen und er konnte mehr davon essen. Dass sein Gehirn durch den Konsum dadurch maßgeblich wachsen würde, wusste er natürlich nicht.

Gesundheit

Ohne die Zähmung des Feuers hätte der Mensch eine viel höhere Sterberate. Denken Sie an all die Insekten, die man sich mit einem Feuer vom Leib halten kann. Die Ansteckung von tödlicher Malaria konnte eingedämmt werden. Unser Vorfahre musste nicht mehr um Ansteckung fürchten. Gleichzeitig hatten wilde Tiere wenig Lust, sich an ein loderndes Feuer zu nähern. Diese Schutzbarriere ermöglichte es, die Lebenserwartung und die Gesundheit langfristig zu steigern. Doch was gab uns die Entdeckung des Feuers noch? Einen wesentlichen Aspekt: den modernen Menschen.

3. Evolution!

Unsere Evolution hätte ohne das Feuer ganz anders ausgesehen. Viele Facetten unseres modernen Lebens wären ohne dies gar nicht möglich. Denken Sie an die Keramiktasse, in der ihr Kakao schwappt: diese wurde in Feuer gebrannt, um auszuhärten. Der Mensch fing an, Werkzeuge in Feuer zu halten, um diese zu härten. Seine Überlebenschancen stiegen. Er entdeckte dann, dass man die Wärme des Feuers in Bewegungsenergie wandeln konnte.

Schritte nach vorne

Die Griechen hatten in Tempeln Tore, die selbstständig aufgingen- wenn man am Altar davor Feuer entfachte. Die Druckerpresse führte nicht nur einen Beitrag zur Entstehung einer Gesellschaft. Die Alphabetisierung brachte den Menschen voran, er kam in das Zeitalter der Renaissance. Er fing an, sich zu hinterfragen, und nahm nicht alles als gottgegeben hin. Wie im Mythos des Prometheus war der Mensch nun allmächtig. Mit der Industrialisierung wurden neue Fortschritte gemacht. Der Verbrennungsmotor wurde erfunden, die ersten Autos entstanden. Der Mensch lernte, durch Feuer seine Umgebung zu seinem Vorteil zu benutzen. Ohne dies würden wir vielleicht noch in Höhlen wohnen.

4. Feuer heute

Neben Berufen, die Feuer alltäglich brauchen – denken Sie an Glasbläser, Autofahrer und Bäcker – gibt es bei uns weiteren Nutzen für Feuer. Moderne Kaminöfen haben eine Effizienz von bis zu 92%. Das heißt, gerade mal 8% gehen als Lichtenergie und Abgase ungenutzt verloren. Alles andere wird für das Heizen des Raums genutzt. Mit einem Gaskocher kocht man beim Camping. Diese entfacht man mit einem Feuerzeug. In anderen Teilen der Welt ist Feuer noch viel essentieller. Beispielsweise kocht man über Feuer oder heizt mit Feuerholz. Die Aborigines in Australien roden kontrolliert Wald, um die Flächen wieder zu beleben. Und wenn Sie Raucher sind, wissen Sie am besten, dass man gerne ein Feuer um sich hat.

5. Fazit

Unser Leben sähe ganz anders aus, hätte unser Vorfahre nicht diese Entdeckung gemacht. Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir soziale Gruppen bilden können, oder auch ein stärkeres Immunsystem haben. Unser Gehirn ist im Vergleich zum Körper gigantisch und kann komplexeste Aufgaben lösen. Einem behaarten Homo Erectus haben Sie es zu verdanken, dass Sie unter einem Dach aus gebrannten Ziegeln wohnen- und entspannt Ihren Kakao schlürfen können, ohne zu erfrieren.

Autor: Elli Romanou.

Ernten und Mundraub • Rechtliches

Was darf ich eigentlich pflücken?

Wer kennt das nicht? Wanderausflug auf dem Lande, man läuft an einem Feld mit Obstbäumen vorbei. Es ist Früh-Herbst und die Äpfel leuchten förmlich aus den grünen Baumkronen heraus.  Sie wollen nichts mehr als diese zu pflücken. Sie strecken schon Ihre Hand der Frucht entgegen, halten dann aber kurz inne. „Darf ich das überhaupt?“ Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema Ernten und Mundraub-Rechtliches.

Vom Mundraub zum Diebstahl

Eine derartige Situation ist nicht selten. Wann ist das Obstpflücken erlaubt? Ist es Diebstahl?

Der Strafbestand „Mundraub“, wurde 1975 abgeschafft. Dieser beinhaltete den Diebstahl von Nahrungsmitteln in kleineren Mengen. Das Pflücken von Obst und Gemüse aus fremden Besitz galt schlichtweg als Diebstahl. Dies galt auch für das Pflücken von Blumen auf öffentlichen Grünflächen.

Heutzutage ist dieses Vorhaben erlaubt. Dennoch gilt es einige Regeln zu beachten.

„Jeder darf (…) wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten, Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.“ (Bundesnaturschutzgesetz, § 39 Absatz 3)

Die Handstraußregelung

Die sogenannte Handstraußregelung legt fest, dass die Worte „geringe Menge“ und „für den persönlichen Bedarf“ entscheidend sind. Blumensträuße dürfen nur soweit gepflückt werden, dass sie Daumen und Zeigefinger umfassen. Pilze beispielweise dürfen nicht mehr wie für maximal zwei Mahlzeiten gesammelt werden.

Wenn Sie mehr oder gewerblich sammeln möchten, dann benötigen Sie eine Genehmigung der zuständigen Behörde. Diese erfolgt schriftlich.

Allgemeines Sammelverbot

Im Bereich von Naturdenkmälern und Nationalparks etc. ist das allgemeine Sammeln strengstens untersagt. Das gleiche gilt für landwirtschaftliche Flächen oder Nutzflächen des Forstverbandes.

Ernten von Obst in Parks

In vielen öffentlichen Parks und auf Grünflächen wird das Ernten von Früchten toleriert. Unter mundraub.org finden Sie hierzu deutschlandweit eingetragene Obstbäume.

Bei Zweifel fragen Sie einfach bei der örtlichen zuständigen Behörde nach, ob das Ernten gestattet ist.

Prinzipiell gilt: „Gehen Sie behutsam mit Bäumen, Natur und den dort lebenden Tieren um.“

Fazit

Also, worauf kommt es beim Ernten von Früchten und Obst an, wenn es mal nicht der eigene Garten ist?

Auf deutschem Boden mit seinen vielen Gesetzen und Regeln ist zu beachten: Ist der Baum oder Strauch umzäunt oder befindet sich dieser auf Privatgrund, dann lieber die Finger davon lassen! Der Eigentümer hat das Recht die Polizei, wegen Diebstahls und Unterschlagung geringwertiger Sachen gemäß § 248a StGB einzuschalten. Im schlimmsten Fall kommen also eine Strafanzeige, eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe auf Sie zu. Aber wo kein Kläger, da kein Richter.

Beachten Sie also, dass Sie nur „Mundraub“ betreiben, wenn sicher ist, dass sich kein Besitzer beschwert.

Aus zivilrechtlicher Sicht ist Obst immer Eigentum des Baumbesitzers. Selbst wenn der Zweig, an dem die Frucht hängt, über die Grundstücksgrenze des Nachbarn zu Ihnen ragen sollte. Abpflücken ist nicht erlaubt. Sie werden erst zum Eigentümer des Obstes, wenn es auf Ihr eigenes Grundstück fällt. Schütteln der Äste ist ebenfalls nicht erlaubt. Fallen die Früchte allerdings auf öffentlichen Grund, bleibt der Baumbesitzer Eigentümer des Obstes. Demnach begeht Diebstahl, wer sich die Frucht einfach einsteckt.

Wichtig!

Zu beachten gilt also: Wenn das Obst nun wirklich zu verführerisch aussieht, den Eigentümer um Erlaubnis fragen! In den meisten Fällen (und in angemessenem Maße) wird man mit Ihnen gerne das Obst teilen. Oder, falls es sich um einen Bauern handelt, der die Ernte zum Weiterverkauf anbaut, unterstützen Sie seine Mühen! Denn es ist auch gut zu wissen, wo das Obst herkommt und dass es mit Liebe angebaut wurde.

Wenn Sträucher und Bäume neben öffentlichen Straßen wachsen, oder auf sonstigem Gemeindeboden, dann ist es Ihnen auch üblicherweise erlaubt, die Früchte zu ernten. Aber auch hier gilt: Weniger ist mehr! Sie sind nicht alleine und ein kahler Baum ist ein trauriger Baum – aber das Fallobst ist reif, süß und lecker!

Ernte • Der Ernte-Kalender zum Herbst

Die eigene Ernte im Herbst

Ernte im eigenen Garten

Der Herbst steht vor der Türe und anlässlich dessen macht sich der Gärtner die ersten Gedanken über seine Ernte. Aber bei so vielen verschiedenen Obst- und Gemüsesorten und ihren jeweiligen Besonderheiten kann es schwierig sein, alle Erntezeiten im Blick zu behalten.

Lesen Sie hier alles Wissenswerte über das rechtzeitige Ernten Ihres selbst angebauten Obsts und Gemüses.

Garten oder Gewächshaus

Im wechselhaften deutschen Klima ist es nicht immer einfach eine einwandfreie Ernte zu gewährleisten. Vor allem für empfindliches Gemüse wie Tomaten oder Gurken empfiehlt es sich also, diese in einem Gewächshaus anzubauen. Je nach Gemüsesorte können Sie zusätzlich entscheiden, ob das Gewächshaus beheizt oder unbeheizt bleiben soll.

Für nahezu alle Obst- und Gemüsesorten und auch Salatsorten ist der Gartenanbau geeignet. Wussten Sie, dass die Wachstumsgeschwindigkeit von Wurzelgemüse stark vom Wetter abhängig ist? Wenn eine lange sonnige Periode auf kühles und regnerisches Wetter folgt, dann wächst das Gemüse auch schneller. Manchmal sogar zu schnell, sodass Risse entstehen. Dasselbe gilt auch für Möhren.

Ernte-Kalender: September, Oktober, November

Die Monate September und Oktober sind sehr wichtig für die Ernte. Wann genau soll was geerntet werden? Was können Sie gegebenenfalls früher ernten und heranreifen lassen? Alles Wissenswerte zu diesem Thema finden Sie hier.

Im Frühherbst werden viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten geerntet. Von Äpfeln, Birnen und Beeren, bis hin zu Wurzelgemüse, und Salaten. Alles, selbstverständlich, zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Aber auch im November können sowohl Obst und Gemüse als auch diverse Salate geerntet werden.

Bei Kernobst gilt es zu beachten, dass nur die geerntet und gelagert werden können, die keine Druckstellen oder Schädlingsbefälle haben. Der richtige Zeitpunkt der Ernte ist dann, wenn sich die Frucht ohne großen Druckaufwand oder Drehen, samt Stiel, vom Holz lösen lässt. Starkes Zerren beschädigt das Obstgehölz und wirkt sich negativ auf die Folgeernte aus.

Eine genauere Übersicht zu den Erntemonaten im Herbst entnehmen Sie der beiliegenden Tabelle.

Grundregeln für eine erfolgreiche Ernte

  1. Ernten Sie bei trockenem Wetter
  2. Seien Sie behutsam und vorsichtig
  3. Vermeiden Sie Verletzungen an Ihrer geernteten Frucht
  4. Bringen Sie Ihre Ernte an einen schattigen und kühlen Ort

Ernten Sie nach Möglichkeit, vor allem Ihr Gemüse, gartenfrisch, also vormittags. An heißen Tagen kann schon zur Mittagszeit so viel Wasser verdunstet sein, dass die Pflanzen erschlaffen und welk sind. Spinat, Salat und Feldsalat können auch gut am Nachmittag oder in den Abendstunden geerntet werden.

Erntemonate Herbst

MonatObstGemüseSalate
SeptemberÄpfel, Birnen,
Brombeeren, Kirschen,
Mirabellen, Pflaumen,
Renekloden, Zwetschgen
Blattspinat, Blumenkohl,
Brechbohnen, Brokkoli,
Buschbohnen, Champignons,
Chinakohl, Fenchel, Knollensellerie,
Kohlrabi, Kürbis, Lauch, Mangold,
Möhren, Rote Bete, Rotkohl,
Salatgurken, Stangenbohnen,
Stangensellerie, Tomaten, Weißkohl,
Zucchini, Zuckermais, Zwiebeln, Wirsing

Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Friseesalat, Pflügsalat
OktoberAprikosen, Birnen, QuittenBlattspinat, Blumenkohl, Brechbohnen,
Brokkoli, Buschbohnen, Champignons,
Chinakohl,
Feldsalat, Fenchel,
Grünkohl, Kartoffeln,
Knollensellerie, Kohlrabi, Kürbis,
Lauch, Mangold, Möhren,
Rosenkohl, Rotkohl, Rote Bete,
Schwarzwurzeln, Stangenbohnen,
Stangensellerie, Tomaten, Weißkohl,
Wirsing, Zucchini, Zwiebeln
Chicoree, Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Friseesalat, Pflügsalat
NovemberÄpfel, Birnen, QuittenBlattspinat, Blumenkohl, Brokkoli,
Chinakohl, Champignons,
Fenchel, Grünkohl, Kürbis, Kartoffeln, Knollensellerie, Lauch,
Mangold, Möhren, Rosenkohl,
Rote Bete, Rotkohl, Schwarzwurzeln,
Stangensellerie, Weißkohl, Wirsing
Chicoree, Endiviensalat, Feldsalat, Pflügsalat

Im Frühjahr bis in den Juli können neue Pflanzen gesät oder eingepflanzt werden. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit, über den Herbst bis in den Winter hinein frisches Gemüse ernten zu können. Beim Nachsäen kommt es auf den richtigen Fruchtwechsel an. Hatten Sie vorher einen Starkzehrer bepflanzt, so sollten Sie jetzt einen Mittel– oder Schwachzehrer einpflanzen. Durch den Wechsel der Pflanzfamilie beugen Sie Pilzerkrankungen und Schädlingen vor.

Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer

Unter Starkzehrer versteht man im Garten-Fachchargon: Blumenkohl, Kopfkohl, Kürbis, Rosenkohl, Rhabarber, Sellerie, Zucchini und Zuckermais.

Zu den Mittelzehrern gehören: Kohlrabi, Tomaten, Gurken, Möhren, Rote Bete, Mangold, Spinat, Porree, Spargel und Stangenbohnen.

Die Schwachzehrer sind vertreten durch: Erbsen, Buschbohnen, Radieschen, Salate, Rucola, Feldsalat, Petersilie und Zwiebel.

Den Pflücksalat beispielsweise können Sie einfach stehen lassen, da dieser fortlaufend geerntet werden kann.

Voraussetzung hierfür ist, dass Sie das Herz des Salates stehen lassen. So geben Sie der Pflanze die Möglichkeit, dass die äußeren Blätter nachwachsen können. Auch Feldsalat, Fenchel, Radieschen, Speiserüben, Spinat und Petersilie dürfen jetzt noch gesät werden. Herbstrübchen und schwarzen Winterrettich können Sie Mitte bis Ende Juli aussäen.

Deadline für den Mangold ist Ende Juli. Wenn er schön austreiben sollte, so wird er Ihnen zu Anfangszeiten des Winters schmackhafte Blätter liefern. Unmittelbar nach der Aussaat sollte das Beet mit einem Erdflohnetz abgedeckt werden, um der Möhrenfliege keinerlei Möglichkeiten geben zu können, dass sie ihre Eier ablegen kann.

Grün- und Palmkohl dürfen jetzt dort wachsen, wo Gartenkresse und Rucola standen. Düngen Sie den Boden reichhaltig mit organisch-biologischem Dünger, da Kohlsorten viel Nahrung benötigen. Im Spätherbst kann dann geerntet werden.

Weitere Tipps zum Salat

Einige Salatsorten, wie beispielsweise der Pflücksalat, der Feldsalat oder die Salatrauke, welche Sie nochmals unter dem Punkt Vorteile eines Hochbeets finden werden, überstehen sogar den Winter und liefern Ihnen somit köstliche Salatblätter im neuen Jahr. Bis Mitte September können Sie diese ansäen. Winter-Lattughino, Brauner Winter, Maikönig, Winterbutterkopf oder Maiwunder können auch in diesem Zeitraum angepflanzt werden.

Anfang Oktober werden Sie dann sehen, dass die Salatpflanzen kleine Köpfe gebildet haben, welche im Frühling reichlich wachsen werden.

Für die Bauern beginnt im Dezember die Ernte des Selleries, der Roten Beete oder der Steckrüben. Möhren beispielsweise können ganzjährig angebaut und geerntet werden. Sie gelten daher als ganz besonderes Gemüse.

Weitere Tipps zur Frühernte und dem Reifeprozess finden Sie unter dem Punkt: Vorteile eines Hochbeets.

Geerntet, und was nun? 

Sie haben Ihr Obst und Gemüse erfolgreich geerntet und stellen sich jetzt als Hobby-Gärtner die Frage: Was mache ich mit meiner Ernte? Bei Äpfeln, Zwiebeln, Karotten oder Kartoffeln ist es noch einfach, da diese recht lange gelagert werden können. Nach der Ernte sollte vor allem das Obst gut auskühlen, am besten über Nacht.

Die Lagerung und Weiterverarbeitung

Die Lagerung sollte daher in einem dunklen, gelüfteten Raum stattfinden. Äpfel und Birnen müssen Sie unbedingt getrennt von Gemüse aufbewahren, da sonst Geschmack und Haltbarkeit stark beeinflusst werden können.

Kontrollieren Sie Ihre Ernte außerdem  regelmäßig auf Druckstellen und Faulstellen. Aber was ist mit der Ernte, die nicht länger eingelagert werden kann? Die Antwort hierauf ist Weiterverarbeitung. Bei Beeren und dem meisten Obst ist es recht einfach.

Kochen Sie leckere und frische Marmelade. Diese ist nicht nur köstlich, sondern auch noch lange haltbar.  Außerdem können Sie  leckere Limonade oder Früchtekompott daraus machen.

Bei den Gemüsesorten haben Sie auch gute Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung. Wie wäre es mit eingelegtem Gemüse? Egal ob Aubergine, Tomaten, Paprika oder Pilze – mit dem richtigen Rezept schaffen Sie ein spannendes Gericht, welches lange in den Winter halten könnte – wenn es nur nicht so lecker wäre!

Gute Bedingungen bietet auch das Gemüsefach im Kühlschrank. Tomaten, Paprika, Zucchini, Erbsen oder Bohnen sollten Sie hingegen lieber für ein paar Tage in Ihrer Küche oder in Ihrer Speisekammer aufbewahren.

Die Weiterverarbeitung und Konservierung von Salaten gestaltet sich leider etwas schwieriger. Daher lautet hier der Tipp: Möglichst bald in leckere Salate und andere Gerichte verarbeiten. Am besten auch nicht alles gleichzeitig ernten, sondern nur Salatkopf für Salatkopf. So bekommen Sie nicht nur den frischesten, sondern auch den geschmacksintensivsten Salat auf Ihren Teller.

Smoothies als gesunde Alternative

Falls Sie keine Lust auf Kochen haben, dann bereiten Sie sich doch einfach einen leckeren Smoothie zu. Ein täglich frisch zubereiteter Smoothie ist nicht nur gesund, sondern schmeckt auch noch richtig gut! Einfach beliebiges Obst und Gemüse in einen Mixer geben, klein machen, Wasser dazu geben, fertig! Gern können Sie ihrem Smoothie zum Beispiel auch, nach Belieben, ein wenig Blattspinat, Ingwer oder Broccoli hinzugeben. Dies rundet den einmaligen individuellen Geschmack ab.

Fallobst kann auch als Futterobst für Tiere verwendet werden, natürlich sollte dieses nicht von Schädlingen und Pilzen befallen sein. Auch bieten ländliche Obstbauern an, Ihre Äpfel zu pressen, falls Sie keinen eigenen leistungsstarken Entsafter haben sollten. Erkundigen Sie sich doch einfach mal und fragen nach.

Wir wünschen Ihnen eine gute, erfolgreiche und vor allem leckere Ernte.

Vorbereitung für die nächste Saison

Die besten Lebensmittel kommen immer noch aus dem heimischen Garten. Damit die Ernte üppig ausfällt, muss aber der Boden vorbereitet werden. Erfahren Sie hier die besten Tipps, wie Sie Ihren Garten optimal für die neue Saison vorbeireiten.

  1. Lockern Sie, mit Hilfe eines Grubbers, Ihren Boden auf
  2. Unkraut entfernen
  3. organisches-biologisches Düngen
  4. pH-Wert prüfen:

Optimal ist ein Wert von 7, unter 6,5 ist der Boden sauer. Behandeln Sie Ihren Boden mit Kalk oder Basaltmehl. Sollte der Wert über 7,5 sein, ist Ihr Boden alkalisch. Behandeln Sie Ihren Boden mit Torf oder Granitmehl.  Ziehen Sie, bei Bedarf, fachmännischen Rat hinzu.

Obstbäume müssen nach der Ernte beschnitten werden, das heißt, Konkurrenztriebe und sich kreuzende Äste werden entfernt. Der Herbst ist Pflanzzeit für neue Gehölze oder zum Umpflanzen junger Bäume. Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und viele andere Obstbäume sind keine Selbstbefruchter. Daher sind Befruchtersorten, für eine ertragsreiche Ernte, besonders wichtig.

Elegantes und bequemes Anpflanzen: Das Hochbeet

Nicht nur das Ernten kann für den Hobbygärtner anstrengend sein, auch das Anpflanzen und die allgemeine Pflege fordern Mühe. Vermeiden Sie das unnötige Knien in Ihrem Garten durch sogenannte Hochbeete.

Durch das erhöhte Beet schonen Sie nicht nur den Rücken sondern auch die Umwelt. Die, unter anderem mit Gartenkompost, erhöhten Beete versorgen Ihre Pflanzen mit Nährstoffen und Ihre Grünabfälle werden auf umweltfreundliche Art und Weise entsorgt.

Worauf ist also zu achten? Auf die richtige Schichtung kommt es an. Um ein gutes Hochbeet zu schichten, müssen Sie mit einer Lage aus Schnittabfällen anfangen. Dünnes Geäst, Blätter von Bäumen und Sträuchern bieten sich hierfür am besten an. Darüber kommt eine Schicht aus Laub, Grünabfällen und feinen Strauchschnitten. Wichtig ist, dass die Basisschichten gut abgedichtet sind, ansonsten könnte das Beet zusammensacken!

Über diese Gartenabfall-Schicht kommt nun Gartenerde. Anschließend eine Lage aus vorgereiftem Kompost und zu guter Letzt Pflanzenerde. Fertig ist Ihr Hochbeet.

Vorteile eines Hochbeets

Das Hochbeet bietet sich mitunter perfekt für den Herbst an, das Sie bis in den Winter hinein nutzen können.

Durch die Höhe hat der Anfangsfrost keinerlei Chance in die Erde vorzudringen, das den Wurzeln schaden könnte und das Pflanzenwachstum behindern könnte.

Die verschiedenen Bodenschichten im Beet bieten einen optimalen Wärmespeicher gegen die eiserne Kälte. Ebenfalls sind die Pflanzen durch die Höhe gut vor Fäulnis und Pilzen geschützt, was gern einmal durch die nasskalten Septembertage vorkommen kann.

Eine Abdeckung wie beispielsweise ein fest integriertes Dach oder ein Folientunnel bietet zusätzlichen Schutz vor der bevorstehenden Nässe und Frost. Hierdurch kann die Wärme optimal gespeichert werden, sodass eine Ernte sogar bis in den Januar möglich ist.

Einmal pro Tag sollte aber die Abdeckung zur Luftzirkulierung geöffnet werden. Bei einer etwas kürzeren Frostperiode können Sie auch auf ein einfaches Vlies zurückgreifen.

Es gibt einige Gemüse- und Salatkulturen, welche Sie bereits im September aussäen können, um sie dann im Winter ernten zu können.

Hier finden Sie geeignete Kulturen für das Hochbeet im Herbst:

  • alle Kohlarten
  • Feldsalat
  • Pflücksalat
  • Salatrauke
  • Lauch
  • Radieschen

Herbstgemüse, welches im Sommer gesät und im Herbst dann geerntet wird, ist ebenfalls für ein Hochbeet ideal.

Zum Herbstgemüse zählen:

  • Rosenkohl
  • Chinakohl
  • Rote Bete
  • Endivien
  • Fenchel
  • Sellerie
  • Möhren

Abschließende Hinweise

Ernten Sie während der kalten Jahreszeit so gilt es zu beachten, dass es keinen Frost hat. Blatt-, Wurzel- und Kohlgemüse sollte nicht gefroren sein, wenn Sie ernten. Rosenkohlsorten hingegen entfalten ihren vollen Geschmack erst durch den Frost.

Zusätzliche Prävention vor Kälte bietet, wie bereits erwähnt, eine fest integrierte Abdeckung oder bei einer etwas kürzeren Frostperiode ein einfaches Vlies.

Neben der herbstlichen Ernte ist ebenso die Aussaat für die nächste Gartensaison von äußerst hoher Priorität. Bereits im Oktober können Sie damit anfangen neu auszusäen.

Beispielsweise Knoblauch wächst durch die Kälte des Winters im Frühjahr viel besser. Dasselbe gilt für Zwiebeln und Gartenkerbel. Sie können auch alternativ bereits im Oktober Blumenzwiebeln einpflanzen, sodass Sie im Frühjahr ein prachtvolles Blumenmeer erblicken.

Sollte das Hochbeet über die Winterzeit unbepflanzt bleiben, so rechen Sie die Erde zu einer Seite des Beetes und füllen Sie Grünschnitt, Laub und andere Gartenabfälle nach. Hierdurch wird der Boden mit neuen vitalen Nährstoffen angereichert, die an die obere Erdschicht abgegeben werden.

Treppe gestalten • Der Weg ist das Ziel

Deko-Ideen für Ihre Treppe

In Mehrfamilienhäusern sind schlichte und hochwertige Treppen der beste Kompromiss. Ein Zwist wegen Farben oder Dekos bleibt dann aus. Aber auch hier sollten zwei Farben gewählt werden um Langeweile zu vermeiden. Bei mehreren Stockwerken kann das Treppenhaus in jeder Etage farbig anders gestrichen werden. Dann bleibt bei vielen Etagen ein Überblick erhalten, in welchem Stockwerk man sich gerade befindet.

Je kleiner die Treppe ist, desto weniger Deko sollte verwendet werden. Mit hellen Farben wirkt der Platz größer und weniger erdrückend. Der Stil des restlichen Gebäudes sollte bei der Gestaltung der Treppe miteinbezogen werden.

Die Treppe gestalten

Auch wenn Sie wenig Geld für den Treppenbau zur Verfügung haben, gibt es einige Kleinigkeiten, die sich leicht ändern lassen. So können Sie z.B. das Geländer austauschen lassen und statt langweiligen Holzstäben Äste verwenden. Bei Treppen ohne Geländer kann eine Raumtrennung hinzugefügt werden, dafür bieten sich deckenhohe Bücherregale oder Eisengitter an. Diese haben auch noch praktischen Nutzen und das Gitter kann mit Haken und Taschen zum Stauraum werden.

Auch die Setzstufen können leicht verziert werden. Mit Fliesen, Tapeten oder auch Hausnummern als Nummerierung kann jede Stufe individuell gestaltet werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Nur einheitlich sollte es aussehen. Zerschnittene Fototapeten haben einen besonderen Reiz, da Sie vom Treppenabsatz das ganze Bild erkennen können. Auch mit ein wenig Farbe lassen sich tolle Effekte an der Treppe zaubern. Verschiedenfarbige Stufen oder zweifarbige Geländer sind für das Auge besonders reizvoll und Streifen auf den Stufen verbinden diese untereinander.

Die Wände in Szene setzen

Wenn die Treppe trotzdem noch langweilig wirkt, können Sie auch die Seitenwände zur Geltung bringen. Dafür sind besonders ungemischte ausdrucksvolle Farben geeignet. Ein dunkles Rot oder ein tiefes Blau zu einer weißen oder hölzernen Treppe wirken sehr elegant und ziehen die Blicke auf sich. Gemusterte Tapeten sind auch sehr reizvoll.

Falls Sie Kinder haben, ist eine sogenannte Elefantenhaut-Beschichtung der Tapete oder Wand im Treppenhaus ein Must-Have. Auch generell ist dieser transparente Schutzanstrich praktisch, da sich viele Leute beim Treppensteigen an der Wand abstützen. Die Farbe ist abwischbar, daher können Dreck und Handabdrücke einfach von der Wandfarbe oder der Tapete abgewischt werden.

Die richtige Unterlage

Nicht nur zur Dekoration sind Unterlagen geeignet, sie sind auch praktisch. Steintreppen sind oft rutschig und alte Holztreppen quietschen. Teppiche geben mehr Halt und dämpfen den Schall. Die Treppenmatten schützen auch spielende Kinder davor, sich den Kopf an der Stufenkante zu verletzen. Bei Treppen am Eingang sollte außerdem ein Schmutzfänger hinzugefügt werden.

Deko

Eine Treppe an der Wand kann man gut mit Bildern oder Souvenirs gestalten. Hierzu hängen Sie die Gegenstände an einer gedachten Linie parallel zum Handlauf auf. Wählen Sie hierzu eine gedachte Linie auf Augenhöhe. Die Bilder etwas versetzt nach oben und unten der Linie zu befestigen wirkt durch die  Asymmetrie und kreativ. Die Bilder können Sie frei wählen: Urlaubsbilder, Familienfotos oder künstlerische Fotografien, alles ist möglich. Aber die Bilder müssen als Ensemble stimmig sein, z.B. alles Schwarzweiß-Bilder. Bringen Sie die Bilder fest an, da man bei engen Treppen diese leicht berühren kann. Verletzungen und Dellen in der Treppe sind sonst vorprogrammiert.

Am Treppenabsatz ist oft leerer Platz. Diesen kann man mit kleinen Pflanzen oder einem schmalen Regal nutzen, ohne dass das Vorbeigehen beeinträchtigt wird. Befestigen Sie an der Treppe einen kleinen Korb, in dem Sie Schlüssel, Geldbeutel oder Gegenstände, die ins andere Stockwerk sollen, aufbewahren.

Platz unter der Treppe nutzen

Der Platz unter der Treppe kann trotz seiner geringen Höhe gut genutzt werden. Für einen kleinen Arbeitsplatz reicht die niedrige Schräge aus, da man am Schreibtisch sowieso sitzt. Auch ein Regal daneben hat noch Platz. Dieser ist dann auch etwas getrennt vom restlichen Raum. Im Eingangsbereich ist ein Schrank oder Regal in verschiedenen Höhen besser. Auch eine einzelne Kommode hat Stauraum für wichtige Gegenstände und fungiert als Blickfang.

Lichterzauber

Wichtig bei Treppen ist es, diese gut auszuleuchten. Bei dunklen oder unübersichtlichen Passagen herrscht sonst Stolpergefahr. Bunte Lichter sind ungeeignet, da hier die Kontraste zu schwach sind, um die Stufen gut zu erkennen. Mehrere Lichtquellen mit warmem Weißlicht an verschiedenen Stellen sind am effektivsten. Kreativität kann man aber auch hier zeigen: Mehrere Lampen in der Wand wirken künstlerisch, wenn sie versetzt angebracht sind. Auch eine Lichterkette parallel zur Schräge hat einen schönen Effekt und unterstützt den Verlauf der Treppe. Besonders schön sind auch Stufenlichter. Die Lichtquellen unter der Stufe oder neben jeder Stufe leuchten diese einzeln aus und weisen so den Weg. LED Leisten am Rand der Stufen haben einen futuristischen Look, kleine Leuchten an der Seite sind angenehm und heimelig.

Bei der Treppengestaltung können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Achten Sie aber darauf, den Platz nicht zu überfüllen, da die Treppe ja auch noch ihren eigentlichen Zweck erfüllen muss. Sie muss begehbar sein.

Weiß • Eine Farbe, die alles kann

Weiß – Alleskönner unter den Wandfarben

 

1. Der richtige Farbton

Weiß sieht natürlich nicht immer gleich aus und hat auch nicht immer den gleichen Effekt. Reinweiß wirkt neutral, rein und elegant. Mischungen mit Blau wirken kühl, mit Gelb, Rosa oder Braun hingegen entsteht ein warmer Effekt. Besonders schöne Effekte zielen Weißmischungen ab, wenn Sie im Raum mit der entsprechenden Farbe kombiniert werden.

Ein braunstichiger Farbton ist z.B. Altweiß. Kombiniert mit Karamell- oder Beigetönen wirkt dieses gemütlich und bleibt dabei elegant. Hier muss vor allem darauf geachtet werden, die Brauntöne etwas zu variieren, da der Raum sonst eintönig wirkt.

Auch mit einem kühleren Weiß können Räume gestaltet werden. Besonders im Bad ist eine Kombination mit Blau oder Türkis vorteilhaft, da dadurch ein hygienischer Effekt erwirkt wird.

2. Die richtige Umsetzung beim Einrichtungsstil

Am schönsten sieht weiß immer in Kombination mit anderen Farben aus. Hier sind einige Tipps für den richtigen Einsatz der Farbe in verschiedenen Einrichtungsstilen.

Shabby Chic

Ein besonders gefragter Einrichtungsstil ist momentan der Shabby Chic. Die Vintagemöbel wirken kombiniert mit Weiß- und Brauntönen nicht nur leger, sondern auch elegant. Weiß verhindert hierbei, dass das Ganze altmodisch aussieht. Ein weiterer Tipp hierfür: Nutzen Sie dunkle Holztöne um einen Kontrast zu bilden. Zu viele weiße Möbel  blenden einfach nur. Ein weiterer Gemütlichkeitsfaktor, um den Raum weniger neutral zu machen, sind Kissen und Decken. Auch Warmlicht in gelblichen Farben sind hier besser als reines Weißlicht.

Luxuriös und modern

Die Farbe kann aber nicht nur alt, sondern auch modern. Für eine Arbeitsatmosphäre oder ein etwas luxuriöseres Umfeld sind die Kombinationen mit grau oder schwarz von Vorteil. Mit dunklen Accessoires wird ein Kontrast gebildet und durch die Klarheit der Farben wirkt der Raum elegant und modern. Um zu verhindern, dass das Ganze ungemütlich wird, eignen sich Pflanzen als Stilelement wunderbar. Auch Holz oder Schieferelemente lockern den Raum auf.

Skandinavisch bunt

Bunt einrichten- mit weiß? In den skandinavischen Ländern sind bunte Möbel und graphische Muster angesagt. Um dabei eine Überladung zu vermeiden, bleiben die Wände einfach leer. Auch einige weiße Möbel und Dekorationen vermeiden, dass der Raum zu vollgestopft wirkt. Denn zu viel Buntes hat eine eher abschreckende Wirkung. Wählen Sie Holzmöbel mit hellem Holz, damit nicht neben den knalligen Farben auch noch dunkle, auffällige Töne mitspielen.

Maritim

Ein weiterer meiner Lieblinge ist der maritime Einrichtungsstil. Die weiß-blauen Streifen mit Ankern und Muscheln sind als Kleidung bereits sehr bekannt. Doch auch im eigenen Heim erzielen sie eine tolle Wirkung. Achten Sie darauf, mit einem einzigen dunkelblau zu arbeiten. Die Farbtöne sollten nicht zu nah beieinander liegen. Wählen Sie lieber statt einem ähnlichen Blau ein helles Blau. Wenn Sie experimentierfreudig sind, ist auch ein kräftiges Rot zu dem dunklen Blau ein interessanter Akzent. Wählen Sie gleiche Holzarten, diese sind in der Kombination am angenehmsten. Als Deko sehen Muscheln, Anker und auch graue Kiesel gut aus. Überladen Sie den Raum aber nicht mit Meer-bezogenen Gegenständen.

3. Weiß richtig kombinieren

Wenn Sie Ihren eigenen, individuellen Einrichtungsstil ergänzen wollen, haben wir noch ein paar Tipps für Sie:

  • Setzen Sie Kontraste. Holzmöbel bringen ein natürliches Element mit. Mahagoni, Zwetschge oder Nusshölzer sind mit Ihrem dunklen Ton besonders schön im Kontrast zu weiß.
  • Kombinieren Sie verschiedene Materialien. Neben Holz sind auch Metalle wie Kupfer, Chrom oder Messing eine schöne Abwechslung. Nutzen Sie auch weiche Materialien wie Seide oder Kaschmir für Kissen und Plaids.
  • Verteilen Sie Pflanzen. Blumen geben ein natürliches und farbenfrohes Bild und auch Grünpflanzen heitern die Stimmung in weißen Räumen auf.
  • Verwenden Sie Muster. Egal ob Tapeten, Decken oder Lampenschirme: Muster wirken lustig und verhindern, dass Räume mit viel weiß langweilig aussehen.
  • Nutzen Sie Tageslicht. Je mehr natürliches Licht vorhanden ist, desto angenehmer wirkt weiß. Verwenden Sie zusätzlich warmweißes Licht, wenn nur kleine Fenster vorhanden sind. Kaltes Kunstlicht erinnert immer ein wenig an den Zahnarztbesuch.
Earthship • Ihr komplett nachhaltiger und autarker Wohnraum

Earthship – Ihr umweltfreundliches Zuhause


1. Was ist ein Earthship?

Ein Earthship ist ein nachhaltig gebautes Zuhause aus recycelten Materialien, welches sich selbst und seine Bewohner komplett versorgen kann. Wasser, Strom, Nahrung, Belüftung… Alles in einem Objekt! Von diesen Wunderhäusern gibt es mittlerweile über 2000 Stück und es werden immer mehr. Ihren Ursprung hat diese Idee in den USA. Der Architekt Michael Reynolds entwickelte das Konzept des Earthships in den 1970er Jahren, doch erst um die Jahrhundertwende wurden die Medien auf seine Idee aufmerksam. Und sie wurde verbreitet. Das Haus, welches ursprünglich als eco-freundliche Variante gedacht war, breitet sich nun auch international aus. Von Süd-Afrika, Süd- und Zentral-Amerika bis nach Europa. Das Earthship ist eine sinnvolle Alternative zum klassischen Haus und Lebensstil.

Prinzip der Bauweise

Neben der Schaffung von Lebensraum ist das primäre Ziel der Earthships, aus der Sicht von Reynolds, den CO2-Fußabdruck zu verringern. Schließlich steht heute vor allem der Kohlendioxid-Ausstoß als Treibhausgas im Fokus. Ein Earthship, das keine Heizungsanlage braucht, keine externe Energiequelle und welches sogar selbst durch die vielen Pflanzen und die angrenzende Gartenanlage seinen natürlichen Beitrag zur Luftverbesserung beiträgt. Die Bauart von Earthships regt auch das Recycling von Stoffen an, die ansonsten nicht, oder nur bedingt, weiterverarbeitet werden.

Weiterverarbeitung von Autoreifen in Earthships

Autoreifen, zum Beispiel, werden in Deutschland nicht ausreichend auf Wertstoffhöfen recycelt. Lediglich 30% der deutschen Altreifen werden tatsächlich in Einzelteile zerlegt und weiterverarbeitet. Ansonsten werden die Reifen entweder als Baustoffe verbrannt oder ins Ausland verkauft. Bei jährlich 650.000 Tonnen Altreifen allein in Deutschland muss über bessere RecyclingOptionen nachgedacht werden. Die Verarbeitung von ganzen Autoreifen als Gummi-Ziegel für Earthships ist eine unkomplizierte und nachhaltige Möglichkeit. Das wusste schon Michael Reynolds und nutzte dieses Potenzial.

2. Wie funktioniert ein Earthship?

Das Haus ist so konzipiert, dass es sich und seine Bewohner komplett selbst versorgen kann. Aber wie genau sieht das aus? Wie viel können natürliche und recycelte Ressourcen tatsächlich abdecken, ohne dass es den Bewohnern an irgendetwas mangelt? Hierfür können Sie die 6 Prinzipien zu Rate ziehen, nach denen ein Earthship gebaut wird. Diese Prinzipien stellen die klassischen menschlichen Bedürfnisse in Bezug auf das Wohnen dar :

1. Thermo-Solare Heizung und Klimatisierung

Im Sommer ist es heiß und im Winter ist es kalt. In allen Häusern gibt es heutzutage eine Heizung und vielleicht sogar eine Klimaanlage, um die jeweiligen Temperaturen erträglich zu machen. Diese Elemente sind allerdings mit recht hohen Kosten verbunden und sie sind oft auch nicht besonders umweltfreundlich. Aber wie kann das natürlich und umweltfreundlich gestalten werden? Am besten komplett ohne Strom?

Nun, Sonnen-Paneele auf dem Dach beheizen das Earthship. Tagsüber sammeln sie die Wärme auf und diese wird über Oberlichter in Form von warmer Luft in das Haus geleitet. Dabei handelt es sich meistens um simple abgedichtete Klappen, welche Sie aus dem inneren des Hauses über einen Seilzug bedienen können. Wenn Sie am Seil ziehen, setzen Sie so ein Gegengewicht in Bewegung, welches die Klappen offen hält. Es entsteht ein Kamineffekt: Warme Luft steigt nach oben und die kalte Luft wird durch Fenster und Erdregister nachgeführt. Es kommt also vorgewärmte Luft in den Wohnraum oder die Klappen und Einströmöffnungen werden komplett verschlossen. Im Sommer führt dies zu einer angenehmen kühlen Brise und die überflüssige Wärme wird abgeführt. Eine Klimatisierung ganz ohne Strom oder die Notwendigkeit zu heizen!

2. Solar- und Windenergie

Je nach Klima und Standort des Earthships können Sie nicht nur Solar-Paneelen als Energiequelle einbauen, sondern auch durch Kleinwindkraft Ihren Strom gewinnen. Dieser Strom wird in sogenannten „Power Organizing Modules“  (POM) gespeichert. Dabei handelt es sich um leistungsstarke Batterien. Diese Batterien speichern aber nicht nur die gewonnene Energie, sondern leiten diese auch weiter und wandeln sie gegebenenfalls in Wechselstrom um. Wechselstrom wird vor allem für Computer, die Internetverbindung oder die Waschmaschine verwendet. Alles andere, zum Beispiel die Pumpen, der Kühlschrank und die Beleuchtungselemente können mit Gleichstrom betrieben werden.  Das bedeutet, dass das Haus selbst für den unwahrscheinlichen Fall des Ausfalls des Wechselrichters funktionstüchtig bleibt.

3. Autarkes Abwassersystem

In vielen Earthships wird die Wasserversorgung folgendermaßen geregelt:
Das auf dem Dach gesammelte Wasser wird nach einer Kiesfilterung in unterirdische Zisternen geleitet von wo es mit Pumpen weiterbefördert wird. Da diese Zisternen meistens auf der angeschütteten Nordseite des Gebäudes liegen und somit auf etwa derselben Höhe des Hauses, müssen die Pumpen mit weniger Energieaufwand operieren. In diesen Zisternen durchläuft das Wasser noch weitere Filteranlagen, bis es schließlich trinkbar ist. Aus diesem Grund hat jedes Waschbecken in einem Earthship zwei Wasserhähne: einer für das Trinkwasser und der andere für alle anderen Anwendungsbereiche. Es wird außerdem unterschieden zwischen Grau- und Schwarzwasser.

Grauwasser ist definiert als bereits verunreinigtes Wasser, das aber nicht mit Fäkalien in Kontakt gekommen ist. Sie können es nicht mehr als Trinkwasser verwenden. In diesem Wasser befinden sich Verunreinigungen aus ungiftigen Stoffen wie Seife, Haare und Hautschüppchen. Dieses Grauwasser wird im Earthship grob gefiltert und von Fetten und Feststoffen befreit und schließlich in die Pflanzenbeete im Inneren des Hauses geleitet. Durch die Pflanzen wird das Wasser sauber und die Pflanzen benutzen die Filterstoffe als Wachstumshilfe. Sobald das Wasser durch die Beete gesickert ist, sammelt es sich in einem Reservoir, durchläuft einen weiteren Filter und kann nun als Toilettenspülung genutzt werden.

Schwarzwasser ist Wasser, welches mit Fäkalien belastet ist. Da man es nicht mehr ausreichend filtern kann, wird es nach Außen geleitet, wo es in mehreren Klärgruben mit Bakterien gereinigt wird. Dieses Wasser kann schließlich als Bewässerungsmittel von Zierpflanzen und Bäumen verwendet werden.

4. Bauen mit natürlichen und recycelten Materialien

Ein Earthship ist auch deshalb so besonders, da es hauptsächlich aus natürlichen oder recycelten Materialen besteht. Alte Autoreifen die mit Erde und Lehm verbaut sind, dienen als tragende Wände. Zusätzlich sind Glasflaschen in der Südseite als Lichtquelle eingebaut. Diese Glasfenster lassen genügend Licht für die im Inneren des Hauses angelegten Pflanzenbeete. Auch alte oder sogar zerbrochene Kacheln und Fliesen sind nützlich und können im Haus als Dekoration verarbeitet werden.

5. Wassergewinnung und Langzeit-Aufbewahrung

Etwas kniffliger wird es in einem Earthship mit der Wasserversorgung. In den originalen Plänen von Reynolds ist das Haus derartig autark, dass es nicht an ein externes Wassernetz angeschlossen werden muss. Das heißt, das Earthship soll nicht nur Wasser sammeln, sondern dieses auch noch trinksicher filtern.  Ebenfalls soll es einen Tropfen Wasser bis zu 4 Mal wiederverwenden. In Europa ist dies allerdings etwas komplizierter. Hier darf kein recyceltes Wasser, selbst wenn es keinen Kontakt mit körperlicher Verschmutzung hatte, als Trinkwasser verwendet werden. Deshalb muss ein Earthship in den meisten europäischen Ländern an das städtische Wassernetz angeschlossen werden. Recyceltes Wasser dürfen Sie nur für die Waschmaschine und Toilettenspülung verwenden.

6. Wenigstens geringfügige Kapazität von internem Nahrungsanbau

In allen Earthships gibt es Pflanzenanbau im Inneren des Hauses. Dort können Kräuter, Strauchpflanzen wie Tomaten, Gurken, Beeren und ähnliches angebaut werden. In den meisten Fällen bauen die Bewohner auch Obstbäume vor den Häusern an. Durch die Wasserfilteranlagen müssen die Pflanzen nicht zusätzlich von den Bewohnern bewässert werden und versorgen das Haus darüber hinaus mit frischer und sauberer Atemluft. In einem Earthship haben Sie also frisches und nachhaltig angebautes Obst und Gemüse für welches Sie nicht einmal das Haus verlassen müssen! Dieser Anbau soll und kann selbstverständlich nicht alle Bedürfnisse der Bewohner vollständig versorgen, sondern lediglich eine kleine zusätzliche Kapazität schaffen.

3. Earthships bauen in Europa

Baugenehmigungen und Kompromisse

Wenn es nach Reynolds ginge, würden alle Häuser, die nach seinem Vorbild entstehen, exakt nach seinen Bauplänen konstruiert werden. Immerhin haben er und sein Team über 40 Jahre Erfahrung. Und diese Erfahrung garantiert, dass es funktioniert. Allerdings ist es nicht überall so einfach wie in den USA ein Earthship zu bauen.

Von den Bauämtern werden hauptsächlich die Wasserversorgung und die Baumaterialien kritisiert. Vor allem die Nutzung von Autoreifen wird von diesen als illegale Sperrmüllentsorgung gesehen. In Belgien, zum Beispiel, wurden Baugenehmigungen erteilt, allerdings ist es illegal, Autoreifen zu verbauen (aufgrund von der möglichen toxischen Zersetzung des Gummis). Aus diesem Grund wurden als Kompromiss Erdbeutel verwendet.

Einen weiteren Kompromiss müssen Sie in Bezug auf die Wasserversorgung machen. Nicht nur müssen Wegen des Trinkwassers und der Ableitung müssen die Häuser an eine externe Wasserversorgung angeschlossen sein. Damit das möglicherweise noch verschmutzte Wasser nicht einfach abfließt oder das Grundwasser verschmutzt, muss es richtig abgeleitet werden. In Deutschland laufen daher mehrere Petitionen, die für lockerere Regeln in Bezug auf die Baugenehmigungen für Earthships kämpfen.

Erstes Earthship auf europäischem Boden

Das erste Earthship Europas, welches komplett vollendet wurde steht in Kinghorn, Schottland. Nachdem Reynolds und sein Team ursprünglich in Belgien ein Earthship bauen wollten und sogar die meisten Baumaterialien vor Ort waren, wurde das Projekt kurzfristig im Keim erstickt, da der Bürgermeister sein Veto einlegte. Von dort zog das Team nach Brighton und veranlasste dort die ersten Baupläne. Doch das erste Earthship, das 2004 tatsächlich komplett vollendet und eröffnet wurde, steht in Schottland.

Von dort wurden weitere Earthships in Europa, vor allem in kleineren Kommunen, eröffnet. In Frankreich, die Niederlande, Belgien, Schweden, Dänemark, Estland, Tschechien und Deutschland. Überall, quer durch Europa werden nun Earthships gebaut. Manche als Tourismus-Attraktionen, andere als tatsächliche Wohnsiedlungen für den privaten Gebrauch. Als nächstes ist die Eröffnung von einer Earthship-Academy in Frankreich geplant. Dort soll Reynolds persönlich sein Wissen über autarkes Wohnen und Bauen an 60 Studenten aus der ganzen Welt weitergeben.

Earthship in Deutschland – Ökosiedlung Tempelhof

2016 wurde das erste deutsche Earthship von einer Gruppe freiwilliger Helfer und Studenten gebaut. Das Haus wurde anhand originaler Baupläne konstruiert und lediglich die Wasserversorgung und das Stromnetz wurden leicht an die deutsche Gesetzgebung und natürlichen Anforderungen angepasst. Ab 2014 befand sich das Objekt in Planung. Das Besondere im Vergleich zum klassischen Earthship? Es ist nicht als Einfamilienhaus konstruiert, sondern für eine Lebensgemeinschaft. 25 Personen können das deutsche Earthship bewohnen. Mit privaten Schlafstätten aber gemeinschaftlichen Orten, wie der Küche, Ess- und Wohnzimmer. Tempelhof, in Kreßberg bei Crailsheim gelegen, als kleine aber feine Zukunftsgesellschaft, deren Bewohner schon vor der Landung des Earthships nachhaltig und ökologisch gelebt haben, hat nur zu gerne die Möglichkeit ergriffen, dieses Projekt auf ihrem Standort zu verwirklichen. Durch die offenen Behörden konnten die Genehmigungen schneller und unkomplizierter eingeholt werden.

Nun werden sogar weitere Earthships in Deutschland geplant, dieses Mal aber in direkter Kooperation mit Michael Reynolds. Mit Sara Serodio möchte er 3 Earthships in Deutschland gemeinsam bauen. Danach soll sie selbstständig seine deutsche Repräsentantin werden. Die Zukunft deutscher Earthships ist vielversprechend!

4. How To: Das eigene Earthship bauen

Sie fragen sich jetzt eventuell: Also? Was genau muss ich jetzt machen, wenn ich mein eigenes Earthship bauen will?

In Deutschland müssen Sie sich zuerst ein Grundstück kaufen. Für dieses Grundstück besorgen Sie sich eine Baugenehmigung. Baupläne und alle Tipps und Tricks zum Thema Earthships können Sie auf der Website von Michael Reynolds finden. Die Baupläne kosten zwischen 6000 und 10000 Dollar. In den Büchern finden Sie mehr sachliche Angaben und Erfahrungen von Reynolds. Es ist quasi die Anleitung zu den visuellen Bauplänen.

Informieren Sie sich über die Besonderheiten des Klimas an Ihrem Bauort. Wie viel Niederschlag gibt es jährlich? Gibt es extreme Temperaturen? All dies müssen Sie nun in die Planung aufnehmen. Lassen Sie sich beraten. Nicht unbedingt von Reynolds persönlich, aber das Team von Schloss Tempelhof hat ihren gesamten Bauprozess dokumentiert und beantwortet oft auf ihren Social Media-Plattformen Fragen. Auch ist es ratsam mit einem Architekt zusammen zu arbeiten.

Kosten

Mit welchen Kosten müssen Sie rechen? Es unterscheidet sich natürlich je nach Earthship-Modell und Grundstücksgröße. Generell können Sie mit einer Summe zwischen 250.000 – 500.000 Dollar rechnen. Als Rechen-Tipp: Das Earthship Tempelhof musste Kosten in Höhe von 300.000 Euro decken. Allerdings ist dies nur die Summe, welche nach Spenden und Zuschüssen übrig geblieben ist. Und das Haus ist für 25 Personen konzipiert. Für eine einzige Familie ist also kein so großer Lebensraum notwendig.

Übernachten in einem Earthship

Es ist verständlich, wenn Sie zwar das Konzept des Earthships interessant finden, allerdings eher am konventionellen Wohnen interessiert sind. Dennoch ist die Erfahrung, im Earthship zu leben, reizvoll. Besuchen Sie ein Earthship als Hotelgast! Für etwa 120 Euro die Nacht können, je nach Haus, bis zu  4 Personen in einem Earthship übernachten und eine waschechte Öko-Erfahrung sammeln!